Humanitäre Hilfe
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Als humanitäre Hilfe bezeichnet man die materielle und logistische Bereitstellung und Verteilung von Hilfsmitteln zum Schutz von Menschen in einer humanitären Notlage.
Diese Notlagen können durch eine medizinischen Katastrophe (zum Beispiel durch eine Pandemie), eine Naturkatastrophe aber auch durch einen bewaffneten Konflikt entstehen. Eine der Grundregeln der meisten humanitären Hilfsorganisationen ist die Unparteilichkeit und Neutralität. So fokussieren sich die humanitären Aktionen in der Regel auf die Beseitigung des Leidens der betroffenen Bevölkerung (Sicherstellung von Trinkwasser, Verteilung von Nahrungsmittel, Zelte, Decken, Gefangenenbesuche und Kontrolle der Haftbedingungen usw.) und nicht auf die Konfliktbeseitigung.[1] Dies grenzt die humanitäre Hilfe von der Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit ab.
Für humanitäre Aktionen ziviler Hilfswerke reicht die Zustimmung des Gaststaates. Die Entsendung von Truppen zur Konfliktverhinderung, Konflikteindämmung, zur Friedenserzwingung, zum Schutz humanitärer Organisationen oder zur Konfliktnachsorge ist völkerrechtlich nur mit Mandat des UNO-Sicherheitsrates statthaft.[1] Dies grenzt die humanitäre Hilfe von der humanitären Intervention ab.
Meistens findet humanitäre Hilfe in der dritten Welt statt und wird von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen durchgeführt und finanziert.
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[Bearbeiten] Kritik
Die Beweggründe für humanitäre Hilfe, Dienst am Nächsten unabhängig von der ethnischen, kulturellen oder religiösen Herkunft, kann versteckte politische Gründe überdecken. Dies und eine unterschiedliche Auffassung der grundlegenden Tätigkeitsfelder kann zu Differenzen zwischen verschiedenen Organisationen führen.
[Bearbeiten] Rolle internationaler Organisationen
Die Vereinte Nationen versucht mit bestimmten Unterorganisationen wie dem UNHCR oder dem UNCDF die Bestrebungen der Hilfsorganisationen zu koordinieren und auch teilweise zu finanzieren. Die Europäische Union leistet über ihr Amt für humanitäre Hilfe (ECHO) wesentliche Beiträge.
[Bearbeiten] Organisationen
- Ärzte der Welt
- Malteser International
- Aktion Deutschland Hilft
- Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung
- Ärzte ohne Grenzen
- Oxfam
- Bündnis Entwicklung hilft
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b Rösli Bruno, Zivil-militärische Zusammenarbeit in Friedensoperationen, Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift (ASMZ), Juni 2006, S. 17, Online im Internet
[Bearbeiten] Literatur
Thomas Henzschel: Internationale humanitäre Hilfe - Bestimmungsfaktoren eines Politikfeldes unter besonderer Berücksichtigung der Bundesrepublik Deutschland; Books on Demand; Oktober 2006; ISBN: 3833450614.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.humanitäre-hilfe.de
- Humanitäre Hilfe der Europäischen Union
- Koordiationsseite der Vereinten Nationen Auf dieser Website findet man eine breite Informationsbasis zu den aktuellen humanitären Aktionen
- Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA), Website des Koordinationsbüros für Humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen
- International Institute of Humanitarian Law der Harvard University Programm über "Humanitarian Policy and Conflict Research"(HPCR). Programm des Internationalen Instituts für Völkerrecht