Hörstein
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Hörstein ist ein Stadtteil der unterfränkischen Stadt Alzenau in Bayern.
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[Bearbeiten] Geographie
Der Weinort Hörstein mit etwa 3500 Einwohnern liegt ungefähr drei Kilometer südlich von Alzenau am Fuße des Räuschberges. Er hat eine Gemarkungsfläche von 1340 ha.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte von Hörstein lässt sich mehreren in schriftlichen Dokumenten sicher belegen. Es wird 830 als Hurstin in einer Evangelienhandschrift der Abtei Seligenstadt, 1139 als Hursten, 1189 als Horsten, 1247 als Horste und seit 1600 als Hörstein in den Urkunden genannt. Lange Zeit war Hörstein mit dem Kloster Seligenstadt verbunden, das nicht nur den Weinbau brachte, sondern auch über Jahrhunderte Gerichts- und Steuerherren stellte. Seit 1417 sind eigene Pfarrer in Hörstein nachweisbar. Am 1. Juli 1975 wurde Hörstein im Rahmen der Gebietsreform als fünfter Stadtteil nach Alzenau eingemeindet.
[Bearbeiten] Bürgermeister
- Von 1869 bis 1881 war Michael Noll der Bürgermeister von Hörstein.
- Es folgte Johann Kern, der 1882 bis 1890 als erster Bürgermeister fungierte.
- Von 1890 bis 1899 war Gottfried Karl im Amt.
- Von 1900 bis 1928 war Eduard Kern Bürgermeister von Hörstein.
- Ihm folgte von 1929 bis 1933 Franz Streit
- Von 1933 bis 1939 war Christian Bott als erster Bürgermeister tätig.
- 1939 bis 1945 war Franz Stein im Amt.
- Diesem folgte Alois Bott von 1945 bis 1956. In Jahre 1954 wurde eine neue Schule errichtet.
- Emil Walter war von 1956 bis 1970 erster Bürgermeister. 1960 bekam das Schulgebäude einen neuen Schultrakt hinzu. 1963 wurde eine Schul- und Sporthalle errichtet. 1969 wurde das neuerrichtete Rathaus eingeweiht.
- Als letzter Bürgermeister stand von 1970 bis zur Eingemeindung zum 1975 Hermann Kern als erster Bürgermeister des Marktes Hörstein vor. 1970 wurde das Schulgebäude unm einen weiteren Anbau erweitert. 1975 wurde eine Fest-und Sporthalle (Räuschberghalle) errichtet.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Um 1600 wurden durch die Hexenverfolgung, viele Menschen in Hörstein hingerichtet. In den Jahren 1605 und 1625 sind durch eine Pestepidemie täglich ca. 20 Personen verstorben. Es kann aber trotzdem von einer stetig wachsenden Einwohnerentwicklung gesprochen werden.
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[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
- Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, in der Ortsmitte, wobei der Wehrturm aus dem Jahre 1449 stammt.
- Die Wilgefortiskapelle wurde 1548 erbaut und 1804 erweitert und erhöht.
- Der Israelitische Friedhof in dem Bestattungen von 1812 bis 1938 aus Hörstein, Wasserlos und Alzenau stattgefunden haben.
- Das Wasserloser Tor ist das letzte Tor das von der einst mittelalterlichen Befestigungsanlage, noch Teilweise erhalten ist.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Weinanbau
In den Weinlagen Hörsteiner Abtsberg und Hörsteiner Räuschberg gedeiht auf einer Fläche von ca. 50 ha ein hervorragender Frankenwein.
[Bearbeiten] Einrichtungen
- Kindergarten
- Grund- und Hauptschule
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Franz Adolf Gräbner, (* 8. Oktober 1944 in Hörstein; † 2. April 2004 in Frankfurt) war eine bekannter Kunstmaler. Gräbner wurde in Kleinostheim beigesetzt. In der von ihm herausgebrachten Bücher, Mühlen und Landschaften der Heimat, sowie Gemälde und Zeichnungen, sind einige seiner erschaffenen Werke abgedruckt.
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Josef August Eichelsbacher, (* 2. Juli 1884 in Handthal im Steigerwald; † 6. August 1968), Schulrat i.R., wurde 1954 die Ehrenbürgerschaft des Marktes Hörstein verliehen. Eichelsbacher schrieb viele Bücher über die Heimatgeschichte, des Kahlgrundes und Unterfrankens.
[Bearbeiten] Partnergemeinde
- Seit Mai 1971 besteht zwischen der Marktgemeinde Hörstein und Pfaffstätten in Niederösterrreich eine Gemeindepartnerschaft, die auch durch die Gebietsreform weiterhin besteht.
[Bearbeiten] Literatur
- Josef August Eichelsbacher (Hrsg.): Heimatbuch des Kahlgrundes, I.Teil, Geschichte und Sagen, 1928
- Josef August Eichelsbacher (Hrsg.): Heimatbuch des Kahlgrundes, II.Teil, Land und Leute, 1930
- Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung (Hrsg.): Heimatjahrbuch, Unser Kahlgrund, 1956 - 2006
- Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung (Hrsg.): Bildstöcke und Flurdenkmäler des Landkreises Alzenau, 1971
- Markt Hörstein (Hrsg.): Markt Hörstein 1975, Heimatbuch Druck: J.Götz OHG, 1975
- Stadt Alzenau (Hrsg.): Alzenauer Stadtbuch, Beiträge zur Geschichte der Stadt Alzenau und ihrer Stadtteile, Alzenau, Druck: J.Götz KG, 2001, ISBN 3-00-008608-0
- Stadt Alzenau (Hrsg.): Alzenauer Beiträge zur Heimatgeschichte. Band 2, Ehre deine Eltern, Der Jüdische Friedhof von Hörstein, Alzenau, Druck: Steiner, 2004, ISSN 1610-4897
- Heimat- und Geschichtsverein Alzenau (Hrsg.): Gedenkbuch für Kriegsopfer von Hörstein, Alzenau, Druck: Ropa Copy, Roland Hirsch, 2004