Ferdinand Löwe
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Ferdinand Löwe (* 19. Februar 1865 in Wien; † 6. Januar 1925 ebenda) war ein österreichischer Dirigent.
Löwe wurde 1898 zum Hofopernkapellmeister ernannt. Im Jahr 1900 gründete er das Wiener Concertvereinsorchester (seit 1933 Wiener Symphoniker), dem er seitdem als Chefdirigent vorstand. Löwe war daneben als Lehrer am Wiener Konservatorium beschäftigt, dirigierte 1905 bis 1919 die Arbeiterkonzerte und leitete von 1918 bis 1922 die Wiener Musikakademie.
Löwe war Schüler von Anton Bruckner. Er erwarb sich besondere Verdienste um die Aufführungen von dessen Symphonien. Ein sehr unrühmliches Kapitel der Musikgeschichte stellt jedoch sein Umgang mit den Partituren seines Lehrers dar. Gemeinsam mit den Brüdern Franz und Joseph Schalk bearbeitete Löwe Bruckners Werke um sie dem Publikum der damaligen Zeit gefälliger zu machen. Dabei wurde nicht selten der Gehalt der Kompositionen stark verdreht, sodass die Bearbeitungen eher noch zum Unverständnis der Bruckner´schen Musik beitrugen.
Löwe instrumentierte z. B. Bruckners 9. Symphonie vollständig um und griff sogar in den Notentext ein. In dieser Fassung wurde das Werk von Löwe am 11. Februar 1903 uraufgeführt und im gleichen Jahr veröffentlicht. Erst 29 Jahre später, am 2. April 1932 fand unter Siegmund von Hausegger die erste Aufführung von Bruckners Originalfassung statt. Der Dirigent hatte Bruckners Komposition die Löwe-Fassung vorrangestellt. Das Votum des Publikums und der Musikwissenschaft entschied eindeutig gegen die Bearbeitung. Nur sehr wenige Dirigenten, wie Hans Knappertsbusch, hielten noch an Löwes Version fest. Grabstelle Zentralfriedhof Wien.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Löwe, Ferdinand |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Dirigent |
| GEBURTSDATUM | 19. Februar 1865 |
| GEBURTSORT | Wien |
| STERBEDATUM | 6. Januar 1925 |
| STERBEORT | Wien |
