Kölleda
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Sömmerda | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Kölleda | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 10′ N, 11° 13′ O51° 10′ N, 11° 13′ O | |
Höhe: | 145 m ü. NN | |
Fläche: | 31,28 km² | |
Einwohner: | 5767 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 184 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 99623, 99625 (alt: O5234) | |
Vorwahlen: | 03634 (Ortsnetz Sömmerda) 03635 (Ortsnetz Kölleda) | |
Kfz-Kennzeichen: | SÖM | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 68 034 | |
Stadtgliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 99625 Kölleda |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Frank Zweimann (CDU) |
Kölleda ist eine ländlich geprägte Kleinstadt in Thüringen, sie liegt als Unterzentrum im Landkreis Sömmerda. Die Stadt trägt den Beinamen Pfefferminzstadt, aufgrund des traditionell großen Arznei- und Gewürzkräuteranbaus. Von der Bevölkerung wird zudem der Spitzname Kuhkölln vergeben, welcher nach einer Sage als Hinweis auf eine einstmals blühende Viehzucht gilt. Neben Kriegen haben früher oft Seuchen und Brände die Stadt heimgesucht.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Kölleda liegt in einer Höhe von etwa 145 m über Normalnull und hat eine zentrale Lage im Schwarzerdegebiet nordöstlich des Thüringer Beckens. In unmittelbarer Nähe erstrecken sich die bewaldeten Höhenzüge der Finne und der Schmücke. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 31,28 km². Die Stadt liegt 10 km östlich von Sömmerda und 24 km nördlich von Weimar.
[Bearbeiten] Geologie
Das Thüringer Becken, in welchem Kölleda liegt, gehört erdgeschichtlich zur Trias-Zeit, in der sich horizontale Deckschichten aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper ablagerten. Darunter liegen Salz- und Gipsablagerungen des Zechstein.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden Kölledas im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, sind: Schillingstedt (Norden), Beichlingen (Norden), Großmonra (Osten), Ostramondra (Osten), Großneuhausen (Süden) und Sömmerda (Westen). Bis auf die eigenständige Gemeinde Sömmerda gehören die vorher genannten Gemeinden, zuzüglich Kleinneuhausen (Süden), zur Verwaltungsgemeinschaft Kölleda. Das Gesamtgebiet der Verwaltungsgemeinschaft umfasst 134,46 km². In und rund um die Stadt Kölleda leben etwa 30.200 Menschen.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Kölleda besitzt zwei Ortsteile: Battgendorf und Dermsdorf.
[Bearbeiten] Klima
Das Klima von Kölleda kann wie das Klima einer „gemäßigten Provence“ mit wenig Regen und viel Sonne beschrieben werden. Die Stadt zählt zu den niederschlagsärmsten Orten der Bundesrepublik. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei etwa 9,71 °C, wobei im Januar die mittlere Tageshöchsttemperatur bei 3 °C und die mittlere Tiefsttemperatur bei –1 °C liegt. Im Juli beträgt die mittlere Höchsttemperatur 24 °C und die mittlere Tiefsttemperatur 14 °C. Der durchschnittliche Niederschlag pro Jahr liegt bei etwa 469 mm.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Mittelalter
Kölleda wurde (als Dorf Collide) im Jahre 786 erstmalig im Güterverzeichnis des Klosters Hersfeld, dem Brevarium Lulli, urkundlich erwähnt. Als die Peter-Paul-Kirche im Dorf für die wachsende Bevölkerung langsam zu klein wurde, baute man im Jahre 1266 an ihrer Stelle die St.-Johannes-Klosterkirche. Die Kirche war Teil des am 8. September auf Veranlassung des Abtes Lullus vom Kloster Hersfeld gegründeten Kloster vom Nonnenkonvent des grauen St. Benedikt Ordens. Cölleda entwickelte sich am Schnittpunkt zweier Handelsstraßen als Markt- und Handelszentrum zum bedeutendsten Ort der Umgebung was dazu führte, dass Friedrich VI. Graf von Beichlingen Cölleda im Jahre 1392 das Stadtrecht verlieh. Trotz Stadtrecht verblieb die oberste Lehnshoheit jedoch bei Hersfeld.
[Bearbeiten] Neuzeit und Industrialisierung
Im Jahre 1519 erhielten die Grafen von Werthern die Grafschaft Beichlingen und die Rechte für die Stadtgemeinde Cölleda. Mit der Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht entstand ein ausgeprägtes Marktwesen, was dazu führte, dass ein Marktbrunnen im Jahre 1528 erbaut wurde. Nach dem Schmalkaldischen Krieg (1546-1547) zählte Cölleda zum Kurfürstentum Sachsen. Im Jahre 1553 wurde das Backleber Tor erbaut. Drei Jahre später wurde das Brückentor erbaut, und durch die Auflösung des Klosters Hersfeld erwarb die Stadt die dazugehörigen Ländereien.
Neben den zwei bestehenden Rathäusern wurde im Jahre 1702 das dritte Rathaus gebaut. Im Jahre 1724 wurde das Kurfürstlich-Sächsische Postamt. 1744 wird die neue Schule am Markt eingeweiht. Preußen erhielt nach dem Wiener Kongress 1815 einige albertinische Lande, darunter auch Cölleda. Mit der Verlegung des Landratsamts von Wiehe nach Cölleda im Jahre 1824 wurde Cölleda per königlicher Kabinettsorder zur Kreisstadt des neu eingerichteten Kreises Eckartsberga erhoben. Das Jahr 1824 markierte zudem den Beginn des Anbaus medizinischer Kräuter, hier besonders Pfefferminze, wodurch Cölleda im Jahre 1830 den Beinamen „Pfefferminzstadt“ erhielt. Im Rahmen der Märzrevolution 1848 setzten sich Bürgerwehreinheiten gegenüber preußischem Militär durch und zwangen die Soldaten zum Rückzug aus der Stadt. Am 22. September des Jahres kam es in Cölleda zu einer Volksversammlung, an der sich 15.000 Menschen aus Cölleda, Sömmerda und den umliegenden Dörfern beteiligt haben sollen. Diese Versammlung war Ausdruck einer Volksbewegung, die in zwei Nachbargemeinden Sömmerdas die Enteignung des Großgrundbesitzes und seine Aufteilung unter die Bäuerinnen und Bauern sowie die Tagelöhner erzwungen hatte. Die Bewegung wurde jedoch niedergeschlagen und einer ihrer führenden Personen sowie 70 andere Menschen aus der Region zu jeweils 25 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Jahre 1857 wird die Kreissparkasse errichtet. Der Pfefferminzhandel erlebte im Jahre 1874 einen Aufschwung durch den Anschluss an die Bahnstrecke Straußfurt – Großheringen (Pfefferminzbahn); zudem wurde Cölleda in diesem Jahr an das Telegraphennetz angeschlossen. Durch den Anschluss an die Bahnstrecke wurde als Konsequenz der Postkutschenbetrieb im Jahre 1881 eingestellt. Im Jahre 1884 wurde das Kreisständehaus (Landratsamt) erbaut. Der Brunnen wurde im Jahre 1890 an die neugebaute Wasserleitung zur Backleber Quelle angeschlossen.
Zur Jahrhundertwende 1900 wurde ein Gaswerk in Cölleda errichtet, die neue Schule in der Hundtgasse wurde übergeben und das erste Telefon in Cölleda wurde in Betrieb genommen. Im Jahre 1908 wurde ein Krankenhaus erbaut. Die Übergabe des Kinderheims welches aus den Mitteln der Karl- und Fritz-Feistkorn-Stiftung erbaut wurde erfolgte im Jahre 1911. Am 12. März 1912 wurden die Bauaufträge für die Eisenbahnstrecke Cölleda – Bachra – Lossa – Laucha/Unstrut („Finnebahn“) vergeben. Im Jahre 1913 wurde das öffentliche Wannenbad durch die Feistkornstiftung übergeben.
[Bearbeiten] Zwischen den Weltkriegen
Am 1. Mai 1914 erfolgte die Eröffnung der Teilstrecke Cölleda – Lossa der Finnebahn. Durch den Bau der Finnebahn wurde Cölleda Eisenbahnknotenpunkt. Am Ende des Ersten Weltkrieg (1914-1918) zählte Cölleda mehr als 100 Gefallene.
Im Jahre 1924 bekam Cölleda erstmalig Elektrizität. Aufgrund des morphologisch treffenderen Anlauts, wurde Cölleda im Jahre 1927 in Kölleda umbenannt.
Zur Zeit der Nationalsozialismus erlebte Kölleda ein Wachstum. Am 1. Januar 1934 wurde das preußische Gemeindeverfassungsgesetz vom 15. Januar 1933 eingeführt, es erfolgte eine Umbenennung der Stadtgemeinde Kölleda in Stadt Kölleda. 1935 wurde in Kölleda ein Fliegerhorst und Luftzeugamt errichtet was einen Wendepunkt in der Stadtentwicklung darstellt, denn innerhalb weniger Jahre hatte sich im Zusammenhang mit Fliegerhorst und dem dazu notwendigen flugtechnischem Personal die Einwohnerzahl fast verdoppelt. Im Jahre 1936 wurden die Schillingstedter Siedlung und die Bahnersiedlung gebaut, die Kasernen auf der Kiebitzhöhe wurden errichtet und zudem erhielt die Kiebitzhöhe einen Bahnhaltepunkt. Parallel wurde der Flugplatz zu einem der größten Stützpunkte der Luftwaffe in Deutschland ausgebaut. Am 1. November 1941 wurde die Auenstraße, anlässlich des 75. Geburtstages von Prof. Fritz Hofmann, in die Prof.-Hofmann-Straße umbenannt. Die damalige Zeitung schrieb dazu: „Mit der Umbenennung erfüllen wir unserem hochgeschätzten Ehrenbürger Prof. Dr. Dr. Hofmann gegenüber eine natürliche Pflicht dankbarer Pietät. Möge die Prof.-Hofmann-Straße den Namen des berühmten Gelehrten und Erfinders späteren Geschlechtern übermitteln und besonders die Söhne unserer Stadt, die das Schicksal in die Fremde führt, anspornen, Männer eigener Kraft zu werden und der Heimat die Treue zu halten."
Vom 26. April bis 30. November 1944 war Major Karl Mollner der zuständige Kommandeur der Kommandobehörde Fliegerhorst-Kommandantur A (o) 30/III in Kölleda. Mollners Nachfolger Oberstleutnat Joachim Lüder hatte die Kommandatur bis zum 23. März 1945.
Trotz eines schweren Luftangriffs im Jahre 1944 auf den Flugplatz in Kölleda blieb die Innenstadt während des Zweiten Weltkrieg verschont und wurde am 11. April 1945 kampflos an die Amerikaner übergeben. Am 1. Juli wurde die amerikanische Besatzung durch die sowjetische abgelöst.
Gleich nach der Übernahme richtete die Sowjetarmee in der Villa Ecke Bahnhofstraße - Hopfendamm ein Gefängnis ein. Das Gefängnis wurde vom sowjetischen Geheimdienst betrieben. Es gab vielfältige Haftgründe, wie Misshandlung von Ostarbeitern, Tätigkeit in nationalsozialistischen Organisationen, Waffenbesitz und angebliche Betätigung als Werwolf. Zum Teil saßen die jungen und alten Häftlinge monatelang in den feuchten Kellerräumen. Sie wurden nachts verhört und dabei bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. Viele wurden anschließend vom Militärtribunal in Naumburg zu 10 oder 25 Jahren Strafarbeit verurteilt. Manch einer wurde zum Tode verurteilt, die Hinrichtungen erfolgten im Roten Ochsen in Halle. Die anderen Verurteilten kamen über Halle in die Festung Torgau (Fort Zinna) oder Bautzen. Ende 1947 war die Endstation KZ Sachsenhausen. Inzwischen ist bekannt, dass weit über zehntausende Häftlinge verstarben und eingescharrt wurden. Ein Musterbeispiel ist die tragische Geschichte „Der Greußener Jungs“. In Kölleda wird das Thema, wie zu DDR-Zeiten, vermieden. Zu Beginn des Jahres 1948 wurde die Finnebahn stillgelegt zugunsten der Reparationsleistungen für die Sowjetunion.
[Bearbeiten] DDR-Zeit
Am 7. Oktober 1949 wurde Kölleda Teil der neu gegründeten Deutschen Demokratischen Republik. Die Regierung von Sachsen-Anhalt beschloss im Jahre 1950 die Umbenennung des Kreises Eckartsberga in Kreis Kölleda, und Battgendorf wurde eingemeindet. Aufgrund der Gebietsreform 1952 verlor Kölleda wieder seinen Kreisstadtstatus und gehört seitdem zum Landkreis Sömmerda (bis 1990 Bezirk Erfurt, seitdem Thüringen). Im Jahre 1957 wurde das städtische Schwimmbad am Streitsee übergeben. Die Kiebitzhöhe wurde als neuer Stadtteil im Osten der Stadt im Jahre 1958 errichtet. Ein Busbahnhof wurde im Jahre 1968 am Rossplatz errichtet. Im Jahre 1978 wurde der Gemeindeverband gegründet. Im Jahre 1986 wurde die „1200-Jahr-Feier“ gefeiert.
[Bearbeiten] Nachwendezeit
Im Jahre 1992 wurde das Wohngebiet Feistkornstraße mit 212 Wohnungen übergeben. Im gleichen Jahr feierten die Kölledaer Bürger mit ihren Gästen das 600jährige Jubiläum der Verleihung des Stadt- und Marktrechtes durch den Grafen Friedrich VI. von Beichlingen. Ein Jahr später wurden die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv im ehemaligen Wannenbad eingeweiht. Die Verwaltungsgemeinschaft Kölleda wurde im Jahre 1994 gegründet. Zur Verwaltungsgemeinschaft gehören nun die Gemeinden Beichlingen, Großmonra, Großneuhausen, Kleinneuhausen, Ostramondra und Schillingstedt. Im gleichen Jahr wurde das Heimatmuseum am Rossplatz nach einer Rekonstruktion wieder eröffnet, zudem wurde Dermsdorf am 22. Januar durch das Thüringer Neugliederungsgesetz vom 27. August 1993 eingemeindet. Im Jahre 1997 wurde das Richtfest für den Schulerweiterungsbau am Prof.-Hofmann-Gymnasium gehalten. Die Kräutermühle wurde im Jahre 1998 eingeweiht. Bei einem Rekordversuch im Jahre 1999 konnte sich Kölleda mit dem größten Teebeutel der Welt ins Guinness Buch der Rekorde eintragen. Zur Jahrtausendwende 2000 wurde das Funkwerkmuseum übergeben. Im Jahre 2001 wurde die Ausstellung “Gegen das Vergessen“ – Luftkriegsgeschichte Mitteldeutschlands im Backleber Tor eröffnet.
Als für das Motorenwerk der MDC Power GmbH ein Standort gesucht wurde, wurde Kölleda unter 49 möglichen Standorten ausgewählt. Dies hatte zur Folge, dass große Investitionen in die Infrastruktur im Bereich des Gewerbegebiets getätigt wurden. Das Industriegleis bis zum Gewerbegebiet Kiebitzhöhe wurde neu verlegt und ein Kreisverkehr zwischen Frohndorf und Kölleda wurde geschaffen, um mittels der neuen Querstraße von der B 176 den Schwerlastverkehr zum Gewerbegebiet zu leiten. Im Jahre 2002 begann der Bau des Motorenwerks. Am 2. August war das Richtfest bei MDC Power. Am 11. Dezember des Jahres wurde ein neues Umspannwerk für das Gewerbegebiet in Betrieb genommen, und fünf Tage später, am 16. Dezember, wurden die neue Anbindung vom Kreisverkehr zum Gewerbegebiet Kiebitzhöhe sowie das Teilstück der A 71 von Sömmerda/Schloßvippach bis Erfurt eingeweiht. Der Bau wurde im Dezember 2003 fertiggestellt, die Produktion wurde am 4. Dezember aufgenommen.
[Bearbeiten] Religionen
Unter den gläubigen Bewohnern der Stadt sind überwiegend Protestanten. Christiane Bertling ist die zuständige Pfarrerin für die evangelische Gemeinde Kölleda. Die evangelische Regionalgemeinde Kölleda wird von Pfarrer Ulrich Spengler betreut, er ist zuständig für die Orte Großmonra, Backleben, Burgwenden, Bachra/Schafau und Ostramondra. Regelmäßig findet im Pfarrhaus in Kölleda ein Gospelchor statt.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die folgenden Daten und Grafiken illustrieren die Einwohnerentwicklung, sowie die Altersstruktur der Stadt Kölleda. Zusammenfassend sieht man, dass die Einwohnerentwicklung zur Zeit des Nationalsozialismus und der DDR stark gestiegen ist, jedoch seit den Jahren nach der Wende rückläufig ist. Anhand der Altersstruktur der Stadt erkennt man einen demographischen Wandel zu einer immer älteren Gesellschaft.
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994[1]):
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Entwicklung der Einwohnerzahl in Battgendorf (1950 eingemeindet):
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Entwicklung der Einwohnerzahl in Dermsdorf (1994 eingemeindet):
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[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Rat hat 20 Sitze und eine Stimme des Bürgermeisters kraft seines Amtes.
Wahlergebnisse (Stadtratswahlen):
Bei der Stadtratswahl 2004 gab es in Kölleda 4.896 Wahlberechtigte, 2.277 Bürger machten von ihrem Wahlrecht gebrauch, was einer Wahlbeteiligung von 46,5 % (1999: 56,7 %) entspricht. Von den abgegeben Stimmen waren 84 ungültig. Die relative Stimmverteilung ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Partei | Stimmen % 1999 |
Sitze 1999-2004 |
Stimmen % 2004 |
Sitze 2004-2009 |
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CDU |
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Linkspartei.PDS |
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SPD |
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Bürger Initiative Kölleda e.V. |
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FDP |
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Die CDU ist die dominierende Partei in Kölleda und hatte 2004 gegenüber der Stadtratswahl 1999 erhebliche Gewinne (+15,8 %) erzielen können. Die SPD und die Linke.PDS konnten ihre Sitze um jeweils eine Person erhöhen, obwohl die Linke.PDS stärker hinzugewonnen (+4,1 %) hat als die SPD (-3 %). Die kommunale BIK konnte ihr gutes Ergebnis von 1999 nicht halten (-9 %), sie verlor die Hälfte ihrer Sitze. In der Wählergunst stark gefallen ist die FDP (-7,4 %), sie erreichte nicht einmal die nötige Fünf-Prozent-Hürde um ihre Ratssitze zu behalten. Andere Parteien sind nicht zur Wahl angetreten.
[Bearbeiten] Bürgermeister
Bei der Bürgermeisterwahl 2006, welche am 7. Mai stattfand, ist der hauptamtliche Bürgermeister Frank Zweimann (CDU), welcher das Amt seit 1992 bekleidet, mit einem Anteil von 64,9 % der Stimmen wiedergewählt worden. Weitere Kandidaten für das Amt waren Volker Raseman (Die Linke.PDS) und Keven Forbrig (SPD).
Ehemalige Bürgermeister
1992 bis anno | Frank Zweimann (CDU) | |
1990 bis 1992 | Bernd Prellberg (FDP) | |
bis 1990 | Helmut Zirnik (SED) | |
Kurt Hoffmann (SED) | ||
Hans Helm (SED) | ||
1910 bis 1922 | Otto Graupner | |
Bernhard Andreas Hötzel | ||
Martin Rahausen |
[Bearbeiten] Wappen
Auf dem Wappen von Kölleda ist St. Wippertus abgebildet, welcher der Schutzpatron der Stadt ist. St. Wippertus befindet sich auf silbernen Grund, ist nach rechts gewand, hält in seiner rechten Hand einen Kelch mit Trauben und in seiner linken Hand einen goldenen Stab. Unter St. Wipptertus befindet sich ein Wappenschild welches einen goldenen Ast eines Eichenbaums mit drei Blättern auf schwarzem Grund darstellt.
Bedeutung: St. Wippertus war ein benediktinischer Mönch aus dem angelsächsischen Kloster Glastonbury und Schüler des Bonifatius. Um 730 kam er in das hessisch-thüringische Missionsgebiet. Die Trauben in der Hand von St. Wippertus stehen im Zusammenhang mit einer Wundergeschichte. Danach fehlte eines Tages der nötige Messwein. St. Wippertus aber brachte eine frisch gepflückte Traube, presste ihren Saft mit den Händen in den Abendmahlskelch und hatte ausgegorenen Wein darin. Das Wappen mit den Eichenblättern ist das Wappen der Grafen von Werthern welche 1519 die Rechte an der Stadt erlangten.
[Bearbeiten] Städtefreundschaft
- Hochheim am Main in Hessen
Kölleda und Hochheim vereinbaren „[...] in dauernder Freundschaft miteinander verbunden zu bleiben. Sie versprechen einander, engen Kontakt zu pflegen, den Austausch der Jugend sowie kultureller, sportlicher und sonstiger Vereinigungen zu fördern, Ideen auszutauschen und für Frieden und Wohlergehen ihrer Bürger einzustehen. Gegenseitige Achtung, Sympathie und Verständnis mögen durch die Begegnung von Vertretern der Städte, der Wirtschaft, des künstlerischen und geistigen Lebens so gefestigt werden, dass Freiheit, Toleranz und Frieden in einem wiedervereinten Deutschland immer erhalten bleiben. Es ist das Bestreben beider Städte, nach Jahren der Trennung Deutschlands durch eine Unrechtsgrenze, auf diesem Wege zum Zusammenwachsen der deutschen Länder und damit der deutschen Nation, zum geeinten Europa, zur Völkerverständigung und zum Frieden in der Welt beizutragen.“ [5]
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
Das Heimatmuseum Kölleda beschäftigt sich in seiner Ausstellung mit der Geschichte Kölledas. Gegenstände der Ausstellungen sind u.a. Ofenplatten, Präparationen heimischer Tiere, Gesteine, Bodenfunde, alte Gebrauchsgegenstände, Stadtgeschichte, Kölledaer Persönlichkeiten, Heil- und Gewürzkräuter sowie alte Obstsorten.
Im Backleber Tor erlebt der Besucher in der Daueraustellung Gegen das Vergessen wie der Alltag der Luftwaffensoldaten sowie das Leben und Leiden der Zivilbevölkerung während des 2. Weltkrieges war. Neben verschiedenster Flugzeugtechnik aus dieser Zeit, kann man sich anhand von Einzelschicksalen über die Lebensumstände der Zeit informieren. Persönliche Habseligkeiten von Flugzeugführern und deren Besatzungen, die bei Flugzeugbergungen in der Nähe von Brücken, Ottmannshausen und Kahlwinkel gefunden wurden, sind ebenso zu sehen, wie u.a. ein abgeworfener und zum Paddelboot umgebauter Flugzeug-Zusatztank. Auch der Motor einer im August 2000 geborgenen Messerschmitt Bf 109 ist zu sehen. Neben Bild- und Textdokumentationen zu Flugzeugabstürzen in Mitteldeutschland komplettieren Biographien einstiger Luftwaffenangehörigen aus der näheren Umgebung diese Präsentation.
Das Funkwerkmuseum Kölleda gibt einen Überblick über die Entwicklung der Informations- und Computertechnik in den vergangenen 150 Jahren bis zur Gegenwart. Dies betrifft sowohl die Technikentwicklung an sich als auch in Kölleda und der Region. Vor allem soll verdeutlicht werden, wie Forscher, Konstrukteure und Arbeiter diese Technik geschaffen haben, wie sie von den Menschen genutzt wurde und auch in der Zukunft sinnvoll angewendet werden kann.
Auf dem Flugplatz Dermsdorf befindet sich ein MiG-Museum, wo fünf fast noch flugfähige ehemalige DDR-Kampfjets stehen.
[Bearbeiten] Bauwerke
Die St. Wippertikirche, auch Wippertuskirche genannt, wurde vor 1404, etwa in der Zeit als Kölleda die Stadtrechte verliehen bekommen hat, als Stadtkirche erbaut. Sie ist ein ursprünglich gotisches Bauwerk. Die Inschrift über der Kirchtür, die dem Marktplatz zugewandt ist, benennt die Einweihung im Jahre 1496. Die Jahreszahl 1542 über der alten Sakristeitür hält den Wiederaufbau der Kirche, nachdem sie 1538 abgebrannt war, und die Einführung der Reformation fest. Es befinden sich die Grabmonumente der Herren von Werthern (1850) an der Kirche.
Im Jahre 1266 baute man an Stelle der zu klein gewordenen Peter-Paul-Kirche eine neue Klosterkirche, die dem Täufer Johannes geweiht wurde, die Kirche St. Johannes. In der Nordwand des Chorraumes, der einfach gebauten Kirche, befindet sich ein Bogen, in dem der Sitzplatz der Nonnen war. Etwa um 1462 bekam die Kirche einen freistehenden Turm, welcher südlich der Kirche stand. Den heutigen Turm erbaute man im Jahre 1825. Ein Grabdenkmal wurde 1393 der Helene Gräfin von Beichlingen und ihren beiden Kindern gewidmet.
Das Backleber Tor, welches 1553 erbaut wurde und sich am nord-östlichen Stadtrand befindet, ist das letzte von insgesamt fünf früheren Toranlagen der Stadt. Bis ins 1985 führte der gesamte ein- und ausgehende Verkehr auf der heutigen B 176 durch die Toranlage. Im Jahre 1986 wurde der Beschluss gefasst, die baufällige Fachwerksubstanz bis auf das massive Erdgeschoss abzutragen und neu zu errichten. Die Arbeiten begannen im Frühjahr 1987 und kamen 1988 mit der Ausmauerung der Gefache zum Abschluss. Im Jahre 1991 musste jedoch aufgrund aufgetretener Schäden in der Ausmauerung, diese entfernt und das Gebäude notgesichert werden. 1992 wurden dann die Torbögen aus Sandstein und das darüber stehende Mauerwerk erneuert. Es dauerte dann noch bis 1998, bevor für die Sanierung und Neugestaltung der Toranlage ein schlüssiges Konzept entwickelt war und die endgültige Wiederherstellung erfolgte. Es dauerte sechs Jahre, bis die völlige Sanierung des Gebäudes mit Herstellung neuer Räumlichkeiten bis unters Dach, neuen Böden und Decken sowie beidseitiger Innentreppenanlagen zur Ausführung kommen konnte. Durch Bereitstellung großer finanzieller Mittel aus dem Förderprogramm des Landes Thüringen zur Stadtsanierung ermöglicht, konnte die endgültige Wiederherstellung in Angriff genommen werden. Mit Abschluss der Arbeiten im Jahre 2004 konnte ein weiteres Stück Kölledaer Geschichte der Nachwelt erhalten werden.
Weitere sehenswerte Bauwerke sind der Marktplatz mit Brunnen und Schutzpatron „St. Wippertus“, das Funkwerkmuseum, das zeitweilige Wohnhaus des Turnvater Friederich Ludwig Jahn und das Geburtshaus von Prof. Fritz Hofmann.
[Bearbeiten] Sport
In Kölleda befindet sich das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, welches Platz für 6000 Zuschauer bietet.
Kölleda besitzt neben dem Stadion ein Schwimmbad namens Streitseebad. Das Streitseebad Kölleda, welches 1958 eröffnet wurde hat ein 50 m Becken mit 6 Bahnen, einen Kinderspielplatz und eine große Liegewiese mit FKK-Bereich. Die Wasserfläche beträgt 735 m². In der Saison gibt es im Streitseebad alle 3 Wochen Freiluft-Veranstaltungen.
Die erfolgreiche Volleyballmannschaft des Kölledaer Sportvereins 90 e.V. spielt mittlerweile in der Oberliga der Herren im Thüringer Volleyballverband.
[Bearbeiten] Vereine
Der am 29. Mai 1896 gegründete Kaninchenzuchtverein Kölleda, welcher bis heute unter dem Namen Kaninchenzuchtverein Kölleda und Umgebung e.V. besteht, ist einer der ältesten Kaninchenzuchtvereine in Thüringen.
[Bearbeiten] Das Wippertusfest
Zu Ehren des Schutzpatrons St. Wippertus wird alljährlich das Wippertusfest gefeiert. Das Wippertusfest wird vom Handwerker- und Gewerbeverein 1990 Kölleda e.V. organisiert. Vom 24.-28. Mai 2006 fand das mittlerweile 15. Wippertusfest statt. Traditionell befindet sich das Festgelände rund um das Rathaus und den Wippertusbrunnen.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Aus der Entwicklung der Stadt haben sich folgende traditionelle Wirtschaftsbereiche entwickelt: Landwirtschaft, Handwerk, Elektrotechnik/Elektronik, Baugewerbe, Zulieferer der Bauindustrie und Metallverarbeitung. Im Bereich der Landwirtschaft wird seit der Wende fast ausschließlich Pflanzenbau betrieben. Auch heute ist die Landwirtschaft noch stark vertreten, 2005 gab es in Kölleda 25 landwirtschaftliche Betriebe, welche eine Fläche von 33,03 km² bewirtschafteten. In der Stadt Kölleda und ihren Ortsteilen sind ca. 175 kleinere und mittelständische Unternehmen registriert und vorwiegend in den oben genannten Branchen tätig. Zunehmende Bedeutung haben in den letzten Jahren die Zweige Elektrotechnik/Elektronik und die Metallverarbeitung erlangt. In diesen Branchen wurden auf dem Gewerbegebiet Kölleda – Kiebitzhöhe seit 1995 zahlreiche Unternehmensinvestitionen getätigt.
Die Arbeitsmarktsituation ist vergleichbar mit der Gesamttühringens, die Arbeitslosenquote liegt um 20 %. Laut der Bundesagentur für Arbeit gab es in Kölleda im Juli 2006 599 Arbeitslose.
[Bearbeiten] Verkehr
Den Busverkehr der Stadt regelt die Verwaltungsgesellschaft des ÖPNV Sömmerda und Weimar mbH, sie ist ein Unternehmen der Landkreise Sömmerda und Weimarer Land. In Kölleda fahren die Linien 208, 210, 211, 212, 215, 231, 242, 268 und 277.
Kölleda ist durch die Bundesstraßen B 85 und B 176 an das Fernstraßennetz der Bundesrepublik Deutschland angebunden. Seit Dezember 2002 ist Kölleda auch über den Teilabschnitt der Bundesautobahn A 71 (Autobahnkreuz Erfurt) erreichbar.
Durch zwei Haltestellen an der Regionalstrecke Straußfurt – Großheringen („Pfefferminzbahn“) ist die Stadt Kölleda gut an das regionale und überregionale Schienennetz des Landes angebunden. Vom Bahnhof Kölleda führt ein separates Industriegleis auf das Gewerbe- und Industriegebiet der Stadt.
Die Stadt Kölleda verfügt über einen Verkehrslandeplatz mit einer zulässigen Lande- und Startmasse von 5,8 t. Neben dem Verkehrslandeplatz gibt es einen Flugplatz der Flugservice Sömmerda GmbH, welcher zwischen Kölleda und Dermsdorf liegt und über einen Tower sowie zwei ausgebaute Graslandepisten verfügt.
[Bearbeiten] Medien
Auflagenstärkste Zeitung in Kölleda ist die Thüringer Allgemeine mit Lokalteil Sömmerda. Mit einer Auflage von 4350 Exemplaren erscheint in der Regel einmal monatlich das kostenlose Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Kölleda der Cölledaer Anzeiger.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt ist die Hörmann Funkwerk Kölleda GmbH. Nach dem Ende des Krieges wurde am 2. Oktober 1945 auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts die „Genossenschaft mbH“ gegründet, die weiterhin unter dem Namen „NEUTROWERK“ operierte. Zu Beginn wurde Mangelware wie z.B. Kochtöpfe und Lampen aus Flugzeugmaterialresten gebaut, später folgten einfache Radios. 1946 wurden hier bereits 240 Arbeitskräfte beschäftigt. Am 1. Oktober 1948 folgte die Wandlung in den „VEB Funkwerk Kölleda“, welcher zum RFT-Warenzeichenverband gehörte. Die Radioproduktion endete zu Gunsten von Kommunikations- und Nachrichtentechnik. Das Produktionssortiment wurde breit gefächert, zum Beispiel Verstärkeranlagen, Wechselsprechanlagen, Zugfunktechnik und Hörgeräte. Der Betrieb entwickelte sich in seiner über 40-jährigen DDR-Geschichte mit bis zu 1770 Beschäftigten zum zweitgrößten Betrieb des Kreises Sömmerda und wichtigstem Arbeitgeber der Stadt. Zahlreiche Produktionshallen und Gebäude entstanden. Das Betriebsgelände erweiterte sich auf ca. 12 ha. Als die Technik nach der Wende 1989 auf dem internationalen Markt nicht mehr konkurrenzfähig war, folgte die Umwandlung zur „Hörmann Funkwerk Kölleda GmbH“. Heute ist die Hörmann Funkwerk Kölleda GmbH Weltmarktführer in Zugfunkausrüstungen.
Die MDC Power GmbH produziert Drei- und Vierzylinder-Ottomotoren in den Hubraumklassen 1.1, 1.3 und 1.5 Liter mit einer Leistungsspanne von 55 bis 80 kW. Die kompakten Einspritzmotoren werden in die Mitsubishi Colt für den europäischen und japanischen Markt sowie in das Colt Cabrio eingebaut. Bis Mitte 2006 wurden auch die Benzinmotoren für den smart forfour in Kölleda produziert. Die Entwicklungsverantwortung des Motors liegt in den Händen der Mitsubishi Motors Corporation. Die Produktionsplanung und -gestaltung wurde vorrangig von einem Projektteam der DaimlerChrysler AG betreut. Die technische Produktionskapazität der MDC Power GmbH liegt bei über 250.000 Einheiten jährlich. Neben der mechanischen Fertigung erfolgt im Werk Kölleda die komplette Montage sowie Prüfung der Motoren.
Weitere ansässige Firmen
- Logatec GmbH - IT-, Bau-, CNC-Technologie - unter anderem Auftragsarbeiten für Medion
[Bearbeiten] Ver- und Entsorgungseinrichtungen
- Elektroenergieversorgung: Einspeisung über 110 KV Umspannwerk
- Gasversorgung: erfolgt über eine überregionale Hochdruckleitung DN 100 PN 16 aus Stahl
- Trinkwasserversorgung: Anschluss an Fernwasserleitung sowie eigene Brunnenversorgung
- Abwasser: Anschluss an zentrales Klärwerk
- Abfallentsorgung: Kölleda ist angeschlossen an die Abfallentsorgung des Landkreises Sömmerda
[Bearbeiten] Schulen und Bildungseinrichtungen
In Kölleda gibt es drei Schulen, die staatliche Grundschule Wippertus, die staatliche Regelschule Friedrich Ludwig Jahn (ehem. Polytechnische Oberschule Friedrich Ludwig Jahn) und das staatliche Gymnasium Prof. Fritz Hofmann (ehem. Allgemeinbildende Polytechnische Oberschule August Bebel).
Am 2. Mai 1991 wurde die Berufliche Bildungsstätte BfB Kölleda GmbH gegründet. Diese private Ausbildungsstätte ging aus der ehemaligen Betriebsschule des Funkwerkes hervor. Das Ausbildungsangebot umfasst Berufsfelder wie Bau/Hochbau, Farben und Raumgestaltung, Informationstechnologie, Elektro, Holz, Hauswirtschaft, Garten- und Landschaftspflege, Metall sowie Wirtschaft und Verwaltung.
Die Stadtbibliothek Kölleda befindet sich seit 1993 im ehemaligen städtischen Wannenbad der „Otto-Feistkorn-Stiftung“. Hinter der historischen Fassade befinden sich etwa 18.000 Medien aller Genre. Seit 1993 gibt es viermal jährlich einen Bibliothekabend mit einem kulturellen Rahmenprogramm.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- 1866, 2. November, Prof. Fritz Hofmann, † 29. Oktober 1956 in Hannover, Chemiker und Erfinder des synthetischen Kautschuks
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- 1663, 15. Juli, Christoph von Hellwig, † 27. Mai 1721 in Erfurt, Mediziner und Schöpfer des 100jährigen Kalenders
- 1824, 30. Januar, Lothar von Wurmb, † 28. Juli 1890 in Wiesbaden, Polizeipräsident von Berlin und Regierungspräsident von Wiesbaden
- 1906, 19. Februar, Richard Groschopp, † 8. Juli 1996 in Kleinmachnow bei Berlin, Regisseur und Kameramann
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Friedrich Ludwig Jahn, auch "Turnvater Jahn" genannt, lebte 1828-1835 in Kölleda
- Albert Traeger, zu seiner Zeit ein bekannter Politiker und Poet, arbeitete 1862-1875 als Rechtsanwalt und Notar in Kölleda
- Karoline Louise Brachmann, deutsche Schriftstellerin, lebte kurzzeitig in Kölleda
- Ernst Werner von Siemens, Begründer der Elektrotechnik und Industrieller (Gründung der heutigen Siemens AG), besuchte häufig seine Verwandten in Kölleda
[Bearbeiten] Sonstiges
[Bearbeiten] Namensherkunft
Zur Herkunft des Stadtnamens gibt es mehrere Deutungen. Nach dem Heimatforscher Naumann ist die wahrscheinlichste nach dem "Terrain am Sumpfe" ("kol" - Sumpf, "ide" - Gebiet), da die Siedlung in einem großen sumpfigen Gelände lag. In einer alten Akte taucht 1487 die Ortsbezeichnung Kuhkölln auf, die nach einer Sage, welche der Chronist Friedrich Heinrich Grüning 1833 aufschrieb, folgenden Ursprung haben soll:
"Ein vornehmer Herr wollte einst durch die Stadt reisen, und als er durch das Thor kam, begegnete ihm eine sehr große Menge Rindvieh, welche auf die zur Stadt gehörenden schönen Viehweiden getrieben ward. Da er nun vor dem Thore eine geraume Zeit warten mußte, um das ihm in einer langen Reihe entgegenkommende Rindvieh vorbei zu lassen, so fragte er, wie der Ort hieße. Man sagt ihm er heiße Cölln. "Ei", spricht der fremde Herr, "man möchte ihn, wohl zum Unterschiede der anderen Städte, Kuhcölln heißen, weil die Einwohner eine so große Herde Vieh halten können."
Auch heute noch verwendet die Bevölkerung den Namen Kuhkölln als Spitzname für die Stadt, insbesondere beim jährlich stattfindenden Karnevalsumzug.
[Bearbeiten] Pfefferminze und Kölleda
"Kölleda ist die Pfefferminzstadt", auch wenn heute die Anbaufläche der aromatischen Minze nicht mehr sehr groß ist. Dafür erlebt sie aber als Werbeträger für Kölleda eine Wiedergeburt. Im März des Jahres 1999 präsentierte die Stadt ihren Riesen-Teebeutel, gefüllt mit 15 Kilo Pfefferminze, am Rathaus und schaffte damit den Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde. Auf dem Pfefferminzbeet im Museumsgarten des Heimatmuseums, das am 14. August 1999 anlässlich des 125jährigen Bestehens der Pfefferminzbahn angelegt wurde, sind folgende Pflanzen zu sehen: Kölledaer Pfefferminze, Thüringer Pfefferminze, Russische Pfefferminze, Apfel-Minze und Kriechende Poleiminze als Unterpflanzung. Ein weiteres Pfefferminzbeet befindet sich auf dem Bahnhof.
[Bearbeiten] Mundart
Kölleda liegt im Verbreitungsbereich der zentralthüringischen Mundart, die zu den thüringisch-obersächsischen Mundarten zählt.
[Bearbeiten] Literatur
Zeitgenössisch
- Paul Lauerwald: Die Pfefferminz- und Finnebahn Straussfurt - Kölleda - Laucha/Grossheringen, 1997, 78 Seiten, Wesseling/Rhein: Herdam, Fotoverl., ISBN 3-980-47983-8
- Günter Agde: Die Greußener Jungs Hitlers Werwölfe, Stalins Geheimpolizei und ein Prozeß in Thüringen, 283 Seiten, Berlin, im Dietzverlag Berlin GmbH 1995. ISBN 3-320-01905-8
- Kölleda: eine Verwaltungsgemeinschaft stellt sich vor ..., 2005, 19 Seiten, WEKA-Info-Verl., 3. Auflage
Historisch
- Karl Michael: Geschichte der Stadt Kölleda im Mittelalter und zur Zeit der Reformation, 1974, Band 4
- Reinhard Clemen: Die Finanzwirtschaft der kleineren preussischen Städte und ihre Entwicklung seit 1871 : vornehmlich dargestellt an Städten Torgau und Cölleda i. Thüringen, 1911, Jena: G. Fischer
- Friedrich Heinrich Grüning: Die neue vervollständigte Chronik der Stadt Cölleda, 1835
- Salomo Gottlob Unger: Anekdoten von dem großen Brandunglück in Cölleda am 14. August 1795, 1796, 320 Seiten, in Kommission im Leipzig, in der Churf. Zeit. Expedition und im privil. Intelligenz-Comtoir, und in Dresden in dem privil. Addreß-Comtoir
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik
- ↑ a b c d e f g h i j verwaltungsgeschichte.de
- ↑ a b c gemeindeverzeichnis.de
- ↑ a b GenWiki
- ↑ Städtefreundschaft mit Hochheim am Main
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.koelleda.de/ - Offizielle Seite der Stadt Kölleda
- http://www.funkwerkmuseum.de/ - Seite des Funkwerkmuseums
- http://www.bibo-koelleda.de/ - Seite der Stadtbibliothek Kölleda
- http://www.wippertusfest.de/ - Seite des Wippertusfest
- http://s.fromm.de.vu/ - Private Homepage mit Fotos, zwei Webcams und Infos zu Kölleda
- http://www.luftzeugamt-koelleda.de/ - Seite des Förderkreis für Heimatgeschichte Kölleda e.V.
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