Georg Hansen
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Georg Alexander Hansen (* 5. Juli 1904 in Sonnefeld (Oberfranken), † 8. September 1944, hingerichtet in Berlin-Plötzensee) war Oberst im Generalstab und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.
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[Bearbeiten] Biographie
Georg Hansen wurde als Sohn des herzoglichen Oberforstmeisters Theodor Hansen in Sonnefeld geboren. In Coburg besuchte er ab 1914 das Gymnasium Casimirianum, an dem er 1923 das Abitur machte. Anschließend studierte er zwei Semester Jura an der Universität Erlangen, ehe er 1924 in die Reichswehr bei der Panzertruppe eintrat. 1927 wurde er zum Leutnant befördert, 1931 zum Oberleutnant bei der Bayerischen Kraftfahrabteilung in Fürth. Im gleichen Jahr heiratete er Irene Stölzel aus Michelau, mit ihr hatte er fünf Kinder.
1935 wurde Hansen zur Generalstabsausbildung an die Kriegsakademie in Berlin-Moabit kommandiert, wo er den Chef des General Stabes Ludwig August Theodor Beck und Claus Schenk Graf von Stauffenberg kennenlernte.
Nach der Akademieausbildung wurde er 1937 an die Abteilung Spionageabwehr und Auslandsaufklärung (Abt. Fremde Heere Ost) des Reichkriegsministeriums unter Leitung von Konteradmiral Wilhelm Canaris versetzt. Ab 1939 wurde diese Dienststelle als Amt Ausland/Abwehr bezeichnet, wo Hansen als Gruppenleiter in der Abteilung I im Mai 1941 zum Major und Juli 1942 zum Oberstleutnant befördert wurde. 1943 wurde er als Nachfolger von Hans Piekenbrock Chef der Abteilung I, Geheimer Meldedienst. Zu seinen Aufgaben gehörte die militärische Erkundung im Ausland. Canaris ernannte Georg Hansen schließlich noch vor seinem Rücktritt im Februar 1944 zu seinem Nachfolger als Chef der militärischen Abwehr. Im Mai 1944 wurde Hansen und der größte Teil seines Amtes dem Reichssicherheitshauptamt unterstellt, sein direkter Vorgesetzter wurde Walter Schellenberg, bzw. er dessen Stellvertreter.
Vermutlich unter dem Einfluss Becks vollzog sich Hansens Wandlung zum Oppositionellen bis 1938, der dienstliche Einblick in die Verbrechen des Nazi-Regimes dürfte ihn endgültig zum Widerstand veranlasst haben. Er war einer der wichtigsten Informanten der Widerstandsgruppe um Generalmajor Henning von Tresckow und Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Hansen wirkte ab 1943 an allen Planungen für das Hitlerattentat mit und nahm 1944 an den meisten wichtigen Besprechungen zur Vorbereitung teil. Hansen organisierte Autos und Flugzeuge sowie den Schutz der Mitverschwörer. Sein Haus in Rangsdorf diente öfters als konspirativer Treffpunkt. Nach erfolgreichem Attentat sollte er das RSHA besetzen und dessen SS-Kommandeure festnehmen. Außerdem war geplant, ihn als Bevollmächtigten Becks, der als vorläufiges Staatsoberhaupt vorgesehen war, mit General Dwight D. Eisenhower über eine Separatfrieden mit den Westmächten verhandeln zu lassen. Aufgrund starker Meinungsverschiedenheiten mit Stauffenberg über die politischen Pläne nach dem Attentat entschied sich Hansen kurzfristig gegen eine persönliche Teilnahme und fuhr am 18. Juli zur Taufe seiner jüngsten Tochter nach Michelau. Obwohl er wusste, dass Hitler das Attentat überlebt hatte und dass der Umsturzversuch gescheitert war und trotz der Möglichkeit einer Flucht kehrte er am 21. Juli mit der Begründung gegenüber seiner Frau "Mein Platz ist in Berlin" dorthin zurück. Am 22. Juli bestellte ihn der Gestapo-Chef Heinrich Müller in das RSHA und verhaftete Hansen nach längeren Verhören, in denen dieser zusammengebrochen war und alles gestanden hatte.
Am 4. August wurde Georg Hansen durch den Ehrenhof aus der Wehrmacht unehrenhaft ausgestoßen, womit die Zuständigkeit eines Militärgerichts nicht mehr zutraf.
Am 10. August 1944 wurde er im zweiten Schauprozess vom Volksgerichtshof unter dessen Präsidenten Roland Freisler zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung fand am 8. September 1944 durch Erhängen in Berlin-Plötzensee statt.
Gegenüber der Familie Hansens wurde die Sippenhaft durchgeführt. Das Vermögen wurde eingezogen, die Ehefrau wurde verhaftet, die fünf Kinder wurden in ein Kinderheim bei Bad Sachsa verbracht, wo es nicht erlaubt war, den Familiennamen zu führen. Im gleichen Heim befanden sich auch die Kinder von anderer Widerstandskämpfer, wie die Stauffenbergs und von Witzlebens. Ende September 1944 durften die Kinder wieder zu ihrer inzwischen freigelassenen Mutter nach Michelau.
[Bearbeiten] Literatur
- Jürgen Erdmann: Mein Platz ist in Berlin – Georg Hansen; in Stefan Nöth (Hg.): Coburg 1056 – 2006, Ein Streifzug durch 950 Jahre Geschichte von Stadt und Land. ISBN 3-86652-082-4
[Bearbeiten] Weblinks
- Gedenkstätte Plötzensee. P.S. der Todestag Hansens ist dort falsch angegeben
- Wohnhaus in Rangsdorf
- GDW
[Bearbeiten] Siehe auch
Personendaten | |
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NAME | Hansen, Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Hansen, Georg Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | Widerstandskämpfer |
GEBURTSDATUM | 5. Juli 1904 |
GEBURTSORT | Sonnefeld (Oberfranken) |
STERBEDATUM | 8. September 1944 |
STERBEORT | Berlin-Plötzensee |