Hardisleben
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Sömmerda | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Buttstädt | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 10′ N, 11° 25′ O51° 10′ N, 11° 25′ O | |
Höhe: | 180 m ü. NN | |
Fläche: | 9,42 km² | |
Einwohner: | 630 (31. Dez. 2003) | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 99628 | |
Vorwahl: | 036377 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÖM | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 68 024 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Buttstädter Str. 130 99628 Hardisleben |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Herma Janicke (FWG) |
Hardisleben ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Hardisleben liegt im östlichen Teil des Thüringer Beckens zwischen Ettersberg und Finne. Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Buttstädt an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Buttstädt hat.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Frühgeschichte in Hardisleben
Über Besiedlungen unserer Flur gab es mehr als 300 Funde. Sie befinden sich im Museum für Urgeschichte in Weimar und in Buttstädt. Funde aus der jüngeren Steinzeit (3000 -2000 v.Chr.) stammen von Jägern und Hirten, die nicht Hardisleben aufgebaut oder bewohnt haben. Es handelt sich hierbei um Schnurkeramik (Henkelkrug mit Schnurabdrücken). In der Ellingerschen Grube befanden sich 6 Jungsteinzeitgräber. Auch in der Bronzezeit (2000 - 100 v.Chr.) war unsere Flur besiedelt. Funde gab es bei der Wiesenmühle, im Harschbachtal, auf dem Dornberg und am Hohen Stade. Es wurden gefunden: Schüsseln von 33cm ǿ und 13cm Höhe, Töpfchen, Sichel, Hohlmeißel, Nadel, Gürtelschnalle und Scherben
[Bearbeiten] Das Ende des Altertums naht
Seit den 3. Jahrhundert siedelte sich ein westgermanischer Stammesverband in unserer Heimat an. Sie kamen aus Nordschleswig, es waren die Warnen. Orte mit dem Wortteil „leben“ und andere Warnendörfer entstanden im Verlauf langer Zeit in fruchtbaren Tälern. Unsere Gegend war niederschlagsreich, es gab keine Flussregulierung. Die Finne hatte dichten Waldbestand, die Täler waren das Weideland der Warnens. Es bildeten sich Gruppen heraus z.B. Hardisleben, Eßleben, Teutleben, Ellersleben, Olbersleben, Roldisleben, Gorsleben, Etzleben, Hemleben. In den Fluren der 1.Gruppe fließen der Eßbach, der Rohrbach und die Lossa. Eine Hundertschaft in Hardisleben fand im Lossabogen, am Auberg ein ideales Gelände für einen gesicherten Schutz. Es wurde befestigt und mit einem Wallgraben umgeben. Das erste von den Warnen gegründete Hardisleben befand sich der Schenke bis zur Niedermühle „Schenkenhohle“ Warnensiedlungen waren Haufendörfer, bewohnt von einer großen Sippe. Die Familien betrieben gemeinsam Weide- und Feldwirtschaft. Mit der germanischen Völkerwanderung begannen kriegerische Zeiten. Fachleute halten das 50 m lange Riesengrab, Gräben und Wälle in Harassholz, die Schanzen und den Höhenzug am Loh für Spuren aus dieser Zeit. Danach wurde es friedlicher. Von den Warnern wurde die 2. Siedlung 900 gegründet, das Oberdorf. Das Königreich Thüringen entstand. Die Warnen gingen im Stammesverband der Thüringer auf. Die Schutzwasserburg wurde um 500 n. Chr. altthüringischer Herrensitz. 531 wurde in einer Kriegskatastrophe das Königreich zerschlagen. Zwei Schlachten wüteten an der Unstrut durch die Franken und Sachsen, Grausame Kriegsleiden mussten auch die Hardislebener erdulden. Thüringer kamen unter die Hoheit der Franken. Thüringen wurde ein Teil des Frankenreiches, sein nördlich der Unstrut gelegener Teil wurde von Sachsen besiedelt. So bereitete die Kriegskatastrophe dem Königsreich Thüringen ein jähes Ende.
[Bearbeiten] Beginn des Mittelalters
Die Franken benutzten im Allgemeinen feste Plätze und Burgen. Hardisleben hatte eine befestigte Wehranlage. Es bekam jetzt seine fränkische Besatzung. Manche herrenlose Höfe wurden durch Franken eingezogen und an treue fränkische Kämpfer vergeben. Das bedeutete für Hardisleben eine völlige Umwälzung, ein jähes Ende der Warnensippe in den 3 benachbarten Dörfern. Die Soldaten siedelten westlich des Dorfschutzgrabens. Die dort liegenden Gehöfte bildeten die fränkische Straßen-und Reihendorf. Hardisleben, Eßleben und Teutleben mussten umfangsreiche Auflagen erfüllen, z.B. Heerwagen und Pferde stellen So hatte die fränkische Last auf die bis dahin freien germanischen Dörfer eine niederdrückende Wirkung. Es formte sich eine neue Wirtschaftsstruktur heraus. Die Burganlage von Hardisleben wurde zu einem fränkischen Fronhof umgewandelt. In dieser Zeit wurde Karl der Große zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Während der altgermanischen Zeit betrieb man die Zweifelderwirtschaft (Wechsel zwischen Weide und Getreideanbau). Karl der Große führte die Dreifelderwirtschaft ein (Sommer-, Winterfeld, Brache ). Von den Franken wurde der Weinbau eingeführt. Der Weingenus blieb hauptsächlich ein Vorrecht der Herrenschicht, während der Thüringer an seinem Bier festhielt. Die Weinberge wurden vom Amtswinzer mit seinen Gehilfen besorgt. Außerdem gab es noch Halbwinzer, die Haus und Land als Lehen hatten. Sie mussten einen bestimmten Teil des Landes als Weingärten einrichten und pflegen, den gesamten Ertrag aber an die Herrschaft abliefern. Die jetzigen Gehöfte ,,Auf dem Weingarten“ mit ihren großen Obstgärten haben ihren Ursprung in jenem Lehen. Im 30-jährigen Krieg ist der Weinberg am Auberg ganz eingegangen, später auch die anderen Anlagen. Nach Karl dem Großen stellten 105 Jahre lang das Geschlecht der Ottonen die Könige Deutschlands. Ihr Name ist auch mit dem nicht weit von Hardisleben liegendem Memleben verbunden, Otto 1. lebte lange dort und starb am 07.05.973 in Memleben. Kaiser und Könige besaßen damals ein landesweites Netz von Pfalzen, um als Herrscher stets allgegenwärtig zu sein. Memleben war eine solche Pfalz.
[Bearbeiten] Vom Leben im Mittelalter in Hardisleben
Uns wurden einige Kenntnisse übermittelt, die einen kleinen Einblick in das mittelalterliche Leben ermöglichen. Kirchlich gehörte Hardisleben zu Naumburg, weltlich seit 1346 zum Landgrafen von Thüringen. Durch Krieg hatte Landgraf Friedrich II (der Ernsthafte) gegen Hermann von Weimar, Orlamünde Hardisleben in seinen Besitz gebracht. Die Burg wurde zerstört. In der Folgezeit wechselten die Eigentümer von Hardisleben durch Erbschaft, Verpfändung und Kauf mehrmals. Im .Mittelalter kam die Kirche unter anderem auf kuriose Weise zu Besitz. So ist zu erfahren, daß Graf Hermann von Orlamünde 1337 dem Altar St. Nicolai in der Johanniskirche zu Hardisleben Land und Höfe vermachte, damit für sein Seelenheil dort täglich eine Messe gelesen wird.
[Bearbeiten] Thüringen im hohen Mittelalter
Der Hochadel kämpfte ständig um die Macht über bestimmte Regionen. Das geschah durch Heirat oder Eroberungen und Zerstörungen. In unserer Gegend wurden die Ludowinger Grafen immer mächtiger. Anfangs war die Wartburg der westliche Hauptstützpunkt. Durch Heirat gewannen die Ludowinger noch Hessen hinzu. Im Osten reichte der Machtbereich bis zur Neuenburg über der unteren Unstrut. Die Wasserburg in Hardisleben war nicht so gut ausgebaut. Sie wurde urkundlich zusammen mit dem Dorf unter Ernst von der Lippe erobert, 1181 geschleift und in Lehen genommen. Es war Lehensmann des Sachenherzogs Heinrich des Löwen, der im Dienste Barbarossas stand. Erst 1342 gelangte die Burg wieder unter einem Thüringer Herrn und wurde wieder durch Krieg und Zerstörung. Für die Dorfbewohner war die Belastung durch die feudale ``mittelalterliche`` Wirtschaftsordnung erheblich. Sie mussten jahrhundertlang Frondienste leisten. zum Beispiel mit dem Gespann Aufgaben erledigen, als Handarbeit Getreide schneiden und dreschen, Baufronen leisten, Naturalien (Korn, Gerste, Hühner, Gänse) abliefern.
[Bearbeiten] Wie kam ein Lehen zustande?
Die jeweils herrschenden Kaiser, Könige, Herzöge und Grafen verteilten Besitzungen, die sie sich angeeignet hatten. Hofbedienstete erhielten als persönliches Entgelt ein Dienstgut zum Lehen. Diese hatten Verwaltungsaufgaben zu leisten oder Dienst in eiserner Rüstung zutun. Hardisleben hatte sich zu einem ansehnlich großen Ort entwickelt. Außer der schon erwähnten Johanneskirche (Unterkirche) war 1487 noch eine Kirche auf dem Friedhofsgelände erbaut worden. Es war eine Holzkirche. Man nannte sie “Zur lieben Frauen“. In der Reformationszeit wurde sie wieder abgerüstet. Als die Hardislebener Bevölkerung 1538 protestantisch wurde, existierte sie als Kirche nicht mehr. Sie wurde als Scheune genutzt und brannte später ab.
[Bearbeiten] Wandel mit Beginn der Neuzeit - das Amt in Hardisleben
1554 gab es den ersten Lehrer an der Kirche. Die Kirche gab mehrere Besitzungen ab, darunter auch Grundstücke mit einem Brauhaus an der Lossa und mit einer Darre am Harschbach. Das Grundstück mit dem Brauhaus wurde am 29.05.1572 der Gemeinde überlassen. 1585 kaufte Herzog Friedrich Wilhelm von Altenburg dem Kurt von Münlich das Rittergut Hardisleben samt dem Dorfe und den Ortschaften, Teutleben und Eßleben ab und fügte 1590 noch Mannstedt hinzu. Diese 4 Ortschaften bildeten zusammen einen Amtsbezirk. 1590 wurde das Herzoglich Altenburgische Amt Hardisleben gebildet, das 1735 um die Vogtei Brembach vergrößert wurde und dem zeitweilig auch Rastenberg unterstellt worden war. Herzog Friedrich Wilhelm wohnte bis 1627 zeitweilig zur Jagd hier im Schloss. Vor dem Eingang des Schlosses lag die Fronfeste, die 1772 erbaut worden war. Sie enthielt nicht nur eine Wohnung für den Amtsdiener, sondern auch 4 Gefängnisräume, wovon 2 vorn und 2 hinten raus lagen. Die dort befestigten Ketten befanden sich bis vor kurzem noch an der Wand des Grundstücks. In der Landwirtschaft kam der Räderpflug mit senkrechten Messer, Streichbrett und Metallbeschlägen auf. Die Pferde erhielten ein Kummet, das übertrug die Kräfte besser als durch Anschirren an der Brust. Diese Erneuerung in Kombination mit der Dreifelderwirtschaft ermöglichte höhere Ernteerträge. Größere Ernten erforderten auch für die Verarbeitung der Erträge eine Erneuerung. 1570 - 1597 gab es einen Obermüller Hanns Schaubardt 1607 wurde die Teufelsmühle bei Hardisleben erwähnt. Ihr Name war damals, Ölmühle im Teufelstal. Sie gehörte der jeweiligen Herrschaft des Schlosses in Hardisleben. 1620 lebte der Wiesenmüller Claus Drese. 1678 lebte der Mittelmüller Ritze Der 30-jähriqe Krieg (1618 – 1648) Dieser Krieg hinterließ auch in Hardisleben seine Spuren. Die Johanrieskirche wurde geplündert, eine Scheune (ehemalige Kirche im Oberdorf) wurde 1629 von Soldaten aufgebrochen und daraus Hafer und Stroh gestohlen. Der Ort Hardisleben verdankte seiner Lage, dass er zu sehr von Kriegsunruhen erfasst wurde. Die Militärstraße führte durch Buttstädt. Hardisleben ist von Plünderungen und vielen Einquartierungen weitgehend verschont geblieben, obwohl die Leute trotzdem unsägliche Lasten und Drangsale erdulden mussten. 1630 - 31 errichteten die Hardislebener Schlagbäume, Gräben, hölzerne Brücken, mit Palisaden versehene Schanzen und Remketten (feststehende waagerechte Holzbalken). So konnten die ständig auf Wache stehenden Posten das Dorf besser schützen. 1648 wurde der Westfälische Frieden geschlossen. Katastrophe in Hardisleben und Abwehr eines weiteren Unglücks Am 01.05.1679 ist durch Verwahrlosung des Böttgers, der Bierfässer aufgebrannt hatte, eine große Feuersbrunst entstanden. Bei erhobenen Sturmwinde hatte sie dergestalt überhand genommen, dass binnen 2 Stunden nicht nur das ganze Fürstliche Schloss samt dem dazugehörenden Vorwerk (landwirtschaftlich genutzte Gebäude) , sondern auch Kirch-, Pfarr- und Schulgebäude, das Backhaus nebst noch 51 Wohnhäusern mit allen dazugehörigen Nebengebäuden in einen Aschenhaufen verwandelt wurden. Der damalige Kantor verbrannte in seiner Wohnung. Die Hardislebener resignierten nicht, sie zogen Schlussfolgerungen. Zunächst sei aber noch erwähnt, dass die Grenzbefestigungen um den Ort ein weiteres Unglück abwenden konnte. Die Erbauung und Unterhaltung von 13 Grenz- und Wachhütten und ein streng organisiertes System der Wachen hatte 1680 bis 1684 dazu beigetragen, dass die Pest, die in Guthmannshausen, Rastenberg und Buttstädt wütete, nicht nach Hardisleben eindringen konnte. In Buttstädt wollte man sich damit wehren, dass ein “Peststein“ aufgestellt wurde, auf den man Geld und einen Bestellschein legte und später die Ware auch wieder auf diese Weise in Empfang nahm. Es half jedoch nichts. 347 Buttstädter fielen der Seuche zum Opfer.
[Bearbeiten] Wiederaufbau in Hardisleben
1683 entstand eine Ziegelscheune mit dem Brennofen in Hardisleben. Sie lag auf der „Mitternachtsseite“ des Dorfes und gehörte der „gnädigen Herrschaft“ Der Brennofen war die Hölle und stand auf dem heutigen Grundstück der Familie Görmer. Das Material für die Ziegeln, der Lieden, wurde auf der anderen Seite des Harschbaches geholt. Dieses Arial nennt man noch heute „Hinter der Hölle“. Es ist das neu erschlossene Wohngebiet Hardislebens. Jährlich wurden in dem Brennofen 6 mal 1200 Ziegeln und 2000 Backsteine gebrannt.
[Bearbeiten] Widrige Verhängnisse
- Am 20. Juli 1674 ist ein großer Orkan mit Hagelwetter über die ganze Umgegend losgebrochen.
- Im May 1679 ist Herr Otto Wilcke, Kantor allhier bei der unglücklichen Feuersbrunst in seiner Wohnung verbrannt.
- Am 18. April 1680 hat Caspar Heyne, zu Mittagen einen unglücklichen Fall getan, und ist kurz darauf verschieden.
- Den 16. März 1682 ist Anna Monckin, eine Witwe in der neu gebauten Kirche von einem untergesetzten Balken erschlagen worden
- Den 18. März desselben Jahres hat die eingestürzte Leingrube Hans Langen, dergestalt gequetscht, dass er im Heimfahren auf den Karren verschieden ist.
- Den 12. Jun. Abends 8 Uhr ist Georg Schellert, welcher sich im Holtz mit der Axt ins Bein gehauen hat, an der Verblutung gestorben.
- Den 12 Jul. 1689 hat zwischen 2 und 3 Uhr Hans Jacob Becker aus Mannstedt, ein Dienstbote, nachdem er von der Leingrube ganz zerschlagen worden und verschwollen war, allhier seinen Geist aufgegeben.
- Den 9. Jan. 1691 ist Hans Christoph Welber, welchen Simon Schmidt den denselben verwundet hatte, gestorben.
- Den 19. Jul. 1684 ist Mstr. Hanß Halle, hiesiger Nachbarn. Einwohner und Fleischer, welcher beim Brannte in Huttstedt hat Getreide retten wollen, von einer Feuermauer erschlagen und daselbst begraben worden.
- Den 28 Dec. 1713 hat man im Eßbacher Felde unweit der Schäferei einen Mann Todt gefunden, welcher von Teutleben daher gereist und des Nachts umgekommen war. Er soll Stephan Peter Bendig geheißen haben, aus Pegau gebürtig und ein Polierer und Schleifer seiner Profession nach gewesen sein.
- Am 3. Pfingstfeste 1697 ist Levin Wellners jun. Söhnlein, Hans Heinrich, nachdem er im hiesigen Vorwerk Bilsenwurzeln gegessen hatte, rasend geworden und gestorben.
- 1718 ist Mstr. Bartholonäus Hickethier von seiner Scheuntenne gestürzt, und hat etliche Tage darauf sein Leben beendigt.
- Den Dienstag nach dem l. Trinit. 1720 ist Michael Röder aus Eßleben von seiner eigenen Kuh, welche er zum Ochsen auf den hiesigen Schlosshof hat führen wollen, auf der Schlossbrücke Tod zur Erde gestoßen und allhier begraben worden.
- Am 8. Trinit. 1720 ist Hans Nicol Halle, ein Zimmermann in seinen Garten von einem Baume gestürzt und Freytags darauf verstorben.
- Der Sonnabend vor dem 1. Trinit. 1721 ist Hans Nicol Junghans ein Ehemann von 40 Jahren bei großer Hitze und vorhabender Mistfuhre in der Hohle hinter Bartholomäus Hickethiers Garten auf einmal so rasend geworden, dass ihn kaum 5 6 Mann haben binden und erhalten können. In diesem Zustande ist er, einige wenige Intervalle ausgenommen, in seinem Hausse angeschlossen verblieben und den Sonnabends 10 Uhr verschieden.
- Den Sonnabend vor Septuages. 1722 nachmittags 3 Uhr ist Johann Nicol Hickethier, ein Knabe von 5 Jahren bei der Mittelmühle ins Wasser gefallen und plötzlich ertrunken.
- Den Freytag nach Ostern 1728 hat man einen abgedankten Chur Sächs. Corporal an der roten Wand im hohlen Wege vorn im Holze Tod gefunden.
- Sonnabends vor dem 17. post Trinit. 1728 gegen 7 Uhr hat sich Georg Heinrich Rabis ein Jüngling von 17 Jahren durch Unvorsichtigkeit mit einem Pistolenschuss in der Tiefentalmühle selbst verwundet, und ist den Morgen darauf verstorben.
- Den 14. May 1736 ist Johann George Rost, nachbarl. Einwohner allhier und Soldat von seinem eigenen Pferde im Holz dergestalt auf die Brust getreten worden, dass er Tags darauf seinen Geist aufgegeben hat.
- Den 31. post Trinit 1738 ist Johann Nicol Beßers Eheweib beim Fröhnen von einer herabgefallenen Sandscholle in der Grube so gleich erschlagen worden. Die gnädigste Herrschaft hat sie zur Erde bestatten lassen.
- Den 25. May 1743 ist Johann Nicol Fellner, ein Söhnlein des hiesigen nachbarl. Einwohners Abraham Fellners bei der Niedermühle unter das Wasserrad gekommen und ersoffen.
- Den 18. Jan ?? ist der Kavalier Ette aus Buttstädt, welcher einige Tage betrunken herum geschwärmt hatte, an den so genannten Eßbachbruche bei seinem halb erstarrten Pferde Todt gefunden worden.
- Den 29 Apr. 1781 Miseric. Dom ist Anna Maria Geißlerin, des hiesigen nachbarlichen Einwohners, Joel Geißlers Eheweib bei der ausgebrochenen Feuersbrunst in ihrem eigenen Hause verbrannt.
- Den 30. Nov. 1808 nachmittags 3 Uhr ist Johann Nicolaus Döh1er Fürstl. Trancksteuer Einnehmer und Choradjuvant, ein Ehemann in seinem Garten im Oberdorfe von einer Esche, als er der Fällung derselben zugesehen und seines schweren Gehörs wegen den warnenden Zuruf nicht verstanden hat, unglücklicher Weise ergriffen und auf der Stelle erschlagen worden.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl:
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Hardisleben setzt sich aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen, die alle der Freien Wählergemeinschaft angehören. (Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)
[Bearbeiten] Bürgermeister
Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Herma Janicke wurde am 26. Juni 2004 gewählt. Sie ist seit über 30 Jahren Bürgermeisterin.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Gottlob König (* 18. Juli 1779; † 22. Oktober 1849 in Eisenach), Forstwissenschaftler.
- Johann Sebastian Mitternacht (* 30. März 1613; † 25. Juli 1679 in Zeitz) Theologe, Rhetoriker, Pädagoge, Dramatiker und Barockdichter
- U. Fliege, Mitglied im Zentralkommitee der DDR
- Martha Kuhnert (* 20. Mai 1900; † 20. September 1997) Bürgermeisterin von 1955 bis 1973
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