Ferdinand von Rohr
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Wilhelm Eugen Ludwig Ferdinand von Rohr (* 17. Mai 1783 in Brandenburg an der Havel; † 15. März 1851 bei Glogau) war preußischer General und Kriegsminister.
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[Bearbeiten] Leben
Rohr wurde am 17. Mai 1783 in Brandenburg an der Havel geboren. Über die Kindheit und Herkunft ist nur wenig bekannt.
Im Januar 1797 trat er in den Dienst beim Infanterieregiment Herzog von Braunschweig.
Bei den Kämpfen in den Jahren 1806/07 kämpfte Rohr auf der Seite der Preußen gegen Napoleon. Er nahm als (Unterleutnant) und Grenadieroffizier an den Schlachten bei Auerstädt und bei der Verteidigung von Danzig teil.
Beim Feldzug 1812 gegen Russland nahm Rohr als Hauptmann im Generalstab des Generals von Yorck (Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg) teil. Rohr blieb einer der engsten Mitarbeiter Yorks auch nach dem der Frieden mit Russland hergestellt wurde und sich die preußische Armee gegen Frankreich wendete. Im Befreiungskrieg gegen Napoleon I. war Rohr vor allem an den Befestigungen bei Halle, der Schlacht bei Groß-Görfchen (?) und der Schlacht bei Bautzen beteiligt. Beim Rückzug von der Schlacht bei Bautzen bekam Rohr einen Schuss in die Brust und konnte am Krieg nicht mehr teilnehmen.
Rohr blieb aber im militärischen Dienst. Am 6. Juni 1813 wurde Rohr zum Major befördert. Er übernahm die Leitung der Bekleidungsabteilung im Militär-Ökonomiedepartments [1] des Kriegsministeriums. Rohr wurde mit dieser Stellung nicht glücklich und wollte am liebsten zu kämpfenden Streitkräften zurück.
Erst 1823 wurde er zum Kommandeur des 6. Infanterieregiments ernannt. Nach 10 Jahren im Innendienst war es schwer wieder im ausübenden Dienst Fuß zu fassen. Er leistete deshalb erst einmal vier Monate beim Alexander-Regiment in Berlin Dienst ab, um sich der Armee wieder zu nähern. Am 1. April trat er das Kommando in der in Glogau stationierten Truppe an. Hier entwickelte er sein Konzept und nach ihm benannte Rohrsche Ausbildungsart (siehe unten).
Von 1837 bis 1839 war er der Direktor des Militär-Ökonomiedepartments im Kriegsministerium. Ab dann erhielt er das Kommando der 11. Division in Breslau. 1847 merkte Rohr, dass er für die Arbeit beim Militär nicht mehr genügend Kraft hatte und bat darum in den Ruhestand treten zu dürfen. Der Ausstieg aus dem Militär sollte aber noch auf sich warten lassen und Rohr wurde 7. Oktober zum Kriegsminister ernannt. Die Zeit als Kriegsminister war nur kurz und voller Aufregungen. Zu der Märzrevolution 1848 kam noch ein Blutsturz der ihn ans Bett fesselte. Er hatte eine so ablehnende Handlung über den Rückzug der Truppen am 19. März 1848 aus Berlin, dass er gleichzeitig mit dem preußischen Ministerpräsident Graf Arnim seinen Rücktritt bat. Am 2. April wurde dieses gewährt.
Rohr wurde 1851 noch Mitglied der ersten Kammer des preußischen Landtages an, musste aber aufgrund eines Schlaganfalles schnell seinen Rücktritt verkünden. Rohr verstarb am 15. März 1851 bei Glogau.
[Bearbeiten] Rohrsche Ausbildungsart
Neu war für das preußische Militär, die Herangehensweise Rohrs. Die nach ihm benannt Rohrsche Ausbildungsart setzte auf Erziehung und Verständnis und nicht wie zuvor auf mechanische Dressur der Soldaten. Er selber schrieb, er wolle „Alle Kräfte der Rekruten, geistige wie körperliche, in Anspruch nehmen und möglichst entwickeln, dabei aber, soviel es nur immer anging und ohne durch Nachsicht Schlaffheit erzeugen, die Übermüdung vermeiden“ [2]. Diese Art der Ausbildung war aber schwer durchzusetzen und musste sich gegen die konservativen Kräfte erst behaupten. Rückenwind erhielt diese Methode der Ausbildung am 29. April 1841 durch Friedrich Wilhelm IV., der die Form der Ausbildung offiziell einführte. Ein halbes Jahr steuerte der König aber zurück und machte die Einführung von den kommandierenden Generälen abhängig. Trotz der Widerstände konnten sich die Grundsätze Rohrs durchsetzten.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ neben dem Militär-Ökonomiedepartments gab es noch die zweite Abteilung des Kriegsministeriums, das allgemeinen Kriegsdepartements
- ↑ Allgemeine Deutsche Biographie (siehe Literaturliste)
[Bearbeiten] Literatur
- Zur Erinnerung an Ferdinand von Rohr, Königlich Preußischen General der Infanterie und Kriegsminister außer Dienst. Beiheft zum Militair-Wochenblatt. Berlin : E. S. Mittler, Oktober 1851, S. 1 - 18
- Droysen: Das Leben Yorks, Berlin 1853 (in drei Bänden) Mit vielen informationen zu Rohr
- Allgemeine Deutsche Biographie, Gruber – Hassencamp, Historische Commission bei der Königl. Akademie der Wissenschaften, Leipzig 1879.
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Personendaten | |
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NAME | Rohr, Ferdinand von |
ALTERNATIVNAMEN | Rohr, Wilhelm Eugen Ludwig Ferdinand von |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer General und Kriegsminister |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1783 |
GEBURTSORT | Brandenburg an der Havel |
STERBEDATUM | 15. März 1851 bei Glogau |