Hamburg-Eidelstedt
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Basisdaten | |
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Bundesland: | Hamburg |
Bezirk: | Eimsbüttel |
Fläche: | 8,7 km² |
Einwohner: | 30.134 (2005) |
Bevölkerungsdichte: | 3 450 Einwohner je km² |
Vorwahl: | 040 |
Kfz-Kennzeichen: | HH |
Postleitzahl: | 22523 |
Eidelstedt ist ein Stadtteil am nordwestlichen Rand der Freien und Hansestadt Hamburg. Er gehört zum Bezirk Hamburg-Eimsbüttel.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Benachbarte Stadtteile und Gemeinden
Eidelstedt grenzt im Norden an den Hamburger Stadtteil Schnelsen, im Osten an Niendorf, im Süden an Stellingen und Bahrenfeld, im Südwesten an Lurup und im Nordwesten an die Schleswig-Holsteinischen Gemeinden Halstenbek und Rellingen.
[Bearbeiten] Gliederung des Stadtteils
Eidelstedt blickt, wie viele Stadtteile des heutigen Hamburg, auf eine lange Geschichte als Bauerndorf zurück. Davon sind jedoch nicht viele Zeugnisse übrig geblieben: aufgelockerte Wohnbebauung aus den 1950er bis 70er Jahren mit Hochhäusern, Wohnblöcken und Einfamilienhäusern und dazwischen zahlreiche vielbefahrene Hauptverkehrswege prägen das Ortsbild. Trotz viel Beton und gelbverklinkerter Einfamilienhäuser ist Eidelstedt ein recht grüner Stadtteil geblieben, der abseits der Hauptstraßen eine ruhige Nähe zum ländlichen Umland zeigt (das allerdings auch nicht viel anders aussieht). Das Ortszentrum am Eidelstedter Platz, einem Verkehrsknotenpunkt, hat den Charakter eines mittelgroßen, etwas verstreuten Einkaufszentrums. Die Eidelstedter Feldmark im östlichen Drittel des Stadtteils, jenseits der Autobahn, ist Weideland geblieben und soll als naturnaher Zwischenraum zwischen zwei Hamburger Siedlungsachsen erhalten bleiben. Im Gegensatz zu vielen benachbarten Stadtteilen wie Stellingen und Langenfelde hat Eidelstedt zumindest ein Ortszentrum.
[Bearbeiten] Geschichte
Eidelstedt, das weit bis ins 18. Jahrhundert hinein noch "Eilstede" genannt wurde, wurde erstmals als klar umgrenzte Feldmark im Jahre 1588 genannt. Zu dieser Zeit bestand Eidelstedt aus "acht vollen und fünf halben Bauhöfen" sowie 12 Katen der Gemeindehirten.
1908 noch berichtete Henning Oldekop in seiner "Topographie des Herzogtums Holstein" zwar von einer überwiegend ländlichen Struktur mit vorwiegend Milchwirtschaft, Garten- und Gemüsebau und zehn Baumschulen und Gärtnereien. Dennoch gab es schon eine ausgedehnte Industrieproduktion ( Lack und Firnis, Holzessig, Drahtnetze, Kalksandstein, Dünger, Fischkonserven und Bier), die den Anwohnern der Produktionsstätten im wahrsten Sinne des Wortes "stank".
In den zwanziger Jahren verschwand dann das Jaarsmoor im Nordwesten. Der Eidelstedter Brook im Norden und das Sprützfeld im Westen wurden abgeholzt und bebaut.
1927 wurde Eidelstedt (auch wegen seines großen Güterbahnhofs interessant) in Altona eingemeindet, 1937 dann ein Groß-Hamburger Stadtteil.
1950-1965 gab es in Hamburg zahlreiche Beschwerden wegen der Geruchsbelästigung durch Eidelstedter Betriebe, insbesondere einer Fischmehlfabrik.
1979 kam es zu einem Parlamentarischen Untersuchungsausschuß in Hamburg wegen chemischer Kampfmittel- und Giftfunde auf dem Gelände der Fa. Dr. Stoltzenberg.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Eidelstedter Bürgerhaus ist ein Stadtteilkulturzentrum. Es bietet Theateraufführungen, Sprachkurse und ähnliches an.
[Bearbeiten] Parks
An der Kieler Straße nördlich der Güterumgehungsbahn liegt der Sola-Bona-Park. Er bildet das südliche Eingangstor zur Eidelstedter Feldmark und hat seinen Namen von einer Inschrift an einer Villa im Park, die heute als KITA genutzt wird: "sola bona quae honesta" ("Nur die Dinge sind gut, die anständig sind").
[Bearbeiten] Verkehr
Durch den Stadtteil verläuft in Nord-Süd-Richtung die Autobahn A 7, am Autobahndreieck Hamburg-Nordwest zweigt davon die A 23 nach Heide (Holstein) ab. Die Bundesstraße 4 führt ebenfalls durch Eidelstedt. Sie verläuft zwischen den Anschlußstellen Hamburg-Stellingen (Nr. 26, im gleichnamigen Stadtteil und an der A 7 gelegen) und Hamburg-Eidelstedt (Nr. 21, an der A 23) auf der Autobahn, die in diesem Bereich 1964 zur Umgehung des Eidelstedter Ortskerns eröffnet wurde. Dennoch ist bis heute die frühere Strecke der B 4 eine vielbefahrene Durchgangsstraße geblieben. Sie wurde in einigen Teilen zweispurig ausgebaut, besitzt jedoch eine Reihe von ein- und anderthalbspurigen Engpässen. Am Eidelstedter Platz trifft sie mit der äußersten der drei Hamburger Ringstraßen, dem Ring 3, zusammen, der im Bereich von Eidelstedt fast durchgehend einspurig ist. Regelmäßige Verkehrsstauungen zu den Spitzenzeiten sind die Folge. Davon mit betroffen sind die Busse des öffentlichen Personennahverkehrs, die ihre hier entstandenen Verspätungen bis in entfernte Stadtteile tragen.
Am südwestlichen Rand Eidelstedts verläuft die Eisenbahnstrecke Hamburg-Altona–Elmshorn mit den umfangreichen Anlagen des Bahnbetriebswerks Hamburg-Eidelstedt, das 1991 auf dem Gelände des stillgelegten Rangierbahnhofs Eidelstedt eröffnet wurde. Am nördlichen Rand der Bahnanlagen verläuft die Strecke Diebsteich–Pinneberg der S-Bahn Hamburg mit den Bahnhöfen Eidelstedt (der bereits im Stadtteil Stellingen liegt) und Elbgaustraße (Linien S21 und S3). Hinter dem letzteren befindet sich eines der beiden S-Bahn-Betriebswerke in Hamburg.
Am Bahnhof Eidelstedt trifft die Stammstrecke der Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN), die den Stadtteil in Nord-Süd-Richtung durchquert, auf die S-Bahn-Strecke. Die Züge der AKN (Linie A1) beginnen und enden hier üblicherweise, seit Dezember 2004 fahren einzelne auch im Verlauf der S-Bahn über Dammtor zum Hamburger Hauptbahnhof weiter. Der Eidelstedter Bahnhof ist zur Fußballweltmeisterschaft 2006 renoviert werden. Außerdem wird im Jahre 2006 eine kreuzungsfreie Einfädelung der eingleisigen AKN-Strecke geschaffen werden. Der nördlich und etwas abseits des Eidelstedter Ortskerns gelegene Bahnhof Eidelstedt Ost wurde 2004 durch die futuristisch anmutende Station Eidelstedt Zentrum ersetzt. Ab hier ist die Strecke in Richtung Norden zweigleisig. Am nördlichen Rand des Stadtteils befindet sich seit 2004 der neue Bahnhof Hörgensweg in der Nachbarschaft einiger großer Bau- und Supermärkte und der Julius-Leber-Gesamtschule.
Die südliche Grenze Eidelstedts bildet die Hamburger Güterumgehungsbahn nach Rothenburgsort, die nördlich des Eidelstedter Bahnhofs in den Bereich des ehemaligen Rangierbahnhofs einmündet und dort Anschluss an die Strecke nach Elmshorn/ Neumünster hat.
[Bearbeiten] Medien
In Eidelstedt erscheint seit mehr als 30 Jahren eine Stadtteilzeitung, der „Eidelstedter Anzeiger“ mit einer Auflage von rund 30.000 Exemplaren. Als weitere Publikation erscheint das „Eidelstedter Wochenblatt“.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Die Freiwillige Feuerwehr Eidelstedt hat ihre Dienststelle am Furtweg.
[Bearbeiten] Bildung
- Gymnasium Dörpsweg
- Albrecht Thaer Gymnasium
- Gesamtschule Eidelstedt
- Grundschule Furtweg
- Grundschule Heidacker
- Grundschule Baumacker
- Staatliche Berufsschule G12
[Bearbeiten] Sport
- SV Eidelstedt von 1880 e.V. (Nach der Fusion des Eidelstedter Sportverein 1910 e.V. mit ETSV Altona-Eidelstedt von 1880 e.V. am 01. Juli 2003 größter Sportverein in Hamburgs Westen)
- SV Krupunder/Lohkamp e.V.
- SC Elbgau von 2005 e.V.
[Bearbeiten] InterCityExpress Wartung
In Hamburg-Eidelstedt befindet sich, auf dem Geländes des ehemaligen Güterbahnhofes zwischen den S-Bahn Haltepunkten Elbgaustraße und Krupunder, eines der wenigen ICE-Wartungs- und Instandsetzungswerke der Deutschen Bahn. Im Rahmen eines ausgeklügelten Wartungskonzeptes wird auf bis zu vier Ebenen gleichzeitig an den Maschinen gearbeitet. Auch werden Störungsmeldungen per Datenfernübertragung vorgemeldet, um durch gezielte Vorbereitung die Standzeit möglichst gering zu halten.
[Bearbeiten] Weblinks
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