Gefallener
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Als Gefallene bezeichnet man Soldaten, die durch Kampfhandlungen getötet wurden. Als Nachweis dient in der Regel die Erkennungsmarke oder Augenzeugen. Soldaten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit getötet wurden, über deren genaues Schicksal jedoch keine Gewissheit besteht, werden als vermisst eingestuft.
Für Zivilisten oder nicht während des Einsatzes umgekommene Soldaten wird dieser Begriff nicht verwendet.
Der Begriff ist ein alter Euphemismus und suggeriert, dass der Soldat aufrecht (heldenhaft) kämpft und sterbend (erst) zu Boden „fällt“. Ein paralleler älterer Ausdruck dafür ist „bleiben“ (z.B.: „NN blieb in Flandern“). Das Wort „gefallen“ wurde spätestens seit dem 18. Jahrhundert allgemein respektvoll benutzt. Beispiel von 1800 aus Schillers „Nänie“: Nicht errettet den göttlichen Held die unsterbliche Mutter,
Wann er, am skäischen Tor fallend, sein Schicksal erfüllt.
Ab den 1970er Jahren jedoch wurde es teilweise ‚politisch unkorrekt‘, da Mut im Krieg als missbrauchbare Sekundärtugend abgelehnt wurde. Im Jahr 2004 wurde der Begriff auch wieder offiziell in den Wortschatz der deutschen Bundeswehr aufgenommen.
Im englischen und US-amerikanischen Sprachgebrauch wird die Statusbezeichnung „Killed In Action“ (KIA) verwendet. Die Abkürzung KIA findet neben den Abkürzungen WIA (Wounded In Action - im Kampf verwundet), POW (Prisoner Of War - Kriegsgefangener) und MIA (Missing In Action - vermisst) häufig in Verlustlisten angloamerikanischer Streitkräfte Verwendung.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.volksbund.de - Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
- http://www.dd-wast.de - Deutsche Dienststelle
[Bearbeiten] Typografie
Für Gefallene wird auf Grabsteinen, in Genealogien und Lexika vor dem Todesdatum anstatt des Zeichens „†“ oft ein Kürzel verwendet, das zwei diagonal gekreuzte Schwerter (Griffe nach oben) symbolisiert.