Pittsburgh
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Koordinaten: 40° 27′ n. Br., 80° 00′ w. L.
Pittsburgh [ˈpɪtsbɝːg] ist eine Stadt im Südwesten des amerikanischen Bundesstaates Pennsylvania.
- Einwohner: 322.450 (2004), mit Vororten: 2,4 Mio. (2000)
- Fläche: 151,1 km²
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt liegt am Zusammenfluss der Flüsse Allegheny und Monongahela im Südwesten Pennsylvanias, die hier den Ohio River bilden. Durch Staumauern und Schleusen sind alle drei ganzjährig schiffbar. An der Stelle des Zusammenfluss kommt zudem der unterirdische Strom Wisconsin Glacial Flow zutage und speist eine Fontäne. Wichtige Rohstoffe der Region sind Steinkohle (überwiegend historisch) und Erdgas.
[Bearbeiten] Geschichte
Die ersten europäischen Bauwerke entstanden im Zusammenhang mit den englischen und französischen Hegemonialbestrebungen in der Mitte des 18. Jahrhunderts während des Franzosen- und Indianerkriegs (Siebenjähriger Krieg) (1754-1763). Das französische Fort Duquesne wurde 1754 am Zusammenfluss von Allegheny und Monongahela errichtet, nachdem die Franzosen dort britische Soldaten vertrieben hatten, die mit dem Bau einer Befestigung begonnen hatten. Aufgrund seiner strategisch wichtigen Position spielte Fort Duquesne in diesem Krieg eine Schlüsselrolle und war mehrfach umkämpft. Nachdem die Franzosen noch 1754 einen ersten Angriff von britischen Soldaten unter George Washington und 1755 eine zweite großangelege Offensive in der Schlacht am Monongahela abwehren konnten, mussten sie das Fort 1758 räumen und zerstören, als eine englische Übermacht anrückte. Das Camp der Engländer wurde nach dem damaligen englischen Premierminister William Pitt Pittsburgh benannt und das Fort wiederaufgebaut als Fort Pitt. Während des Pontiac-Aufstands (1763-1764) widerstand das Fort erfolgreich einer Belagerung durch ein Indianerheer. Die Siedlung Pittsburgh wuchs schon bis 1816 zur Stadt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zum größten Stahlerzeuger der USA. Die Dominanz der Stahlindustrie blieb bis zur Stahlkrise in den 1970er Jahren bestehen.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Pittsburgh unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:
- - Sofia (Bulgarien)
- - Wuhan (Volksrepublik China)
- - Ostrava (Tschechische Republik)
- - Sheffield (England)
- - Dortmund (Deutschland), seit 2000 für 10 Jahre PiDo Projekt
- - Saarbrücken (Deutschland)
- - Bangalore (Indien)
- - Saitama, ehemals Omiya (Japan), seit 1998
- - Zagreb (Kroatien)
- - Matanzas (Kuba)
- - Skopje (Mazedonien)
- - San Isidro (Nicaragua)
- - Fernando de la Mora (Paraguay)
- - Prešov (Slowakei)
- - Bilbao (Spanien)
- - Donezk (Ukraine)
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Durch die reichen Steinkohlevorkommen in der Region und seine Schifffahrtsverbindungen konnte sich Pittsburgh zu dem Standort der US-Stahlindustrie entwickeln ("The Steel City"). Insbesondere die 1970er Jahre waren dann geprägt vom Niedergang dieser Industrie. Banken, Biotechnologie und Dienstleistungsgewerbe haben seither die Rolle als wichtigste Arbeitgeber übernommen. Bekannte, in Pittsburgh ansässige Firmen sind zum Beispiel Alcoa, Bayer Corporation, H.J. Heinz, Lanxess Corporation, Mellon Bank, PNC Bank, PPG Industries, US Airways, U.S. Steel.
[Bearbeiten] Bildung
Pittsburgh beheimatet vier Universitäten, die University of Pittsburgh ("Pitt"), Carnegie Mellon University (CMU), Duquesne University und Robert Morris University. Pitt und CMU sind landesweit und international bekannt, Pitt zum Beispiel für das Medical Center UPMC, dem Seminar für Philosophie, und dem Seminar für Wissenschaftsgeschichte (History and Philosophy of Science). Am Medical Center entwickelte Jonas Salk als erster einen wirksamen Impfstoff gegen die Kinderlähmung (Poliomyelitis). Das Medical Center ist ebenfalls sehr erfolgreich in der Organtransplantation und der AIDS-Forschung. Im Sport sind die Mannschaften von Pitt ("Pitt Panthers") in Football und Basketball hervorzuheben. Die CMU ist weltberühmt für die School of Computer Science und dem Software Engineering Institute (SEI), sowie für die Schauspielschule, der CMU School of Drama.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Citynahe
Bedingt durch die stark eingeschnittenen Flusstäler der Quellflüsse Allegheny River und Monongahela River und des Ohio gibt es in Pittsburgh ähnlich wie z.B. in Cincinnati isolierte Stadtteile auf höher gelegenen Plateaus. Sie waren mit dem Stadtzentrum und der drunten am Ufer angesiedelten Eisen- und Stahlindustrie durch Standseilbahnen verbunden und dienten vornehmlich den in diesen Stadtteilen wohnenden Stahlwerkern und Kokereiarbeitern als kurzer, schneller Weg zur Arbeit.
Nach dem Strukturwandel und dem Bau eines Tunnels durch das Steilufer von Süden her sind davon noch zwei erhalten - die Monongahela Incline und die Duquesne Incline.
Als historische Relikte sind sie jetzt tourisitsche Attraktionen, zumal sich von den oberen Stationen eine eindrucksolle Sicht auf den imposanten Stadtkern und die Flusslandschaft bietet.
Das Senator John Heinz Regional History Center, eine zum Museum umgestaltete einstige Eisenhütte, zeigt in historischen Bildern und Exponaten Produktion und Erzeugnisse der Stadt: Eisen- und Stahlwaren, Glaswaren, Textilien. Daneben sind kommunale Einrichtungen, Straßenbahnen und Feuerwehren des ersten Quartals des 20.Jahrhunderts ausgestellt.
[Bearbeiten] Umgebung
In der südlichen Umgebung der Stadt liegt Fallingwater, früher das Refugium des Pittsburgher Warenhausbesitzers Edgar J. Kaufmann. In waldreicher Umgebung wurde der vielgliedrige Bau 1936 von dem Architekten Frank Lloyd Wright über einem Wasserfall errichtet. Sieben Meilen südlich liegt Kentuck Knob ein weiteres, von Frank Lloyd Wright ursprünglich für die Hagan-Familie entworfenes Wohnhaus.
[Bearbeiten] Sport
Pittsburgh ist in der National Football League durch die Steelers, im Major League Baseball durch die Pirates und in der National Hockey League durch die Penguins vertreten. Bemerkenswerterweise tragen alle Teams die gleichen Mannschaftsfarben, nämlich schwarz und gold. Als die Pirates 1979 die World Series und die Steelers kurz darauf zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren den Super Bowl gewannen, war dies der Anlass für Pittsburgh, sich seitdem "City of Champions" oder "Stadt der Sieger" zu nennen. Im Februar 2006 gewannen die Steelers den Super Bowl zum fünften Mal und gehören damit, gemeinsam mit den Dallas Cowboys und den San Francisco 49ers, zu den drei US-Footballteams, die dies bisher geschafft haben.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- George A. Romero, US-amerikanischer Filmregisseur
Der gebürtige New Yorker studierte in Pittsburgh an der Carnegie Mellon University. Seine Filme Die Nacht der lebenden Toten, Zombie und Land of the Dead spielen in Pittsburgh oder in der Umgebung.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- F. Murray Abraham, US-amerikanischer Schauspieler
- Christina Aguilera, US-amerikanische Sängerin
- Hervey Allen, US-amerikanischer Schriftsteller (Antonio Adverso)
- Kurt Angle, Freistilringer, Olympiasieger und Wrestler der WWE jetzt TNA
- Sharif Atkins, Filmschauspieler und Filmproduzent
- George Benson, Jazz-Gitarrist und Sänger
- Art Blakey, Jazz-Schlagzeuger
- Lewis H. Brereton, Militärperson
- Ray Brown, Jazz-Bassist
- Kenneth Burke, Schriftsteller, Philosoph, Literatur- und Kommunikationstheoretiker
- Mary Cassatt, Malerin
- Paul Chambers, US-amerikanischer Jazz-Bassist
- Samuel Charters, US-amerikanischer Blues- Musiker und Forscher
- Kenny Clarke, Jazz-Schlagzeuger und Neuerer des Bebop-Schlagzeugstils
- Billy Eckstine, Jazzsänger und Bandleader, der auch Trompete, Posaune und Gitarre spielte
- Barbara Feldon, Schauspielerin
- Mike Fincke, Astronaut
- Antoine Fuqua, US-amerikanischer Filmregisseur
- Rita Gam, Schauspielerin
- Chip Ganassi, ehemaliger Rennfahrer, Renstallbesitzer
- Frank Gorshin, Schauspieler
- Charles Graner, Soldat im Irak-Krieg
- Martha Grimes, Schriftstellerin
- Michael V. Hayden, General der US Air Force
- Henry John Heinz, Erfinder von Heinz Ketchup
- Henry John Heinz III, US-amerikanischer Senator
- Philip Showalter Hench, US-amerikanischer Arzt
- David Izenzon, Jazz-Bassist
- George Simon Kaufman, US-amerikanischer Autor
- Gene Kelly, Schauspieler und Tänzer
- James Benson Irwin, Astronaut und Pilot der Mondlandefähre auf der Apollo 15 Mission
- Dan Marino, NFL-Quarterback bei den Miami Dolphins
- Dodo Marmarosa, Jazzpianist
- Adolphe Menjou, US-amerikanischer Schauspieler
- Stewart O'Nan, amerikanischer Schriftsteller
- William Powell, Schauspieler
- Tom Regan, US-amerikanischer Philosoph und ein Aktivist in der Tierrechtsbewegung
- Tom Ridge, Politiker und Gründer des Heimatschutzministeriums
- Zelda Rubinstein, US-amerikanische Schauspielerin
- Charles Taze Russell, Gründer der Internationalen Bibelforscher
- Tom Savini, US-amerikanischer Make-Up- & Spezialeffekt-Künstler, Stuntman, Schauspieler und Regisseur
- David O. Selznick, US-amerikanischer Filmproduzent
- Clifford Shull, US-amerikanischer Physiker
- William Henry Singer, US-amerikanischer Kunstsammler und Maler
- Syreeta, US-amerikanische Soul-Sängerin und Songschreiberin
- Jack Twyman, ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler
- Bobby Wallace, US-amerikanischer Baseballspieler
- Andy Warhol, Pop-Art-Künstler
- Jeff "Tain" Watts, Jazz-Schlagzeuger
- Fritz Weaver, US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler
- Earl Wild, US-amerikanischer Pianist und Komponist
- August Wilson, Dramatiker und Bühnenautor
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Pittsburgh – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- http://www.city.pittsburgh.pa.us/ Die Stadt Pittsburgh
- http://www.visitpittsburgh.org/
- http://www.city.pittsburgh.pa.us/portal/tourism05.html Tourismusseite
- http://www.pitt.edu/ Die Universität von Pittsburgh
- http://www.cmu.edu/ Carnegie Mellon University, sehr renommierte Technische Universität
- http://www.duq.edu/ Duquesne University, katholische Universität