Freiherren von Süßkind
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Die Familie von Süßkind geht auf Johann Gottlieb Süßkind zurück, der 1821 vom bayerischen König Maximilian I. in den Freiherrenstand erhoben und zum Kgl. Bay. Kämmerer ernannt wurde. Er wurde am 11. März 1767 im württembergischen Nürtingen geboren und starb am 21. Dezember 1849 in Augsburg.
Die Nachkommen von dessen jüngstem Sohn Max Theodor (1823-1905) führen seit 1901 den Titel Freiherren von Süßkind-Schwendi.
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[Bearbeiten] Leben
Johann Gottlieb Süßkind war Sohn eines Süßbäckers. Er arbeitete im Augsburger Bankhaus Halder mit und brachte es durch Wertpapierspekulationen während der Napoleonischen Kriege zu unermesslichem Reichtum. Daraufhin gründete er ein eigenes Bankhaus in Augsburg und steigerte sein Vermögen noch weiter, sodass er bis heute als reichster Mann Schwabens seit dem 30-jährigen Krieg gilt. Sein glänzender Aufstieg markiert zugleich den letzten und herausragendsten Höhepunkt Augsburgs als Stadt der Financiers.
Süßkind kaufte nacheinander das Herrenhaus Bannacker, die Herrschaft Schwendi in Württemberg, die Herrschaft Bächingen an der Brenz, die benachbarte Herrschaft Haunsheim, das Schloss Dennenlohe in Franken und die Herrschaft Dietenheim in Württemberg.
Er stand in enger Verbindung zum Freiherren von Schaezler, dem nach ihm reichsten Mann in Augsburg, sowie zu den Fürsten Fugger und dem bayerischen Königshof. Er engagierte sich zudem karitativ und verhalf Augsburg sowie seinen Herrschaften zu ökonomischem Aufschwung. Zudem war Süßkind Assessor am Kgl. Bay. Wechselappelationsgericht und besaß eine Fabrik in Wien, die er seinem Schwiegersohn, dem württembergischen Staatsminister Karl Freiherr Varnbüler von und zu Hemmingen übergab.
Das Grabmonument Süßkinds befindet sich auf dem Protestantischen Friedhof in Augsburg.
[Bearbeiten] Familie
Johann Gottlieb Freiherr von Süßkind war vier Mal verheiratet; seine dritte Frau Henriette von Rad (1782-1814) entstammte dem Augsburger Patriziat und war eine Enkelin von Benedikt Adam Freiherr von Liebert, dem Erbauer des berühmten Schaezlerpalais.
Durch Verheiratung seiner Kinder in einflussreichen Adelskreisen gewann die "neureiche" Familie an Ansehen; so heiratete Süßkinds Tochter Elise (1810-1831) den Augsburger Bankier Wilhelm Freiherr von Schaezler, seine Tochter Henriette (1815-1902) den württ. Staatsminister Karl Freiherr Varnbüler von und zu Hemmingen.
Sein Sohn Gottlob (1809-1896) übernahm die Leitung des Bankhauses, löste es aber bereits 1849 auf. Die Familienmitglieder zogen allesamt ein Dasein als landadelige Großgrundbesitzer mit Herrschaftsrechten und umfangreicher Land- und Forstwirtschaft einem großbürgerlichen Stadtleben vor. Der enorme Gutsbesitz wurde nach dem Tod Johann Gottliebs unter seinen Kindern verteilt, deren Nachfahren ihn teilweise noch heute bewirtschaften (Bächingen, Dennenlohe, Schwendi).
[Bearbeiten] Bedeutende Nachkommen
- Hildegard Freiin Varnbüler von und zu Hemmingen (1843-1914), war mit dem württ. Staatsrat und Gesandten in Berlin Karl Freiherr Hugo von Spitzemberg (1826-1880) verheiratet und eine Freundin Bismarcks; sie schrieb ein berühmtes Tagebuch über die Gesellschaft des Kaiserreichs.
- Richard Freiherr von Süßkind-Schwendi (1854-1946) war kgl. preuß. General d. Inf. und Militärattachee in Paris, Frankfurt an der Oder und Wiesbaden.
- Alexander Freiherr von Süßkind-Schwendi (1903-1973) war Ministerialrat im Bundesministerium für die Durchführung des Marshallplans und stellvertretender Leiter der Vertretung der Bundesrepublik bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
- Dr. jur. Cäsar von Hofacker (1896-1944) war Oberstleutnant d. Res. und war am Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler beteiligt, weswegen er in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde.
- Roland von Hößlin (1915-1944) war Major im Reiterregiment und war ebenfalls an o. g. Attentat beteiligt; auch er wurde in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
- Johann Gottlieb Freiherr von Süßkind-Schwendi (* 1939) ist Generalsekretär für die europäische Zusammenarbeit kooperativer Banken in Brüssel.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Fassl, Peter: Konfession, Wirtschaft und Politik (Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg, Bd. 32), Sigmaringen 1988.
- Haemmerle, Albert: Stammtafel der Freiherren von Süßkind (Stammtafeln Augsburger Familien, Bd. 5), München 1950.
- Metzger, Christof: Landsitze Augsburger Patrizier, Augsburg 2005.
- Möller, Frank: Bürgerliche Herrschaft in Augsburg 1790-1880 (Stadt und Bürgertum, Bd. 9), München 1998.
- Vierhaus, Rudolf (Hg.): Das Tagebuch der Baronin Spitzemberg, geb. Freiin v. Varnbüler. Aufzeichnungen aus der Hofgesellschaft des Hohenzollernreiches (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts, Bd. 43), Göttingen 1960.