Fritz Peyer
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Fritz Peyer (* 1919 in München; † Dezember 2001 in Hamburg) war ein deutscher Theaterfotograf und Fotojournalist mit den Spezialgebieten Oper, Ballett und Pferdesport.
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[Bearbeiten] Leben
Peyer begann eine Ausbildung als Techniker, wurde aber zum Militär eingezogen, bevor er sie beenden konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er durch Zufall zum Theater, wo er bei den Hamburger Kammerspielen zunächst als Beleuchter und Bühnenarbeiter aushalf. Die dort als Theaterfotografin wirkenden Rosemarie Clausen erkannte seine Begabung als Fotograf. Die nötigen Kenntnisse hatte sich Peyer autodidaktisch angeeignet. Zunächst arbeitete er bei ihr als Volontär, danach als Assistent und konnte bereits bereits 1952 bis 1955 alle Produktionen an den Hamburger Kammerspielen als selbständiger Fotograf begleiten.
Später holte ihn der Intendant Günther Rennert an die Hamburgische Staatsoper, wo er Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich, die junge Juliette Gréco oder den Choreografen George Balanchine auf seine unverwechselbare Art fotografierte.
Aber er fotografierte nicht nur am Theater. Auch bei Pferderennen, Tennisspielen, Modenschauen oder Anti-Atomkraft-Demonstrationen hatte er seine Kamera dabei. Daraus sind etliche heute vergriffene Bildbände entstanden. 1963 gewann er als Sportfotograf den ersten Preis im World Press Photo-Wettbewerb, 1996 zeichnete ihn die Stadt Hamburg mit dem Alexander-Zinn-Preis aus.
Sein objektivierender, ganz unverfälschter, jedoch auf szenische, bewegte Höhepunkte ausgerichteter Stil und die Ablehnung dramatischer Inszenierung trug ihm Ansehen und Aufmerksamkeit ein, nicht zuletzt auch seine Graffiti-Dokumentationen.
Sein Markenzeichen war ein alter Geigenkoffer, in dem er seine Fotoausrüstung transportierte. Das erste Mal benutzte er diesen zur Tarnung, als er Marlene Dietrich heimlich bei Proben fotografierte, da sie ihm das Fotografieren strikt untersagt hatte.
Große Teile seines künstlerischen Nachlasses wurden an das Deutsche Theatermuseum in München verkauft.
Er war verheiratet mit Traute Peyer.
„Der Photograph sollte sich nicht so wichtig nehmen, dass er in seine Photos noch etwas hineininszeniert. Die Aufgabe der Photografie ist, eine Situation unverfälscht wiederzugeben.“
– Fritz Peyer
[Bearbeiten] Ausstellungen
- 1991: „Narrenhände .... Graffiti“, Altonaer Museum in Hamburg (20. Februar - 5. Mai 1991)
- 2002: „Fritz Peyer. Photographien“, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg (26. Mai - 28. Juli 2002)
- 2003: „Fritz Peyer. Photographien“, Altonaer Museum in Hamburg (12. März - 18. Mai 2003)
[Bearbeiten] Werke
- Hans Joachim Köhler: Von der Koppel bis zum Sieg, Fotos von Fritz Peyer. Bildband. Kornett-Verlag, Verden (Aller) ca. 1955.
- Hans-Joachim Köhler: Berühmte Reiter von Angesicht zu Angesicht, Farbfotos: Fritz Peyer u. Werner Menzendorf, Kornett Verlag, Verden (Aller) 1959
- Torkild Hinrichsen: Narrenhände...?. Graffiti. Fotografien von Fritz Peyer. Bildband zur Ausstellung. Altonaer Museum, Hamburg 1991. ISBN 3-927637-09-2
- Bernd Küster: Fritz Peyer. Photographien. Bildband zur Ausstellung mit 101 Abbildungen. Donat Verlag, Bremen 2002. ISBN 3-934836-41-0
[Bearbeiten] Weblink
- Literatur von und über Fritz Peyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- www.sk-kultur.de - über Fritz Peyer
- www.altonaer-museum.de - über Fritz Peyer
- Theater aus dem Geigenkoffer: Fotos von Fritz Peyer
- Warum die Kamera nicht lügen muss
Personendaten | |
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NAME | Peyer, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fotograf |
GEBURTSDATUM | 1919 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 2001 |
STERBEORT | Hamburg |