Gelbbauchunke
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Gelbbauchunke | ||||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||
Bombina variegata | ||||||||||||||||
(Linnaeus, 1758) | ||||||||||||||||
Unterarten | ||||||||||||||||
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Die Gelbbauchunke (Bombina variegata), auch Bergunke genannt, gehört innerhalb der Ordnung der Froschlurche zur „urtümlichen“ Familie Bombinatoridae – oft wird sie aber noch zu den Scheibenzünglern gestellt – und zur Gattung der Unken.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
[Bearbeiten] Merkmale der Tiere
Die Größe der Männchen und Weibchen liegt zwischen 35 und 55 Millimetern – es handelt sich also um sehr kleine Froschlurche. Die Oberseite ist graubraun, dabei oft mit verwaschenen, helleren Flecken. Die Unterseite inklusive der Innenseiten der Gliedmaßen und der Finger und Zehen ist intensiv hellgelb bis orange gefärbt und mit grauen bis schwarzblauen Flecken oder Flächen durchsetzt, meist ist dabei mehr als die Hälfte der Unterseite gelb. Gelbbauchunken haben einen gedrungenen Körper – der nicht so sehr abgeflacht ist wie bei der verwandten Rotbauchunke (Bombina bombina) – und eine gerundete Schnauze. Die Pupille ist herzförmig, das Trommelfell nicht sichtbar. Die Oberseite weist zahlreiche Warzen mit erhabenen Hornstacheln auf.
Die Paarungsrufe der Männchen hört man im Spätfrühling und Frühsommer (ein dumpfes, aber melodiöses „uh ... uh ... uh“) aus Gewässern. Da die Art im Gegensatz zur Rotbauchunke keine Schallblasen hat, sind die Rufe nur recht leise. Dabei werden die Rufe mehr als 40mal pro Minute wiederholt und damit deutlich häufiger als bei der Rotbauchunke.
[Bearbeiten] Merkmale des Laichs und der Larven
Die Eier werden in lockeren Klümpchen von zwei bis 30 Eiern an untergetauchte Grashalme oder oft auch an überstaute Landpflanzen geheftet. Die Eier sind auf der Oberseite mittelbraun, am unteren Pol hellbraun und messen im Durchmesser 1,5 bis zwei Millimeter, die Gallerthüllen fünf bis acht Millimeter. Die Hauptlaichzeit reicht von Mai bis Juni.
Der obere Flossensaum der maximal 55 Millimeter langen Kaulquappen reicht höchstens bis zur Rumpfmitte; das Schwanzende ist abgerundet. Sie haben eine schmutzig graue Grundfarbe und schillern in allen Regenbogenfarben.
[Bearbeiten] Verbreitung
Die Gelbbauchunke ist ein Bewohner des Berg- und Hügellandes im mittleren und südlichen Europa. Im Einzelnen reicht die Verbreitung von Frankreich über Belgien, die Südspitze der Niederlande (Limburg), Süd- und Mitteldeutschland, die Schweiz, Österreich, Italien nördlich des Po (weiter südlich findet sich die Apennin-Gelbbauchunke), die Staaten des früheren Jugoslawien, Tschechien, Slowakei, den äußersten Südrand Polens, Rumänien, Bulgarien und Albanien bis nach Griechenland. In den Mittelgebirgslagen Mittel- und Süddeutschlands, aber auch in der Oberrheinebene, ist sie zwar recht verbreitet, dabei vielerorts aber doch zerstreut bis selten. Die nördliche Grenze der natürlichen Gesamtverbreitung befindet sich im niedersächsischen Weser-Leinebergland.
Am östlichen Rand des Verbreitungsgebietes kommt die Gelbbauchunke teilweise gemeinsam mit der Rotbauchunke vor. Hier kann es zu Hybridisierungen beider Arten kommen, wobei die resultierenden Hybriden Merkmale beider Elterntiere haben. .
[Bearbeiten] Lebensraum und Lebensweise
Die Gelbbauchunke gehört zu den Amphibien mit enger Gewässerbindung. Ursprünglich war die Art ein typischer Bewohner der Bach- und Flussauen. Sie besiedelte hier die in Abhängigkeit von der Auendynamik immer wieder neu entstehenden temporären Kleingewässer. Auch in ihren zivilisatorischen Ersatzhabitaten bevorzugt sie temporäre Klein- und Kleinstgewässer auf lehmigem Grund, wie Traktorspuren, Pfützen und kleine Wassergräben. Meist sind diese vegetationslos und frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden. Durch die schnelle Erwärmung der Kleingewässer ist eine rasche Entwicklung des Laichs und der Larven gewährleistet. Man findet diese Pionierart heute überwiegend in Steinbrüchen, Lehm- oder Kiesgruben sowie auf Truppenübungsplätzen.
Die große Mobilität der Jungtiere begünstigt die spontane Besiedlung von neu entstehenden Lebensräumen. An Land suchen die Tiere Verstecke unter Steinen, Totholz und in Lücken- und Spaltensystemen von Felsen auf.
Bei Gefahr macht die Gelbbauchunke ein Hohlkreuz, so dass die Ränder ihres intensiv gefärbten Bauches von oben sichtbar werden (vergleiche: Unkenreflex). Dies soll Fressfeinde vor dem Gift warnen, das sie in dieser Situation absondert. Für den Menschen ist das Gift nicht gefährlich, aber stark schleimhautreizend.
[Bearbeiten] Gefährdung
Eine Gefährdung für die Gelbbauchunke geht vor allem von Lebensraumverlust aus, der beispielsweise durch Verfüllung von Tümpeln, aber auch durch natürliche Sukzession (vor allem: Verbuschung) der Pionierbiotope entsteht. In Folge von Verinselung, also einer Fragmentierung der Habitate, beispielsweise durch Straßen oder intensive Landwirtschaft, werden Populationen voneinander isoliert.
Gesetzlicher Schutzstatus
- Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-RL): Anhänge 2 und 4 (es sind eigens Schutzgebiete auszuweisen / streng geschützt)
- Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV): besonders geschützt
Rote Liste-Einstufungen
- Rote Liste Bundesrepublik Deutschland: 2 – stark gefährdet
- Rote Liste Österreichs: 3 - gefährdet
- Rote Liste der Schweiz: EN (entspricht: stark gefährdet)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Gelbbauchunke – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Informationen und Fotos auf www.herpetofauna.at
- Ein paar Bilder
- Weitere Bilder
- Bilder bei www.amphibienschutz.de
- Steckbrief bei www.erdkroete.de
- Eintrag im Tierlexikon.ch
- Bombina variegata in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Kuzmin et al, 2004. Version vom 12. Mai 2006