Garibaldi-Denkmal (Taganrog)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts galt Taganrog mit Recht als eine der größten Hafenstädten Russlands. Hunderte von Schiffen aus mehreren europäischen Häfen kamen hierher. Der Stadtname Taganrog war unter den Kauf- und Seeleuten aus Liverpool, Bristol, Lissabon, Marseille, Genua, Livorno und anderen Häfen der ganzen Welt bekannt.
[Bearbeiten] Garibaldis Besuche nach Taganrog
Giuseppe Garibaldi entstammte einer Seemannsfamilie und war am Meer aufgewachsen. Nachdem er 1832 Kapitän eines Kaufmannsschiffes wurde, besuchte er mit seinem Schoner Clorinda viele Häfen, aber auch mehrmals Taganrog. Es ist sogar dokumentiert worden, dass er hier eine Geldstrafe wegen Zigarren-Schmuggel zahlen musste. Im April 1833 hat Garibaldi einen ganz besonderen Tag erlebt, wenn sein Schiff, beladen mit Orangen, zehn Tage im Hafen stehen sollte. Auf solche Weise hatte der junge Kapitän genug Zeit, sich die Stadt anzusehen, die Taganroger Italiener zu besuchen und die Nächte in den billigen Kneipen zu verbringen. In solch einer Kneipe hat er den politischen Immigranten und Mitglied der geheimen Bewegung (La Giovine Italia) Giovanni Battista Cuneo aus Oneglia getroffen. Später beschrieb er dieses Treffen so: “Unter allen Umständen meines Lebens habe ich Menschen und Bücher nach der Wiederbelebung Italiens um Rat gefragt, aber bis 24 Jahre alt waren alle meine Anstrengungen umsonst. Schließlich habe ich in Taganrog einen Ligurier getroffen, und der war der einzige, der mir auf den realen Stand der Dinge aufmerksam machte. Selbst Columbus, wenn er Amerika erfunden hatte, konnte nicht glücklicher sein, als ich unter den Leuten, die ihre Leben der Befreiung ihrer Heimat gewidmet haben. “In Taganrog schloss sich Giuseppe Garibaldi der Gesellschaft “Junges Italien” an und sprach einen Eid, dass er sein Leben dem Kampf für die Befreiung seines Vaterlandes von der österreichischen Besatzung widmen wird.
[Bearbeiten] Geschichte des Denkmals
Taganrog zollte seine Anerkennung dem Aufenthalt vom italienischen Nationalheld: eine der Straßen im historischen Zentrum der Stadt trägt seinen Namen (Ulitza Garibaldi), und nicht weit vom Hafen, wo einst sein Schoner Clorinda anlag, wurde ein Obelisk zu seiner Ehre errichtet.
Der Obelisk ist fünf Meter hoch und stellt eine flatternde Fahne dar. Die Inschrift an der hinteren Seite lautet: “1833 schwur Giuseppe Garibaldi einen Eid, sein Leben der Befreiung und Vereinigung seines Vaterlandes – Italien zu widmen. Unter der Führung des Nationalhelden Giuseppe Garibaldi war das Land befreit und vereinigt.” Die Inschrift an der Vorderseite lautet: “In der Person von Garibaldi hatte Italien einen Helden von antiker Weise, der fähig war, die Wunder zu tun, und der tat auch Wunder. (Friedrich Engels) ”
Das Denkmal zum Andenken an Garibaldis Besuch nach Taganrog wurde zum hundertjärigen Jubiläum Italiens (Risorgimento) am 2. Juni 1961 eingeweiht. Der einheimische Maler Jakowenko hat das Denkmalprojekt gemacht. Das Basrelief (das Profil des Helden und der Palmenzweig) hat der Künstler Baranov geschaffen. 1986 wurde das Basrelief aus den technischen Gründen durch das neue vom Beglov ersetzt.
Das ist das einzige Garibaldi-Denkmal in Russland.