Hans Ferdinand Mayer
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Hans Ferdinand Mayer (* 23. Oktober 1895 in Pforzheim; † 18. Oktober 1980 in München) ist ein deutscher Mathematiker und Physiker.
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[Bearbeiten] Lebenslauf
Hans Ferdinand Mayer studierte Mathematik, Physik und Astronomie an Hochschulen in Karlsruhe und Heidelberg. 1920 Promovierte er „Über das Verhalten von Molekülen gegenüber freien langsamen Elektronen“. Sein Doktorvater war der Nobelpreisträger Philipp Lenard. 1922 trat er bei der Berliner Siemens & Halske AG ein. 1926 fing seine Zusammenarbeit mit Karl Küpfmüller (1898-1977) an. Beide Wissenschaftler beschäftigten sich mit Möglichkeiten der störungsfreien Informationsübertragung bei Weitverkehrsverbindungen. 1936 übernahm Mayer die Leitung der Forschungsabteilung bei der Berliner Siemens & Halske AG. 1943 wurde Mayer zu KZ-Haft verurteilt. Er verweilte bis Ende des Zweiten Weltkriegs in Haft. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Mayer für einige Jahre in die USA. Dort lehrte er unter anderem an der Cornell University in Ithaca (Bundesstaat New York) als Professor für Nachrichtentechnik. In 1950 kam er zurück nach Deutschland. Er hatte in München bis 1962 die Leitung der Forschungsabteilung für Nachrichtentechnik bei der Siemens & Halske AG.
[Bearbeiten] Werke
Hans Ferdinand Mayer ist der Urheber des Oslo-Reports, den er mit "ein deutscher Wissenschaftler, der Ihnen wohlgesonnen ist" unterzeichnete. Erst 1977 vertraute er seiner eigenen Familie an, dass er den Oslo-Report geschrieben hatte. Auf seinen Wunsch wurde dies erst nach dem Tod Mayers und seiner Frau veröffentlicht.
Im November 1926 veröffentlichte Mayer einen Artikel (H.F.Mayer. "Über das Ersatzschema der Verstärkerröhre". Telegraphen- und Fernsprech-Technik, 15:335–337, 1926.) welcher die Umwandlung von Ersatzspannungsquellen nach Ersatzstromquellen beschreibt. Er referiert weder nach Helmholtz noch nach Thévenin, zwei weiter Physiker die Arbeiten über diese Umwandlung geschrieben haben. Mayer ist damit der erste der veröffentlicht, dass die äquivalente Spannung der Ersatzspannungsquelle gleich der Leerlaufspannung und der äquivalente Strom der Ersatzstromquelle gleich dem Kurzschlussstrom ist. Edward Lawry Norton hat dies ebenfalls 1926 in einem internen Bericht der Bell Labs beschrieben. Das Theorem ist unter dem Namen Norton- oder Mayer-Norton-Theorem bekannt.
Hans Ferdinand Mayer veröffentlichte weiterhin 25 technische Artikel und hält mehr als 80 Patente.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Ehrendoktortitel der Technischen Hochschule Stuttgart in 1956
- Gauss–Weber-Medaille der Universität Göttingen
- Philipp Reis Preis der Deutschen Post in 1961
- Ehrenring des VDE's in 1968.
[Bearbeiten] Quellen
- Don H. Johnson: Scanning Our Past - Origins of the Equivalent Circuit Concept: The Current-Source Equivalent, 2002 PROCEEDINGS OF THE IEEE, VOL. 91, NO. 5, MAY 2003
- http://www.dgpt.org/DE/service/biografien/Hans_Ferdinand_Mayer.php
Personendaten | |
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NAME | Mayer, Hans Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | Physiker und Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 23. Oktober 1895 |
GEBURTSORT | Pforzheim |
STERBEDATUM | 18. Oktober 1980 |
STERBEORT | München |