Hanno Bernheim
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Hanno Bernheim (* 14. September 1824 in Rothenburg ob der Tauber; † 29. Januar 1862 in Rothenburg ob der Tauber) war ein deutscher Philosoph und Autodidakt
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[Bearbeiten] Leben
Hanno Bernheim wurde als das dritte Kind eines Metzgers am 14. September 1824 in Rothenburg ob der Tauber geboren. Die Familie war finanziell schlecht gestellt und Bernheim blieb selbst die elementare Schulbildung verwehrt. Bernheim verabscheute den Beruf seines Vaters. In einem Streit soll er ihm gegenüber geäußert haben: "Der ruchlose Schlachter schlächt sich selbt am grausamsten". Bernheim selbst begann mit 18 Jahren eine Lehre als Schustergehilfe.
Fünf Jahre später, machte er die Bekanntschaft von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, dessen Persönlichkeit ihn, wie er sagte, "bis ins Vollkommenste faszinierte". Schelling erkannte das Genie des in vielen Bereichen ungebildeten Bernheims und stellte ihm eine geringe finanzielle Unterstützung zur Verfügung, die es ihm ermöglichte, zumindest grundlegende Werke von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johann Gottlieb Fichte und Immanuel Kant zu studieren. Zeit seine Lebens hat Bernheim nie an einer Universität studiert.
Umstritten ist seine Beteiligung an der Märzrevolution 1848.
Nach dem Tod seines philosophischen Lehrmeister Schellings 1854, wandte sich Bernheim wieder von der Philosophie ab und kehrte in den Schusterberuf zurück.
Hanno Bernheim starb am 29. Januar 1862 in seinem Elternhaus an den Folgen einer schweren Krankheit. Auch wenn offiziell von einer Grippeerkrankung gesprochen wurde, besteht bei Vielen seit langem der Verdacht, dass Bernheim an Syphilis verstorben ist.
[Bearbeiten] Lehre
Wie Sokrates und andere große Philosophen vor ihm, hat Bernheim keine einzige philosophische Schrift verfasst. Gründe dafür liegen einerseit in der überaus kurzen Dauer seiner philosophischen Tätigkeit. Zudem war er vom Nutzen schriftlicher Überlieferung wenig überzeugt. Einzig Platon hatte in seinem Dialog Phaidon (Phdr. 274ff.) bereits vor ihm eine ähnliche Position vertreten, die am Nutzen der Schriftlichkeit zweifelte.
Bernheims erlangte Bedeutung durch seine These, dass die Lösung philosophischer Probleme allein durch eine Analyse der Sprache möglich ist. Damit nahm er quasi den Grundgedanken der späteren analytischen Philosophie vorweg.
Das wird durch seinen bekannten Aphorismus "Es ist nicht dein Objekt, das dir Probleme bereitet, es ist dein Begriff" verdeutlicht, den er als Antwort auf Schellings Verwirrung über das "Absolute", an diesen richtete.
Dieser Gedanke, von Schelling verworfen, wurde erst viele Jahre später von Gottlob Frege aufgegriffen. Da die Sprachphilosophie durch George Edward Moore und Gottlob Frege ihre Wirkung primär im angelsächsischen Raum entfalteten, sind Bernheims Gedanken weitgehend in Vergessenheit geraten.
[Bearbeiten] Werke
Offiziell hat Bernheim keine einzige philosophische Schrift verfasst. Manche neuere Philosophiehistoriker ordnen ihm ein um 1853 entstandenes, kurzes, aphoristisches Werk namens "Sprache und Sein" zu. Bernheims Autorschaft an diesem Werk ist jedoch umstritten.
[Bearbeiten] Literatur
Rüdiger Bubner (Hrsg.)(1979): Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung. Stuttgart: Reclam.
Schurr, A.(1974): Philosophie als System bei Fichte, Schelling und Hegel. Stuttgart: Frommann.
Koktanek, A.(Hrsg.)(1965): Schelling-Studien. Festgabe für Manfred Schröter zum 85. Geburtstag. Muenchen: Oldenbourg.
Hirsch, E.(1960): Wordsworth and Schelling. New Haven: Yale.
Heinrich-Jost, I.(1981)Die Presse in der Märzrevolution von 1848 in Deutschland. Dortmund: Institut für Zeitungsforschung.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bernheim, Hanno |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph und Autodidakt |
| GEBURTSDATUM | 14. September 1824 |
| GEBURTSORT | Rothenburg ob der Tauber |
| STERBEDATUM | 29. Januar 1862 |
| STERBEORT | Rothenburg ob der Tauber |
