Giulio Antonio Santorio
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Giulio Antonio Santorio (* 6. Juni 1532 in Caserta; † 28. Mai 1602 in Rom) war ein Kardinal der Römisch-Katholischen Kirche.
[Bearbeiten] Leben
Nachdem er in Neapel Zivilrecht studiert hatte und Rechtsanwalt wurde, gab er seinen Beruf bald auf um Priester zu werden. Nach seiner Priesterweihe von 1560 bis 1564 als Generalvikar seines Heimatbistums tätig, war er 1565 für ein Jahr Generalvikar des Kardinals Alfonso Carafa, Erzbischof von Neapel. Als Attentäter auf das Leben des Papstes Pius IV. angeklagt, wurde jedoch freigesprochen. Papst Pius V. erhob ihn zu seinem Ratgeber und verlieh ihm 1566 das Erzbistum Santa Severina in Kalabrien. Am 17. Mai 1570 zum Kardinal erhoben und an die Kurie nach Rom übersiedelnd gab er in einer 32jährigen Tätigkeit wirksame Impulse. Als Papabile geltend, wurde seine Wahl zum Papst in den Konklaven Papst Sixtus V. und Papst Clemens VIII. von den gemäßigteren Kardinälen, die seine energischen Reformen fürchteten, bekämpft. Ein Befürworter der liturgischen Reform bei den ostkirchlichen Basilianermönchen, setzte er sich auch für die Gründung der Kongregation für die Ausbreitung des Glaubens (Propaganda Fide) ein, deren Präfekt er dann auch wurde, ein. Auch die Schaffung eines päpstlichen Kollegs für Alumnen aus Griechenland und dem Nahen Osten, heute griechisches Kolleg genannt, und für eine wirksame Tätigkeit des Heiligen Offiziums setzte er sich ein. Santorio war ein Mann hoher Bildung und Kultur und der Berater von sieben Päpsten. Er hinterließ zahlreiche liturgische, geschichtliche und kirchenrechtliche Schriften, ebenso Tagebücher, von denen ein Teil noch immer nicht veröffentlicht ist, welche eine wichtige Quelle für die Kirchen- und Zeitgeschichte des ausgehenden 16. Jahrhunderts bilden.
Giulio Antonio Santorio wurde am 12. März 1566 von Scipione Rebiba zum Bischof geweiht und war der Konsekrator der Bischöfe Miguel Thomas de Taxaquet, Girolamo Kardinal Bernerio OP und José Esteve Juan, wie auch Konkonsekrator bei Gregorio Cruz OP.
[Bearbeiten] Literatur
- Hubert Jedin: Die Autobiographie des Kardinals Giulio Antonio Santorio [gestorben 1602]. Mainz: Akademie der Wissenschaften und der Literatur 1969
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Santorio, Giulio Antonio |
KURZBESCHREIBUNG | Kardinal der Römisch-Katholischen Kirche |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1532 |
GEBURTSORT | Caserta |
STERBEDATUM | 28. Mai 1602 |
STERBEORT | Rom |