Hronov

Hronov (deutsch Hronow) ist eine Stadt mit rd. 6550 Einwohnern in Nordosten von Tschechien. Sie liegt in 364 m Höhe am Fluss Metuje (Mettau), 6 km nördlich von Náchod. Verwaltungsmäßig gehört Hronov zum Bezirk Náchod, Region Königgrätz (Hradec Kralové).

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Sehenswürdigkeiten
3 Persönlichkeiten
4 Gemeindegliederung
5 Literatur
6 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichte

Die Siedlung ist vermutlich in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden und wird 1359 erstmals erwähnt. Sie trägt den Namen ihres Gründers Hron von Načeratice (1241–1285) und gehörte zu dessen Herrschaft Nachod, mit der sie bis 1848 verbunden blieb. Aufgrund seiner Lage war Hronov wiederholt militärisches Durchzugsgebiet und musste viele Einquartierungen und Plünderungen erleiden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Städtchen von den Schweden niedergebrannt. Seit 1870 erhielt Hronov den Status einer Stadt. Mit dem Eisenbahnanschluss 1875 setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein.

In der Ortschaft Malá Čermná befindet sich ein Grenzübergang für den kleinen Grenzverkehr ins polnische Czermna.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Die 1359 erwähnte gotische Pfarrkirche Allerheiligen verfiel im 30-jährigen Krieg und wurde 1716/17 erweitert und barockisiert. Der frei stehende Glockenturm stammt von 1610.
Barocke Mariensäule auf dem Hauptplatz von 1725.
Das Geburtshaus von Alois Jirasek stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist als Museum eingerichtet.
Das Stadttheater wurde 1930 nach Plänen des bekannten Architekten Jindřich Freiwald errichtet.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Alois Jirasek (* 23. August 1851 in Hronov; † 12. März 1930 in Prag). In vielen seiner Werke (Skalaci, Na dvoře Vevodském, U Nas, Povidky z hor) wird ein historisches Bild seiner engeren Heimat gezeichnet.
Josef Čapek (* 23. März 1887 in Hronov; † 1945 KZ Bergen-Belsen), war ein bekannter Maler, Graphiker und Schriftsteller.
Egon Hostovský (*23.4 April 1908 in Hronov; † 7. Mai 1973 in Montclair (New Jersey, USA), Schriftsteller.
Josef Regner (1794–1852), bekannt als Pfarrer Havlovický aus Jirasek`s Roman "U Nas", war viele Jahre Pfarrer in Hronov, ab 1845 Dekan in Nachod. Hat sich große Verdienste um die Einrichtung von berufsbildenden Schulen und um die Anleitung zu neuen landwirtschaftlichen Methoden im Acker- und Obstbau erworben.
Jindřich Freiwald (* 6. Juni 1890 in Hronov; † 8. Mai 1945 in Prag), bekannter Architekt.

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Zur Stadt Hronov gehören die Ortschaften Malá Čermná (Kleintschermna), Rokytník (Roketnik), Velký Dřevíč (Großdrewitsch), Žabokrky (Froschhals) und Zbečník (Sbetschnik).

[Bearbeiten] Literatur

Lydia Baštecká, Ivana Ebelová, 'Náchod', Nachod 2004
Joachim Bahlcke u. a., Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Kröner-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8