Großes Festspielhaus
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Das Große Festspielhaus in Salzburg ist eine Spielstätte der Salzburger Festspiele und befindet sich in der Altstadt, teilweise in den Mönchsberg hinein gebaut.
Der Architekt Clemens Holzmeister setzte den Plan eines Neubaus in die Tat um, den schon Max Reinhardt vor Beginn der Festspiele anregte, damals noch mit der Idee eines Hauses für bis zu 4.000 Gäste in Hellbrunn die aber aufgrund wirtschaftlicher Engpässe 1926 zugunsten des Ausbaus des barocken Hofmarstalls bzw. einer Reithalle von ca. 1840 zum heute Kleinen Festspielhaus fallen gelassen wurde. Bei diesem Umbau war ebenfalls schon Holzmeister führend und seine Pläne wurden bis 1937 schrittweise umgesetzt. Während es Reinhardt 1922 immerhin bis zu einer Grundsteinlegung brachte, scheiterte ein älterer Plan der Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer aus dem Jahr 1890 schon im Vorfeld. Die beiden hätten die Spielstätte gerne auf dem Mönchsberg errichtet. Zwischen 1956 und 1960 wurden für den Neubau zuerst 55.000 Kubikmeter des Mönchsberg abgetragen um genug Platz zu haben und anschließend das Festspielhaus errichtet.
Das Bühnenhaus hat eine Breite von 100 Metern, die Bühnentiefe beträgt 25 Meter, die Portalbreite kann mittels Lamellen von maximal 32 Metern, die Herbert Rosendorfer in seinem Stadtführer „Salzburg für Anfänger“ als „unmenschlich“ bezeichnet, auf die Portalbreite der Wiener Staatsoper (17,2 Meter) verringert werden. Das Bühnenportal hat eine Höhe von 9 Metern. Der breite Zuschauerraum hat einen nahezu quadratischen Grundriss mit ca. 35 Metern Seitenlänge und bietet 2179 Personen Platz.
Das Große Festspielhaus wurde am 26. Juli 1960 mit Der Rosenkavalier unter der Leitung von Herbert von Karajan eröffnet.
Der Boden des Foyers besteht aus Adneter Marmor, der Boden des Pausensaals aus grünem Serpentin mit Pferdemosaiken von Kurt Fischer. Es finden sich hier auch zahlreiche Kunstwerke:
- die Plastiken „Theater“ und „Musik“ von Wander Bertoni aus Carrara-Marmor
- vier Großkreuze zum Thema „Dreams with the Wrong Solutions“ von Robert Longo (Blau „Druck auf den Himmel“, Rot „Feuergebete“, „Gold Wehklagen in der Öffentlichkeit“ und Schwarz „Lieder der Ergebung“)
- die vier Rangstiegen tragen Keramikplastiken von Arno Lehmann
- „12-Ton-Fries“ zur Huldigung von Anton von Webern von Rudolf Hoflehner
- Gobelins von Oskar Kokoschka
- Reliefmasken von Heinz Leinfellner
- drei Gobelins von Kurt Fischer zu den Themen „Feuer“, „Wasser“ und „Luft“
- ein Gobelin von Giselbert Hoke, „Kampf zwischen Gutem und Bösem“
Siehe auch: Kleines Festspielhaus, Felsenreitschule