Clemens Holzmeister
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Clemens Holzmeister (* 27. März 1886 in Fulpmes (Tirol); † 12. Juni 1983 in Hallein, Salzburg), war als Architekt in Österreich, Deutschland, der Türkei und auch in Brasilien tätig.
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[Bearbeiten] Leben
1913 heiratete er Judith Bridarolli ( - obwohl er damit Luis Trenker ausbot blieb er lebenslang mit ihm in enger Freundschaft verbunden - ) in Innsbruck und 1914 wurde sein Sohn Guido in Wien geboren. Nach dem Studium an der Technischen Hochschule in Wien, welches er als Doktor beendete, wurde er 1919 als Lehrer an die Staatsgewerbeschule in Innsbruck berufen. 1920 wurde seine Tochter Judith in Innsbruck geboren. Zwischenzeitlich leitete er auch den Installationsbetrieb seines Schwiegervaters Dominikus Bridarolli, der noch heute von dessen Urenkeln Norbert Engele und Thomas Engele geführt wird. Nach - und nicht zuletzt aufgrund - der Fertigstellung des nach seinen Entwürfen errichteten Wiener Krematoriums, das als sein Durchbruch als Architekt gilt, wurde er 1924 zur Professur an die Wiener Akademie der bildenden Künste berufen, die er bis 1938 inne hatte. Durch Vermittlung von Mehmet Hamadi Bey erfolgte 1927 seine Berufung nach Ankara, mit dem Auftrag für den Bau des Kriegsministeriums. Clemens Holzmeister war auch Leiter eines Meisterateliers an der Düsseldorfer Kunstakademie von 1928-1933. Von 1932 bis 1938 war er Präsident der Zentralvereinigung der Architekten und des neuen österreichischen Werkbundes. Im Jahre 1938 wurde Clemens Holzmeister aus der Wiener Akademie entlassen und er emigrierte nach Istanbul-Tarabya in der Türkei. 1939 erfolgte die Trennung von seiner ersten Frau Judith und er heiratete Gunda Lexer im türkischen Exil, die ihm seine Tochter Barbara in Athen gebar. Im Jahre 1939 verbrachte sechs Monate in Brasilien um Aufträge abzuwickeln, wo auch bereits sein Vater Johann Holzmeister fast 30 Jahre als Emigrant gelebt hatte, bevor er nach Tirol zurückkehrte. Seine weitere Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule in Istanbul dauerte von 1940 bis 1949. 1947 übersiedelte Clemens Holzmeister nach Ankara und begann zwischen Wien und Ankara hin und her zu pendeln, bis er 1954 endgültig nach Wien zurückkehrte. Den Großen Österreichischen Staatspreis erhielt er im Jahre 1953. Von 1955 bis 1957 war er Rektor an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1957 erhielt er das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst. 1963 wurde er Ehrendoktor der Technischen Hochschule in Istanbul. Zu seinem 85. Geburtstag machte er eine Studienreise in die Türkei.
Clemens Holzmeister war ein bedeutender Schöpfer von Monumental- und Sakralbauwerken, er entwickelte eine Neuinterpretation lokaler Bautraditionen zwischen Einfachheit und Expressivität. Er baute auch Denkmäler und Bühnenbilder. In der Pfarrkirche von Fulpmes ist zur Osterzeit ein "Heiliges Grab" zu bestaunen, welches Holzmeister 1954 in den Bühnenwerkstätten der Salzburger Festspiele herstellen ließ.
Clemens Holzmeister ist auf dem Friedhof St. Peter in Salzburg begraben.
[Bearbeiten] Bauwerke
Österreich:
- Volksschule in Marbach an der Donau (Erstlingswerk)
- Krematorium in Wien (1921-24)
- Hotel Post in St. Anton am Arlberg (1927/28)
- 2 Häuser in der Werkbundsiedlung Wien (1932)
- Mahnmal am Fuschertörl, Großglocknerstrasse, 1933
- Pfarrkriche St.Erhard-Mauer (1934-36)
- Funkhaus in Wien (1935-39)
- Festspielhaus in Salzburg (1. Umbau 1926; 2. Umbau 1936/38), siehe Kleines Festspielhaus
- Landestheater in Linz (1953-1958)
- Großes Festspielhaus in Salzburg (1955-1960)
- Pfarrkirche Allerheiligen (Hötting, Innsbruck) (vollendet 1964)
- Schülerheim Don Bosco in Fulpmes
- Schutzengel-Kapelle in der Schlick im Gemeindegebiet von Telfes
- Volksschule Jenbach Tirol
- Pfarrkirche Erpfendorf Tirol
- Pfarrkirche Mariahilf in Bregenz, Vorarlberg
- Pfarrkirche Bruckhäusl bei Wörgl, Tirol
- Filialkirche Erlöserkirche in Wr. Neustadt; Umbau einer Fabrikshalle zur Kirche (1932)
- Christkönigskirche der Pfarre Neufünfhaus in Wien (1932)
- Christkönigskirche in Gloggnitz
Deutschland:
- Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt (Maria Grün), Hamburg-Blankenese, 1929-30
- Schlageter-National-Denkmal, Düsseldorf-Golzheim, 1931
- Pfarrkirche St. Peter, Mönchengladbach-Waldhausen, 1933
- Pfarrkirche St. Agatha, Merchingen
- St. Maria-Magdalena, Brotdorf
- Franziskanerkloster, Hermeskeil
- Umbau in der romanischen Kirche St. Georg (Köln)
Türkei (Ankara):
- Kriegsministerium und Generalstabsgebäude, 1927-30
- Arbeitsministerium, 1929-34
- Kriegsschule und Offizierskasino, 1930-35
- Palais Atatürk, 1931-32
- Merkez-Bank, 1931-33
- Denkmal der Sicherheit, 1931-36 (mit Anton Hanak)
- Emlak-Bank, 1933-34
- Oberster Gerichtshof, 1933-34
- Österreichische Gesandtschaft, 1933-34
- Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium, 1933-35
- Innenministerium, 1932-34
- Parlamentsgebäude, 1938-63
[Bearbeiten] Schriften
- Kirchenbau ewig neu: Baugedanken und Beispiele. Innsbruck 1951.
- (mit Gunda Holzmeister und Rudolf Fahrner) Bilder aus Anatolien. Höhlen und Hane in Kappadokien. Wien 1955. siehe [1]
[Bearbeiten] Schüler
- Hubert Prachensky
- Hans Hollein
- Wilhelm Holzbauer
- Friedrich Kurrent
[Bearbeiten] Bezug zu Künstlern
- Der Künstler Max Weiler wurde von Clemens Holzmeister sehr gefördert.
- Anton Kolig
[Bearbeiten] Siehe auch
- Urban Holzmeister Halbbruder von Clemens Holzmeister
[Bearbeiten] Literatur
- Wilfried Posch: Clemens Holzmeister. Architektur zwischen Kunst und Politik. Wien 2005. ISBN 3-85485-133-2
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Clemens Holzmeister im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Österreich-Lexikon, mit Portrait
- Private Homepage mit vielen Bildern
Personendaten | |
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NAME | Holzmeister, Clemens |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 27. März 1886 |
GEBURTSORT | Fulpmes (Tirol) |
STERBEDATUM | 12. Juni 1983 |
STERBEORT | Hallein (Salzburg) |