Heinz Krügel
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Heinz Krügel (* 24. April 1921 in Ober-Planitz) war Fußballspieler und -trainer in der DDR.
Als 6-jähriger begann Krügel seine Fußballkarriere beim SG Planitz, wo er seine Karriere mit dem Gewinn der Ostzonenmeisterschaft 1948 krönen konnte. Da er sich 1950 eine schwere Knieverletzung zuzog, musste er schon als 29-jähriger seine Karriere als Fußballer beenden.
Wenig später begann er seine Trainerkarriere als jüngster Oberligatrainer beim KVP Vorwärts Leipzig. Anschließend trainierte er den SC Rotation Leipzig und den SC Empor Rostock, bevor er von 1959-1961 die Nationalmannschaft der DDR in insgesamt 8 Spielen trainierte. Von 1961 bis 1966 war er Trainer beim HFC Chemie, mit denen er 1962 den FDGB-Pokal holte.
Seine größten Erfolge feierte Krügel mit dem 1. FC Magdeburg. Als Zweitligist übernommen, baute er eine Bezirksmannschaft auf, und führte diese innerhalb von 8 Jahren von der zweiten Liga zum Europapokalsieg (1974, 2:0 gegen den AC Mailand). Mit den Magdeburgern holte er zu dem 3 Meistertitel (1971/72, 1973/74, 1974/75), vier 3. Plätze (1967/68, 1968/69, 1972/73 , 1975/76) und 2 Pokalsiege (1969, 1973). Auf Grund seiner hervorragenden Arbeit war er in den 1970ern ein begehrter Trainer, u.a. bot Juventus Turin für Heinz Krügel zusammen mit Martin Hoffmann 4 Millionen Mark. Heinz Krügel lehnte diese Angebote aber ab.
Eine Beeinflussung seiner Arbeit durch die Bezirksleitung der SED ließ er nicht zu. Als der 1. FC Magdeburg im Europapokal der Landesmeister am 6. November 1974 auf den FC Bayern traf, hatten Stasi-Spitzel die Kabine der Bayern verwanzt, doch auch dieses „Angebot“ lehnte Krügel strikt ab.
1976 wurde er aus fadenscheinigen Gründen durch den DFV mit einem Berufsverbot belegt. Offizieller Grund war die „ungenügende Leistungsentwicklung der Olympiakader des 1. FC Magdeburg“. Bis zu seiner Pensionierung 1986 arbeitete Krügel als Objektleiter einer Magdeburger Sportstätte. Heute lebt er von Grundrente.
Er wurde nach der Wiedervereinigung Deutschlands rehabilitiert und vom DFB mit einer Auszeichnung für seine Trainerleistungen geehrt. Für ein Jahr übernahm er die Tätigkeit des Sportlichen Direktors bei "seinem" 1. FCM. Heute ist er Ehrenrat und ständiger Gast am Spielfeldrand.
Anfang 2005 wurde er wegen Magenkrebs operiert.
Zum 40-jährigen Vereinsjubiläum des 1. FCM versteigerte Krügel seinen 1979er Lada 2101 für 2.030 € zu Gunsten der Jugendarbeit.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Karriere
Spieler:
- SG Planitz (1926-1948)
- BSG Fortschritt Pleißengrund Crimmitschau (1948-1950)
Trainer:
- Landestrainer Sachsen (1951)
- KVP Vorwärts Leipzig (1951-1953)
- Einheit Ost/SC Rotation Leipzig (1953-1956)
- SC Empor Rostock (1956-1959)
- Nationalmannschaft der DDR (1959-1961)
- Hallescher FC Chemie (1961-1966)
- 1. FC Magdeburg (1966-1976)
[Bearbeiten] Spiele
Trainer:
- 8 Länderspiele
- 457 Oberligaspiele
- 86 Zweitligaspiele
- 75 FDGB-Pokalspiele
- 24 Europapokalspiele
Statistik als Trainer:
- 320 Siege
- 144 Remis
- 186 Niederlagen.
[Bearbeiten] Erfolge
Spieler:
- Ostzonenmeister 1948
Trainer:
- Europapokalsieger der Pokalsieger 1974
- Oberligameister 1972, 1974, 1975
- 3. Platz Oberliga 1968, 1969, 1973, 1976
- FDGB-Pokalsieger 1962, 1969, 1973
[Bearbeiten] Zitate
- „Fußball wird nicht in der Bezirksleitung gespielt, sondern auf dem Rasen."
- „Ich sitze auf der Bank, ihr müsst im Spiel 15 Kilometer laufen.“ (Auf die Frage, warum seine Spieler im Gegensatz zu ihm nicht trinken dürften)
- „Über Nizza lacht die Sonne, über uns die ganze Welt.“
- „Das wäre meiner Ehre zuwider gewesen.“ (Zu dem Angebot den FC Bayern auszuspionieren)
- „Angebote aus ganz Europa. Aber ich konnte nicht weg, das wäre Verrat gewesen.“
- „Ich hätte zehn Hotels in der Algarve haben können.“
[Bearbeiten] Literatur
- Volkmar Laube, Roland Uhl: „Heinz Krügel - Der Meistermacher“, MDPrint Mediencenter Magd 2003, ISBN: 3-9808508-1-1
- Volkmar Laube, Roland Uhl, Andreas Prill : „Magdeburger Triumph im "Kuip"“, MDPrint Mediencenter Magd 2004, ISBN: 3-9808508-2-X
Personendaten | |
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NAME | Kruegel, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 24. April 1921 |
GEBURTSORT | Ober-Planitz |
Willi Oelgardt | Hans Siegert | János Gyarmati | Fritz Gödicke | Heinz Krügel | Károly Soós | Harald Seeger | Georg Buschner | Rudolf Krause | Bernd Stange | Manfred Zapf | Eduard Geyer