Gran Turismo (Spiel)
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Gran Turismo (Untertitel: "The Real Driving Simulator") ist eine Videospiel-Reihe, die exklusiv für die Sony PlayStation, PlayStation 2 und PlayStation Portable (PSP) sowie künftig PlayStation 3 erhältlich ist bzw. sein wird.
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[Bearbeiten] Entwicklung und Erfolge
Die Reihe wurde von Polyphony Digital, einem Sony-eigenen Entwicklungsstudio kreiert. Sie zählt zur Gattung der Rennspiele und wird als einer ihrer besten Vertreter angesehen. Die gesamte Reihe hat bisher mehr als 43 Millionen verkaufte Spiele erreicht. Die neueste Auflage, Gran Turismo 4 (2005) ist zudem mit mehr als 8 Millionen verkauften Exemplaren (Stand: Juni 2005) eines der kommerziell erfolgreichsten Spiele für die PS2 überhaupt.
Gran Turismo hat dazu beigetragen, ein eigenes Genre zu kreieren: Rennspiele mit realistischem Fahrverhalten, einer Vielzahl an integrierten Rennmodi, großer Streckenauswahl und einem umfassenden Fuhrpark.
[Bearbeiten] Fahrzeuge
Das Alleinstellungsmerkmal der Serie gegenüber anderen Vertretern dieses Genres ist der enorme Fuhrpark mit zumeist hunderten Autos von real existierenden Herstellern. In Gran Turismo 4 (2005) stehen dem Spieler über 700 Autos, als Neu- und Gebrauchtwagen, von weltbekannten Marken wie Toyota, Audi, BMW und Mercedes-Benz über eher unbekannte Hersteller wie Pagani bis hin zu Concept Cars (Prototypen) zur Verfügung.
Offiziell bietet Gran Turismo 4 in der PAL-Version 730 Autos. Hierfür wurden allerdings auch Unterschiede in den teilweise sehr großzügig integrierten Modellpaletten japanischer Autohersteller mitgezählt. Allerdings beziehen sich diese Änderungen immer auf technische Unterschiede, was auch "doppelten" Modellen, die sich stark ähneln, eine Daseinsberechtigung gibt. Vor allem japanische Autos, insbesondere der Nissan Skyline oder der Mazda RX-7, sind in verschiedenen Versionen mit technischen Unterschieden vorhanden. Weiterhin sind alle Opel-Modelle auch als Vauxhall zu haben. Sie unterscheiden sich jedoch nur im Namen und am Kühlergrill. Kurios an der Sache ist, das auch die Opel DTM-Rennwagen davon betroffen sind, obwohl es diese in Wirklichkeit nie als Vauxhall gab. Außerdem sind einige Autos in keinem Rennen einsetzbar. Davon sind alle historischen Rennwagen oder Concept Cars bzw. Cabrios, die kein Verdeck besitzen, betroffen. Auffällig ist, dass man mit Cabrios mit geöffnetem Verdeck nur Kopf-an-Kopf-Rennen fahren kann, während man mit dem selben Cabrio, wenn das Verdeck geschlossen ist, gegen die üblichen 5 Gegner fahren kann. GT4 gilt innerhalb des Genres als das Spiel mit dem größten Fuhrpark.
[Bearbeiten] Schadensmodell
Die aufwändige Lizenzierung der Autos bringt allerdings ein Manko mit sich: Im Unterschied zu anderen Rennspielen bietet Gran Turismo keine sichtbare Darstellung äußerer Schäden an den virtuellen Autos und muss so auf ein von anderen Spielen dieser Kategorie genutztes spektakuläres visuelles Element verzichten. Viele Hersteller hatten eine Darstellung ihrer beschädigten Autos strikt abgelehnt. Des Weiteren nannte Kazunori Yamauchi, Chefentwickler der GT-Reihe, in mehreren Interviews bezüglich Gran Turismo 4, dass die Rechenleistung der PlayStation 2 nicht ausreichend sei um Kollisionsschäden so realistisch darzustellen, wie es das Entwicklerteam erwarte. Da man aber keine unecht wirkenden Features in der Reihe wolle, habe man deshalb auf die Darstellung äußerer Kollisionsschäden verzichtet. Ob es in den Nachfolgeversionen, die höchstwahrscheinlich für die PlayStation 3 umgesetzt werden, ein Schadensmodell geben werde, könne er nicht versprechen, hielt es aber für durchaus möglich. Angesichts der Tatsache, dass ähnliche Titel wie die DTM-Serie von Codemasters über ein Schadensmodell und eine Darstellung von Kollisionschäden verfügen, scheint dieses Argument etwas schwach und aufgesetzt. Es ist aber zu berücksichtigen, dass es in der GT-Reihe praktisch Tradition ist, die vorhandene Hardware soweit wie möglich auszureizen, um eine besonders realistische Optik zu erzielen, was die Möglichkeiten der Entwickler hinsichtlich der "Physik" des Spiels, also auch eines Schadensmodells, zwangsläufig einschränkt.
Einige Teile der GT-Reihe enthalten Rennmodi, in denen der Spieler für Berührungen mit der Fahrbahnbegrenzung oder des gegnerischen Autos eine Zeitstrafe erhält.
[Bearbeiten] Rennstrecken
Davon abgesehen besticht die Gran Turismo-Reihe allerdings durch ihren einzigartigen Realismus. So beinhaltet GT4 etwa 50 Strecken, davon einige real existierende wie z. B. Le Mans, Laguna Seca, Suzuka, Motegi, Fuji und die Nürburgring-Nordschleife. Der Realismusanspruch des Entwicklerteams ging dabei soweit, dass fast alle Fahrzeuge im Original gefahren, und die dabei entstandene Geräuschkulisse für das jeweilige Modell in das Spiel mit übernommen wurde. Bei der Streckenführung der Nordschleife soll es keine Abweichung von mehr als 5 cm in alle Richtungen gegenüber der Originalstrecke geben. Selbst die Rundenzeiten von professionellen Rennfahrern weichen im Spiel denen, die sie in der Realität fahren, nicht mehr als um 1% ab.
Weiterhin gibt es (seit GT 2) auch Rallye-Strecken mit matschigem Boden, seit GT 4 auch schnee- und eisbedeckte Strecken.
Sony zählt auch minimale Variationen bei einer Strecke gleich als neuen Kurs. Tatsächlich bietet GT 4 "nur" 40 unterschiedliche Strecken, einige davon in mehreren Variationen. Jede fiktive Rennstrecke ist in der Regel auch rückwärts befahrbar.
[Bearbeiten] Physik
Obwohl Gran Turismo bewusst als Rennspiel und nicht als Rennsimulation entworfen wurde, haben die Entwickler bereits beim 1997 erschienenen ersten Teil der Reihe einfache Steuerbarkeit mit realistischer Fahrphysik vereint. Zwar bleibt das Fahrzeug auch in eigentlich ausweglosen Situationen zumindest teilweise beherrschbar und Fahrfehler haben selten katastrophale Auswirkungen, aber die Fahrdynamik ist aufgrund der realistischen Elemente trotzdem in der Lage, den Eindruck eines echten Rennens mit leistungsstarken Fahrzeugen zu vermitteln. Insbesondere die Darstellung der verschiedenen Vor- und Nachteile von vorderachs-, hinterachs- und allradgetriebenen Fahrzeugen sowie Details wie die Auswirkung unterschiedlich straffer Fahrwerksabstimmungen werden überzeugend dargestellt. Andere technische Aspekte, die keinen so unmittelbaren Einfluss auf die Fahrdynamik haben – wie z. B. die Leistungssteigerung durch Turbolader – sind dagegen stark vereinfacht worden. So gibt es zwar die Möglichkeit, auch den nachlassenden Grip von Reifen zu berücksichtigen, jedoch nicht den der Bremsbeläge sowie alternde Dämpfer usw. Stellt man bei Spoilern den Anpressdruck hoch ein, bringt das bei hohen Geschwindigkeiten verbesserte Traktion, jedoch einen unrealistisch geringen Malus auf die Höchstgeschwindigkeit. Diese Vereinfachungen bieten auch den weniger erfahrenen Spielern die Möglichkeit, ihr virtuelles Auto gut auf die gewünschte Strecke abstimmen zu können.
Für Gran Turismo 4 wurde die Fahrphysik erstmals innerhalb der GT-Serie grundlegend überarbeitet.
[Bearbeiten] Grafik
GT 1 und GT 2 sind grafisch gleichwertig und bieten eine Auflösung mit 240 Zeilen. Angesichts der Möglichkeiten der Playstation wird weder Kantenglättung noch Texturfilterung geboten. Die Grafik erhielt dennoch gute Kritiken, weil die Animation in fast allen Situationen sehr flüssig bleibt, und damals bezüglich des Realismus neue Maßstäbe setzte.
GT 3 und insbesondere GT 4 machen von der Playstation-2-Hardware Gebrauch und bieten gefilterte Texturen. Durch den Foto-Modus (seit GT 4) gelangten jedoch Beispielbilder in die Medien, welche nicht den tatsächlichen Ingame-Eindruck wiedergeben. Die PAL-Version nutzt im Spiel eine Auflösung von 512x512 (im 3:2-Format), der Foto-Modus bietet Auflösungen bis zu 1280x960 und erzeugt Bilder mit Motion Blur und Supersampling-Antialiasing, worauf man im tatsächlichen Spiel verzichten muss.
Die NTSC-Version von GT 4 bietet einen 480p-Modus und sogar einen 1080i-Modus für HDTV-Besitzer.
[Bearbeiten] Controller-Hardware
Bereits das Original-Gran Turismo machte wahlweise vom analogen Controller Gebrauch. Für GT 4 (welches auch mit dem PS2-Standardcontroller gespielt werden kann) wurde von Logitech das offizielle Force-Feedback-Lenkrad entwickelt, das Logitech Driving Force Pro, welches per USB auch an einen PC angeschlossen werden kann. Der 900°-Modus (450° Einschlagwinkel in beide Richtungen) wird nicht von allen PC-Spielen genutzt, gilt in GT 4 jedoch als Gewinn in Bezug auf den Realismus. Gran Turismo war eines der ersten Spiele, das die Force Feedback-Funktion des DualShock-Controllers unterstützte und der Controller wurde zeitgleich mit dem Spiel ausgeliefert.
[Bearbeiten] Kritik
Von Seiten europäischer Spieler wurde die Serie manchmal dafür kritisiert, dass sie zwar einen riesigen japanischen und einen sehr großen amerikanischen Fuhrpark anbietet, europäische Marken (etwa BMW oder Audi) aber bislang etwas zu kurz kamen; außerdem wünschten viele Spieler Autos der Marken Maserati, Ferrari und Lamborghini im Spiel, was aber wohl an lizenztechnischen Gründen scheiterte. Für Gran Turismo HD ist die Marke Ferrari nun angekündigt. Auf ersten Screenshots und Videos ist schon ein Ferrari 599 zu sehen. Wagen von Porsche hingegen sind unter dem Namen des Tuners Ruf vertreten, da Electronic Arts die Lizenzrechte an Porsche Modellen in Videospielen besitzt. Ein weiterer Kritikpunkt ist die K.I. der Computergegner, welche stur der Ideallinie folgen, selten Überholmanöver wagen und so wenig zu einer lebendigen Rennatmosphäre beitragen. Außerdem wünschen sich viele Spieler mehr Kontrahenten auf der Strecke und das bereits besprochene Schadensmodell.
Während die älteren Titel eine "Gummiband-Intelligenz" hatten (bei starken Spielern ist das gegnerische Fahrfeld sehr schnell, liegt der Spieler weit zurück, werden auch die Gegner nachlässiger), ist es insbesondere im vierten Teil möglich, durch hoch motorisierte Wagen gleich zu Beginn allen Gegnern davonzufahren und die restliche Zeit einsame Runden zu ziehen. Echte Duell-Situationen ergeben sich nur, wenn der Spieler bewusst oder aus Versehen ein etwa gleichstarkes Auto wie die Computer-Gegner fährt.
Einige Teile der GT-Reihe enthalten Rennmodi, in denen der Spieler für Berührungen mit der Fahrbahnbegrenzung oder des gegnerischen Autos eine Zeitstrafe erhält. Beispiele dafür sind die Rally-Wettbewerbe oder die Lizenzprüfungen. Diese Zeitstrafen sind für Gran-Turismo-Verhältnisse jedoch nicht besonders ausgeklügelt und realistisch, sondern erinnern eher an Arcade-Rennspiele. Anstelle von einer Durchfahrts- oder Stop-and-go-Strafe wird man auf Tempo 50 abgebremst und kann erst nach 5 Sekunden wieder beschleunigen. Dazu kommt noch eine unfaire Verteilung der Strafen. Wenn man von hinten gerammt wird oder das Heck ausbricht und in die Wand knallt, erhält man zwar keine Strafen, aber bei der kleinsten Berührung der Fahrzeugfront mit einem gegnerischen Fahrzeuge erhält man solch eine Strafe. Die gegnerischen Fahrzeuge jedoch dürfen den Spieler rammen, ihm ins Heck rauschen oder ihn wegdrängen, ohne dafür bestraft zu werden. Wenn sie auf diese rüpelhafte Art und Weise nun vorbeigekommen sind, kann man sich nicht dagegen wehren und zum Konterangriff ansetzen, denn sonst droht eine Strafe, sofern man den Gegner berührt. Ohne Berührungen kann man aber nicht an den gegnerischen Fahrzeugen vorbeikommen, da die Rally-Strecken sehr eng sind und Platz für nur ein Fahrzeug bieten. Sollte sich doch eine Lücke zum Überholen ergeben, wehren sich die Gegner durch abdrängen oder sie "schließen die Tür". Da auch das wieder eine Strafe nach sich zieht, ist man praktisch dazu gezwungen, gleich am Start den Gegnern davon zu fahren, um nicht von ihnen weggedrängt oder abgeschossen zu werden und anschließend aufgrund der Strafen-Regelung nicht mehr an ihnen vorbeizukommen.
Lobenswert ist die seit dem Original Gran Turismo gegebene Möglichkeit, gegen einen sogenannten Geist (Ghost) zu fahren, der letztlich nur die Wiederholung einer zu einem früherem Zeitpunkt gefahrenen und auf der Speicherkarte (Memory Card) abgespeicherten Runde ist. Hierdurch ergibt sich die interessante Möglichkeit, z.B. auf seiner Lieblingsstrecke immer wieder zu versuchen, den eigenen Rekord (eben den Geist) zu schlagen. Um durch den Geist nicht an einer schnellen Rundenzeit gehindert werden zu können, kann man mit diesem nicht kollidieren, sondern man kann durch ihn "hindurch" fahren. Des Weiteren kann der Geist wahlweise halb-transparent dargestellt werden (um die Sicht auf die vor einem liegende Strecke nicht unnötig zu verschlechtern).
[Bearbeiten] Erschienene Versionen
- Gran Turismo (Dezember 1997, PSOne)
- Gran Turismo 2 (1999, PSOne)
- Gran Turismo 2000 (2000, PS2)
- Gran Turismo 3: A-Spec (2001, PS2)
- Gran Turismo Concept 2001 Tokyo (2001, PS2)
- Gran Turismo Concept 2002 Tokyo-Geneva (2002, PS2)
- Gran Turismo Concept 2002 Tokyo-Seoul (2002, PS2)
- Gran Turismo 4: Prologue (2004, PS2)
- Gran Turismo 4: Prius Edition (2004, PS2)
- Gran Turismo 4: BMW 1 Series Virtual Drive Dealership (Sept. 2004, PS2)
- Gran Turismo 4 (2005, PS2)
- Gran Turismo 4 Mobile (voraussichtlich 2007, PSP)
- Gran Turismo HD: Mit 10 verschiedene Autos und davon je einer getunten Variante und 1 Strecke (Eiger Nordwand), als Demo von GT5 zum Download (Dezember 2006 (JP und US), PS3.
In Deutschland am 23.3.2007 zum Download im PlaystationStore.
Des Weiteren sind bereits geplant bzw. in Arbeit:
- Gran Turismo 5 (Voraussichtlich 4. Quartal 2007, PS2/PS3)
- Bislang ist noch nicht klar, ob Gran Turismo 5 auch auf der PSP erscheint
