Hans Berliner
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Prof Dr. Hans Jack Berliner (* 27. Januar 1929 in Berlin) ist ein US-amerikanischer Systemanalytiker und der 5. Fernschachweltmeister. Berliner wohnt in Pittsburgh.
Berliner, der emeritierter Professor für Künstliche Intelligenz an der Carnegie Mellon University ist und an der Entwicklung des Schachprogramms HiTech beteiligt war, hat auch ein Backgammon-Programm, BKG 9.8, entwickelt. Dies war das erste Spieleprogramm, das in der Lage war, einen Weltmeister - Luigi Villa (Juni 1979) - zu besiegen.
Berliners Familie emigrierte 1937 aus Nazi-Deutschland in die USA. Als 13-jähriger erlernte er Schach. Er machte in diesem Spiel schnell Fortschritte. 1951/52 kehrte er als Soldat nach Bad Kreuznach zurück. 1952 gehörte er zur US-Olympiamannschaft in Helsinki. 1956 gewann er vor dem jungen Robert James Fischer die Meisterschaft der Oststaaten der USA. 1957 wurde er an der US-Landesmeisterschaft Fünfter.
Fernschach betreibt er seit den 1950er Jahren. In den Jahren 1955, 1956 und 1959 wurde er Meister der USA in dieser Disziplin, jeweils mit dem staunenswerten Resultat von +18-0=0, das seine haushohe Spielstärke demonstrierte. Mit großer Überlegenheit (3 Punkte Vorsprung) gewann Berliner die 5. Fernschachweltmeisterschaft, die von 1965 bis 1968 ausgetragen wurde. Er verteidigte seinen Titel hiernach nicht mehr. Berliner, als absoluter Perfektionist bekannt, gilt als einer der besten Fernschachspieler aller Zeiten.
Nach dieser Weltmeisterschaft widmete er sich der Forschung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und der Entwicklung von Schachcomputern.
Aufsehen erregte er mit seinem im Jahr 1999 erschienenen Buch The System (Gambit Publications London, ISBN 1901983102), in dem er behauptete, dass der beste Eröffnungszug 1.d4 sei und Weiß in allen Varianten klaren Vorteil erreichen könne. Dies konnte Berliner natürlich nicht in allen Einzelheiten belegen. Er ist aber der Auffassung, ein "System" gefunden zu haben, nach dessen Prinzipien sich der Nachweis in jedem Einzelfall führen ließe. Als Beispiel führte er unter anderem die Grünfeld-Indische Verteidigung an, die er mit der Variante 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 c5 7.Lc4 Lg7 8.Se2 Sc6 9.Le3 0-0 10.Tc1 Da5 11.Kf1 cxd4 12.cxd4 als potenziell widerlegt ansieht [1]. Rezensenten äußerten sich allerdings skeptisch, ob das von Berliner nur grob skizzierte "System" in der Praxis zu den gewünschten Resultaten führen könne.
Der deutsche Großmeister Robert Hübner rezensierte Berliners Werk ausführlich im ChessBaseMagazin (Nr. 79 [2000] und Nr. 80 [2001]) und gelangte zu dem Schluss, "daß das System ein Glaubenssystem ist. (...) Der Verstand kann an dem Gebotenen keinen Halt gewinnen, aber das soll er auch gar nicht; Gefolgschaft und Glauben verschaffen Sicherheit."
[Bearbeiten] Literatur
- als Hg.: Computer Game Playing. American Association for Artificial Intelligence (1988)
- als Hg.: Computer Chess (1990)
- Chess as problem solving: the development of a tactic analyzer (1979)
Personendaten | |
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NAME | Berliner, Hans Jack |
ALTERNATIVNAMEN | Berliner, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | Schachspieler |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1929 |
GEBURTSORT | Berlin |