Hamburg-Lokstedt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Basisdaten | |
---|---|
Bundesland: | Hamburg |
Bezirk: | Eimsbüttel |
Geografische Lage: | Koordinaten: 53° 57' 23" N, 9° 36' 11" O53° 57' 23" N, 9° 36' 11" O |
Fläche: | 4,9 km² |
Einwohner: | 24.651 (2003) |
Bevölkerungsdichte: | 5.074 Einwohner je km² |
Vorwahl: | 040 |
Kfz-Kennzeichen: | HH |
Hamburg-Lokstedt ist ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg. Er ist einer von neun Stadtteilen des Bezirks Eimsbüttel. Innerhalb dieses Bezirks stellt das Ortsamtsgebiet Lokstedt eine verwaltungsmäßige Union der drei Stadtteile Hamburg-Lokstedt, Hamburg-Niendorf und Hamburg-Schnelsen dar.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Ausdehnung des Stadtgebiets, Nachbarstadtteile
Nachbarstadtteile Lokstedts sind
- Niendorf im Norden (mit der Güterumgehungsbahn als Grenzlinie),
- Hoheluft im Süden,
- Stellingen und Eimsbüttel im Westen und
- Eppendorf und Groß Borstel im Osten.
Geschichte
Bereits 1110 urkundlich erwähnt, wird aus dem ehemaligen Bauerndorf mit wenigen Handwerkern und einer starken dörflichen Struktur, schon frühzeitig Wohnplatz vieler begüterter Bürger aus dem nahen Hamburg.
Von 1110 bis 1460 stand Lokstedt - ebenso wie Schnelsen und Niendorf - unter der Regierung der Schauenburger Grafen, die Schleswig-Holstein regierten. Die 400-jährige dänische Herrschaft endete 1866, als auch Lokstedt zu Preußen kam. Die dänischen Hoheitszeichen verschwanden damals von den Dienstmützen und von den öffentlichen Gebäuden.
Schon vor 1900 setzte ein immer stärkerer Zuzug von meist gut-situierten Familien ein, die ihren Broterwerb in Hamburg hatten. So war es nicht verwunderlich, dass die Stadt Altona 1927 auch Lokstedt, neben einer Reihe anderer Orte, eingemeinden wollte.
Die erfolgreiche Abwehr dieses Begehrens führte zu einem Zusammenschluss mit Niendorf und Schnelsen zur Gemeinde Großlokstedt, die dann 1937 nach Hamburg eingegliedert wurde.
Die Bevölkerungsdichte Lokstedts nimmt überproportional zu. Versorgt werden die Einwohner von den Lokstedter Betriebswerken, bestehend aus einem großen Elektrizitätswerk (seit 1905), einem Wasserwerk (seit 1910) und einem Gaswerk (seit 1911). Diese sind infolge ihrer Verbindung mit den Hamburger Werken außerordentlich leistungsfähig und können ohne Schwierigkeiten auch die Versorgung Niendorfs und Schnelsens übernehmen.
1966: Umzug des Ortsamtes nach Niendorf unter Beibehaltung des Namens Lokstedt
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bücherhallen
Die offizielle Bücherhalle Lokstedt kooperiert stark mit Bücherhallen aus anderen Stadtteilen, sodass die Bücher auch in anderen Bücherhallen zurückgegeben werden können und ebenso können anderswo ausgeliehene Bücher in der Bücherhalle Lokstedt abgegeben werden. Am 30. Mai 2006 hatte die Bücherhalle Lokstedt den letzten Öffnungstag an ihrem bisherigen Standort in der Vogt-Wells-Straße, momentan gibt es einen zwischenzeitlichen Sitz in der Kollaustraße 6 und schließlich, Anfang 2007, erfolgt der Umzug in den Neubau Kollaustraße/Vogt-Wells-Straße mit 400 Quadratmetern.
Aussprache
Vor 1866, also unter dänischer Herrschaft, nannte sich unser Stadtteil "Lookstedt" mit langem o. In der Zeit danach verlor diese Aussprache Ihren dänischen Einfluss und das heutige "Lokstedt" setzte sich durch. Interessant ist der Versuch von so genannten Quietjes (Zugezogenen) unter Verwendung des alten "Lookstedt" Ihre Zugehörigkeit zum Stadtteil aufzuwerten.
Bauwerke
Wahrzeichen des Stadtteils ist der Wasserturm in der Buchenallee, der in neogotischer Form errichtet wurde.
Die Villa im Amsinckpark (siehe „Parks“), die heute eine Kunstgalerie beherbergt, wurde von Franz Gustav Forsmann erbaut.
In der südwestlichen Ecke Lokstedts, an der Grenze zu Eimsbüttel und Stellingen, liegt die Lenzsiedlung, Hamburgs jüngste Plattenbausiedlung aus den Jahren 1976 bis 1978, mit Bewohnern aus etwa dreißig Nationen.
Parks
Lokstedt besitzt drei ehemals private Parks, die im 19. Jahrhundert von Hamburger Patrizierfamilien vor den Toren der Stadt eingerichtet wurden: den Von-Eicken-Park, in dem die Schillingsbek, ein Nebenbach der Kollau, zu einem Teich aufgestaut ist und wo derzeit (Mitte der 2000er Jahre) 3 Grauganspaare brüten, den heute verwilderten Willinks Park und auf der Lieth, einem Hügel an der Grenze zu Stellingen, den großzügig angelegten Amsinckpark, der zu einem Waldkauz-Revier gehört. In den 1960er Jahren entstand an einem Zufluss der Schillingsbek der Lohbekpark, wo heute immerhin schon Fledermäuse zu beobachten sind.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Lokstedt verfügt über eine U-Bahnanbindung der Hamburger Hochbahn mit den Stationen Hagendeel und Hagenbecks Tierpark. Durch den Stadtteil führen die stark frequentierten Verkehrswege B 447 sowie die Verbindung Osterfeldstraße, Vogt-Wells-Straße, Julius-Vosseler-Straße. Außerdem fährt die Metrobuslinie 5, die meist befahrene Buslinie in ganz Europa auf dem Lokstedter Steindamm in Richtung City und Niendorf.
Medien
Im Lokstedter Gazellenkamp ist seit 1953 der Norddeutscher Rundfunk (NDR) ansässig. In den dort befindlichen Studios werden zum Beispiel bekannte Sendungen wie die Tagesschau produziert.
Öffentliche Einrichtungen
Ortsamt Lokstedt Das Ortsamt Lokstedt befindet sich im Garstedter Weg 13 im angrenzenden Stadtteil Niendorf und ist für das Ortsamtsgebiet Lokstedt zuständig, welches die Stadtteile Lokstedt, Niendorf und Schnelsen umfasst. Es gliedert sich in die vier Bereiche der Verwaltungs-, Bauprüf-, Einwohnerabteilung und der Grundsicherungs- und Sozialabteilung.
Französische Schule Hamburg in der Straße Hartsprung, nahe dem Von-Eicken-Park
Siehe auch
Weblinks
- Stadtteil-Statistik mit umfangreicher Datenkollektion (Einwohner, Geographie, ...)
- http://www.lenzsiedlung.de/
Eidelstedt | Eimsbüttel | Harvestehude | Hoheluft-West | Lokstedt | Niendorf | Rotherbaum | Schnelsen | Stellingen