Funkverkehr
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Unter Funkverkehr (engl. radiocommunication, umgangssprachlich funken) versteht man den Nachrichtenaustausch mit Hilfe elektromagnetischer Wellen. Er umfasst die mündliche Kommunikation, seltener auch die Datenübertragung (Datenfunk) oder sehr selten auch Kombinationen davon.
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[Bearbeiten] Beschreibung
Der Funkverkehr bedient sich der Funktechnik mit ihren Strahlungen, ihren Antennen und den Funkgeräten. Er beruht oft auch bestimmten Gesprächs-/ und Ablaufregelungen. Ein vergleichendes Beispiel ist das Telefongespräch (Kommunikation) und das Telefon (Technik).
Hierzu wird
- die abgehende Nachricht übernommen und durch Umwandlung in niederfrequente elektromagnetische Schwingungen für die drahtlose Übertragung vorbereitet (für die ankommende Nachricht gilt der umgekehrte Weg)
- die Nachricht zum Sender durch Richtfunk oder auf dem Kabelweg übertragen
- die Nachricht durch Sender mittels modulierter hochfrequenter elektromagnetischer Schwingungen übertragen.
[Bearbeiten] Unterscheidungen
Die hierfür verwendeten Frequenzbereiche sind international festgelegt und liegen heute zwischen 9 kHz und 300 GHz.
Der Funkverkehr kann unterschieden werden
- nach der Zugänglichkeit
- in öffentlichen Funkverkehr zur Nutzung für jedermann (z. B.: CB-Funk, Amateurfunk)
- in nichtöffentlichen Funkverkehr zur Nutzung für einen beschränkten Anwenderkreis (z.B.: BOS-Funk)
- nach dem Funkgebiet
- in nationalen Funkverkehr
- in internationalen Funkverkehr
- nach der Zweckbestimmung
- für den Hör- und Fernsehrundfunk
- für den festen und den beweglichen Funkdienst
- nach der Verordnung Funk der UIT (Genf 1979)
- als terrestrischer Funkverkehr
- als Weltraumfunkverkehr (engl. space radiocommunication, auch Satellitenfunk)
[Bearbeiten] Anwendung
Bei bestimmten Bereichen wie beispielsweise im Luftverkehr (Flugfunk), bei der Polizei (Polizeifunk), bei der Feuerwehr, beim Technisches Hilfswerk, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und beim Militär wird der Funkverkehr ausgiebig genutzt und ist in manchen Situationen, z.B. beim Polizeieinsatz oder im Felde die einzige Kommunikationsmöglichkeit.
[Bearbeiten] Abwicklung
Der Funkverkehr findet auf Kanälen oder Frequenzen statt, die beide Endgeräte eingestellt haben müssen. Andernfalls ist wie bei der Reichweite und bei der Signalverarbeitung kein Funkverkehr möglich. Eine einzelne Sendung im Funkverkehr wird als Funkspruch (Meldung absetzen) bezeichnet. In fast jedem Funkverkehr identitfizieren sich die Teilnehmer bei einem Anruf zunächst mit ihrem Funkrufnamen. Daneben findet in sicherheitsrelevanten Bereichen eine Verschlüsselung bei der Übertragung statt (technisch siehe Kryptosystem; Berühmtes Beispiel ist die Dechiffrierungsautomat Enigma, der den Funkverkehr der Wehrmacht in Klartext „übersetzte“).
Wer gerufen wird, nennt zunächst seinen Rufnamen (nicht im Digitalfunk), damit der Anrufer weiß, mit wem er spricht. Im professionellen Bereich wird sich im allgemeinen kurz gehalten, teilweise ist ein Dialog mit einem Satz oder gar Wort pro Teilnehmer beendet. Dabei werden Codes oder sonstige Abkürzungen verwendet, um die Effizienz zu steigern und um Zeit zu gewinnen. Nicht selten ist dies auch notwendig, damit andere Teilnehmer ihre Funksprüche absetzen können und andere sie vernehmen können.
Aussagen bzw. Anfragen des sendenden Teilnehmers werden im professionellen Bereich wiederholt, so wie sie verstanden wurden, Beispiel: im Taxifunk der Fahrauftrag „Pacelli[str.] 4, Schmitz”. Dies wird gemeinhin als „einen (Funkspruch) quittieren“ bezeichnet. Statt mit ja wird in der Regel mit positiv, statt nein wird in der Regel mit negativ geantwortet. Dies dient der Vorbeugung von Missverständnissen.
In professionellen Bereichen, z.B. im Öffentlichen Dienst, wird der Funk oft von einem Fuksprecher geleitet. Dabei übernimmt eine Feststation das Management über den Funkverkehr (Leitstelle etc.). Es kann beispielsweise den Kanal bzw. das Band festlegen, Funkstille anordnen, die Art des Verkehrs festlegen (Wechselsprechen/Gegensprechen usw.), Meldewege bestimmen und Teilnehmer vom Verkehr ausschliessen.
Besonders im Funkverkehr ist auf eine deutliche Aussprache zu achten, insbesondere bei Zahlen (z.B. fünnef). Fernerhin wird bei einem schlechten Empfang in der Regel etwas langsamer als normal gesprochen.
[Bearbeiten] Funkdisziplin
Häufig gilt im Funkverkehr der Grundsatz der Funkdisziplin. Das sind Regelungen über das Verhalten beim Funken. Dabei sind z.B. Scherze, Beleidigungen oder absichtliche Störungen wie Musik abspielen, unerlaubtes Unterbrechen usw. nicht statthaft. Grund für die Funkdisziplin ist die Bewahrung eines Mindeststandards an geordneter Kommunikation, die Effektivität und deren Eindeutigkeit (Mißverständnisse bezüglich des Senders usw.) sowie die Sicherheit (Dringlichkeitsstufen wie beispielsweise Pan-pan und Mayday).
Die Aufforderung „Funkdisziplin!“ erinnert einen Teilnehmer an das Einhalten dieser Regeln. Im Funkmeldesystem des BOS-Funks kann ein Funkverkehr durch die Übertragung vorbelegter Signale auch ohne Funkspruch abgewickelt werden.
[Bearbeiten] Notverkehr
Im Modus Notverkehr findet der Funkverkehr innerhalb einer geschlossenen Benutzergruppe statt. Es dürfen nur noch Stationen auf einem Kanal an der Kommunikation teilnehmen, z.B. bei Seenot die mit der Abwicklung Teilhabenden. Andere Teilnehmer müssen warten, bis sie aufgerufen werden, oder auf andere Kanäle ausweichen. Der Notverkehr beginnt im Seefunk, sobald eine Funkstelle Mayday meldet. Grund ist die ungestörte Abwicklung der Kommunikation.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Funkdienst
- Lagemeldung (auch via Telex, Telefon, Signale etc.)
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