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Game Boy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Game Boy
Verschiedene Game Boy-Modelle
Hersteller Nintendo
Typ Handheld-Konsole
Generation 3. Generation
21. April 1989
November 1989
1991
{{{AUS-VÖ}}}
Speichermedien Module
Verkaufte Einheiten 120 Millionen
Erfolgreichstes Spiel Tetris
Vorgänger Game & Watch
Nachfolger Game Boy Advance

Der Game Boy (jap. ゲームボーイ Gēmu Bōi) ist eine Handheld-Konsole der japanischen Firma Nintendo, entwickelt von Gunpei Yokoi. Er wurde 1989 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Durch geschicktes Marketing, geringe Herstellungskosten und qualitative Spiele kam der Game Boy zu Weltruhm und ist bis heute mit mehr als 120 Millionen verkauften Exemplaren weltweit die meistverkaufte Videospielkonsole.

Zunächst war der Game Boy nur mit dem russischen Spiel Tetris erhältlich, das damit zu einem der erfolgreichsten Computerspiele aller Zeiten wurde. Später gab es auch eine Version ohne das Spiel.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

  • 1982 Die Grundlagen des Game Boys werden in der ebenfalls von Nintendo vermarkteten „Game & Watch“-Reihe geschaffen.
  • 1989 Der Game Boy erscheint auf dem Markt.
  • Im Laufe der Jahre werden hunderte verschiedene Spiele hergestellt. Beliebte Spiele waren Tetris und die Donkey-Kong-, Zelda-, und Super-Mario-Serien.
  • 1994 bringt Nintendo den Super Game Boy auf den Markt, einen Adapter, der es möglich macht, Game Boy-Spiele auch auf der bedeutend leistungsfähigeren Super Nintendo-Konsole an TV-Geräten zu spielen.
  • 1995 erscheint der Game Boy Play It Loud! welcher einen stärkeren Lautsprecher hat und in verschiedenen Farben erschien. Laut Nintendo war „Play It Loud!“ jedoch nur ein Werbe-Slogan. Original-Zitat Nintendo: „Play it Loud was an advertising slogan, not part of the Game Boy name. The Play it Loud was part of the advertising, it doesn't relate to it being louder than the other Game Boy units. They all had the same features.“
  • 1996 erscheint der Game Boy Pocket, eine nur halb so dicke und etwas kleinere Version des Game Boy mit einem größeren und leistungsfähigeren Display.
  • 1998 erscheint nur in Japan eine modifizierte Variante des Game Boy Pocket namens Game Boy Light mit integrierter Hintergrundbeleuchtung.
  • 1999 wird der Game Boy durch den Game Boy Color abgelöst, der erstmals Farbdarstellung ermöglicht.
  • 2001 erscheint der Game Boy Advance mit erstmals wieder runderneuerten Hardware und einem weiter verbesserten Farbbildschirm.
  • 2003 wird der zusammenklappbare Game Boy Advance SP mit Frontbeleuchtung und integriertem Lithium-Ionen-Akku eingeführt.
  • 2004 erscheint (zunächst nur in Japan und den USA, 2005 auch in Europa) der Nintendo DS; obwohl das Gerät abwärtskompatibel zu Game Boy Advance-Modulen ist, stellt er keinen Game Boy-Nachfolger dar, sondern soll laut Nintendo neben der Game Boy-Linie existieren.
  • 2005 Der Game Boy Micro ist im Herbst erschienen.

[Bearbeiten] Modelle

[Bearbeiten] Game Boy Classic

Der Urahn der Reihe erschien 1989 und war anfangs nur zusammen mit dem Spiel Tetris erhältlich. Vor allem wegen des kleinen Prozessors und des Schwarzweiß-Bildschirms sah er sich anfangs vielen Skeptikern gegenüber. Geringe Größe (wenn auch im Vergleich zu seinen Nachfolgern nahezu klobig), geringe Kosten und sparsamer Batterieverbrauch erwiesen sich jedoch als entscheidender Vorteil.

Game Boy Pocket
Game Boy Pocket

[Bearbeiten] Game Boy Pocket

Der Game Boy Pocket von 1996 ist technisch identisch mit dem normalen Game Boy. Er ist jedoch deutlich kleiner, standardmäßig chromfarben und wird mit 2 AAA-Batterien betrieben. Das LC-Display ist außerdem kontrastreicher. Der Linkkabel-Port entspricht dem des Game Boy Color, nicht dem größeren des ursprünglichen Game Boy-Modells. Die ersten Exemplare des Game Boy Pocket verfügten noch über keine Batterieleuchte, welche erst später hinzugefügt wurde.

Das englische Wort „pocket“ bedeutet auf Deutsch „Hosentasche“ und weist auf das kompakte Design hin.

Foto des Game Boy Light
Foto des Game Boy Light

[Bearbeiten] Game Boy Light

Der Game Boy Light ist etwas größer als der Game Boy Pocket gehalten und hat ein blau beleuchtetes, monochromes Display, welches außerdem das schärfste eines Schwarz-Weiß-Game-Boys ist. Die Display-Beleuchtung kann abgeschaltet werden. Der Gameboy Light benötigt nur zwei Batterien, welche trotz der Hintergrundbeleuchtung dieselbe Lebensdauer wie in einem Game Boy Pocket eingesetzte Batterien aufwiesen. Die Standardversionen waren in Gold und Silber gehalten, später wurde mit „Skeleton“ noch eine transparente Version angeboten. Nach Beginn der Pokemoneuphorie, veröffentlichte Nintendo den Game Boy Light auch noch in einer gelben Pikachu-Sonderedition.

Der Game Boy Light wurde 1998 ausschließlich in Japan – zu einem Preis von etwa 45 Euro – vertrieben.

Game Boy Color in blau
Game Boy Color in blau

[Bearbeiten] Game Boy Color

Der Game Boy Color erschien 1998 als indirekter Nachfolger des Game Boys sowie des Game Boy Pockets. Er hatte als erste tragbare Nintendo-Spielkonsole einen Flüssigkristallbildschirm, der 32.768 Farben darstellen konnte (56 gleichzeitig). Die Nintendo-Vorgänger konnten maximal vier Grautöne anzeigen.

Die Gestalt hatte sich nur geringfügig verändert. Er ist dünner als der Game Boy, aber dicker als der Game Boy Pocket. Neu war jedoch eine Infrarot-Schnittstelle, mit der man in einigen Spielen ohne Link-Kabel gegen andere Spieler spielen kann. Mit dem passenden Modul ist es möglich, den Game Boy Color, dank der Infrarotschnittstelle, in eine Fernbedienung zu verwandeln. Oft wurde sie jedoch nur zur Übertragung von kleineren Spieldaten (Highscores usw.) verwendet.

Der Game Boy Color ist zu seinen Vorgängern abwärtskompatibel. Die Cartridges der für das ursprüngliche und den Game Boy Pocket erschienenen Spiele können genutzt werden. Dabei wird die Schwarz-Weiß-Grafik in einer wählbaren 4-Farb-Grafik dargestellt.

[Bearbeiten] Game Boy Advance, Game Boy Advance SP

Hauptartikel: Game Boy Advance

Der Game Boy Advance (GBA) war das erste Modell der Game Boy-Linie, welches nicht auf der Technik des ursprünglichen Game Boy basierte. Der Game Boy Advance hat mit dem Game Boy Advance SP eine Überarbeitung erfahren. Der GBA SP ist aufklappbar und verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung, die das Spielen, im Gegensatz zum GBA, auch in der Dunkelheit ermöglicht. Trotz der grundlegenden Änderung der Hardware können die beiden Vertreter der neuesten Game Boy-Generation nahezu alle Game-Boy-Spiele nutzen. Alle Game Boy-Modelle gibt es in vielen verschiedenen Farben. Für die Advance-Serie wurden kleinere Module entwickelt. Die Abwärtskompatibilität bis hin zum ersten Gameboy blieb erhalten.

[Bearbeiten] Nintendo DS, Nintendo DS Lite

Der Nintendo DS wird in einem eigenem Artikel abgehandelt, da er offiziell nicht zur Game Boy-Linie gehört und eine eigenständige Produktfamilie bildet. Allerdings verdichten sich die Signale, dass die Game Boy-Reihe zu Gunsten des DS' beendet wird; zudem kann der DS Game Boy-Spiele der Advance-Generation abspielen. Prinzipiell wäre es also möglich, dass ein GBA-Spiel programmiert wird, das beim Betrieb auf einem NDS dessen spezifische Fähigkeiten nutzt. Die Kompatibilität zu älteren GameBoy-Spielen (GameBoy/GameBoy Poket/GameBoy Light und GameBoy Color) ist sowohl für den normalen DS als auch für den DS lite nicht gegeben.

[Bearbeiten] Game Boy Micro

Siehe Game Boy Micro

Als neue Version des Game Boy Advance erschien dieser bisher kleinste Game Boy (Maße: 10 x 5 x 1,8 cm) im Herbst 2005. Die verbaute Hardware ist identisch mit dem Game Boy Advance und dem Game Boy Advance SP. Der Game Boy Micro ist allerdings nur noch mit Game Boy Advance-Spielen kompatibel, da die kompakte Bauweise die größeren Game Boy-Module nicht mehr zulässt.

[Bearbeiten] Details

Erste Version des Game Boy (1989)
Erste Version des Game Boy (1989)
Gameboy-Cartridge Mystic Quest
Gameboy-Cartridge Mystic Quest

Die technischen Details des klassischen Game Boys:

  • Hersteller: Nintendo
  • Erscheinungsjahr: 1989
  • Prozessor: Z80-Nachbau (8Bit), 4,19 MHz
  • Speicher: 8 KByte RAM
  • Modulgrößen: 256 KBit, 512 KBit, 1 MBit, 2 MBit, 4 MBit, 8 MBit, 16 MBit
  • Sound: 4 Kanal Stereo
  • Grafik: Dot-Matrix LCD, Größe 2.6", maximale Auflösung 160×144 Pixel, vier Graustufen
    • 56 Farben gleichzeitig aus einer Farbpalette von 32.786 Farben beim Game Boy Color
  • Sprites: 8×8 Pixel oder 8×16 Pixel groß, Maximalanzahl 40 Stück
  • Stromversorgung: 4 AA (Mignon)-Batterien

Der Game Boy ist etwa so groß wie die ersten Mobiltelefone. Ein unbeleuchteter schwarz-grüner LC-Bildschirm, ein Steuerkreuz und vier Steuertasten sowie ein Mono-Lautsprecher waren die von außen sichtbaren Komponenten. An der Unterseite befand sich eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse mit Stereoausgang.

Die Spiele wurden auf ROM-„Cartridges“ verkauft, welche auf der oberen Rückseite des Game Boys senkrecht eingesteckt wurden.

Über einen seitlich angebrachten so genannten Link-Anschluss („Game Link Dialogkabel“) kann der Game Boy mit einem weiteren Gerät verbunden werden, was das gleichzeitige Spielen zu zweit erlaubt, falls das Spiel dies unterstützt. Durch einen optional erhältlichen 4-Spiele-Adapter kann man den Game Boy auch an bis zu drei weiteren Game Boys anschließen. Mit der Zeit erschien außerdem zahlreiches Zubehör wie Netzteile, Lupen für den Bildschirm, Lampen, eine Game Boy Camera und ein Game Boy Printer.

[Bearbeiten] Anwendungen

Inneres einer Gameboy Cartridge
Inneres einer Gameboy Cartridge

Grundsätzlich ist der GameBoy für Spiele konzipiert, aber es ist auch möglich, mit speziellen Programmen wie Carillon, Lsdj, Music Box, Nanoloop, Pocket Music, etc. Musik zu komponieren. Die relativ einfache Technik ist (auch im Vergleich zu konventionellen Synthesizern oder Sequenzern) von beträchtlicher, klanglicher Vielfalt. Es hat sich sogar eine Band gebildet, die mit Gitarre und GameBoy beachtliche Lieder erstellt. Ihr Name ist Pornophonique.

Des Weiteren kann man auf OverClocked ReMix Lieder diverser Gameboy-Spiele herunterladen, die von professionellen Künstlern neu interpretiert wurden.

In Japan brachte Nintendo selbst mit dem PlayYan ein Modul für den GBA auf den Markt, mit welchem Dateien im MP3-, MPEG-4- und DivX-Format dargestellt und abgespielt werden können. Eigene Musik lässt sich mit ihm aber nicht komponieren.

Außerdem kann der Gameboy auch für einfache Mess- und Steueraufgaben benutzt werden. Hierzu müssen besondere Cartridges gebaut und eigene Programme geschrieben werden. Es werden allerdings auch einige Spezialmodule u. a. fürs Autotuning, zum Blutzuckermessen oder zum Steuern von Nähmaschinen kommerziell vertrieben.

[Bearbeiten] Literatur


[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Nintendo – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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