Hyänen
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Hyänen | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hyaenidae | ||||||||||||
Gray, 1821 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Die Hyänen (Hyaenidae) sind eine Familie der Raubtiere. Trotz ihrer oberflächlichen Ähnlichkeit mit Hunden, sind sie in Wahrheit katzenartige Raubtiere, zu denen auch ihre nächsten Verwandten, die Mangusten und die Madagassischen Raubtiere, zählen. Heute sind die Hyänen in vier Arten in Afrika sowie in Süd- und Westasien verbreitet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Hyänen sind heute in Afrika und dem südlichen Asien verbreitet. Im Eiszeitalter kamen sie auch in Europa vor. Die Familie blieb abgesehen von der nordamerikanischen Gattung Chasmaporthestes aus dem Pliozän immer auf die Alte Welt beschränkt.
[Bearbeiten] Merkmale
Kennzeichnend für Hyänen, mit Ausnahme der Erdwolfs ist, dass ihre Vorderbeine deutlich länger als die Hinterbeine sind. Die dadurch entstehende, abfallende Rückenlinie wird noch dadurch betont, dass die Vorderpartie insgesamt kräftiger ist als der hintere Körperteil. Die Klauen sind bei Hyänen nicht zurückziehbar. Beim Erdwolf finden wir an den Vorderpfoten fünf, an den Hinterpfoten vier Zehen, die anderen Arten haben an Vorder- und Hinterfuß jeweils vier Zehen. In der Analregion sind Duftdrüsen vorhanden.
Die Weibchen haben eine unter Säugetieren einmalige Ausprägung der äußeren Geschlechtsorgane: Ihre Klitoris ist so groß, dass sie auch als Pseudopenis bezeichnet wird. Außerdem ist sie von sackartigen Beuteln umgeben, die wie der Hodensack des Männchens aussehen und so die Geschlechter selbst bei näherer Betrachtung kaum unterscheidbar machen. Früher führte diese anatomische Besonderheit zu der Annahme, dass Hyänen Hermaphroditen seien, was aber definitiv unwahr ist. Die Männchen besitzen im Gegensatz zu denen anderer Raubtiere keinen Penisknochen (Baculum), die Weibchen haben ein bis drei Brustwarzen.
Die Körpergröße innerhalb der Familie reicht von 55 bis 80 cm Kopfrumpflänge sowie 9-14 kg Körpergewicht bei der kleinsten Art, dem Erdwolf bis hin zu 165 cm Kopfrumpflänge und 86 kg Körpergewicht bei großen Tüpfelhyänen. Der Schwanz ist je nach Art 18 bis 44 cm lang und damit verhältnismäßig kurz. Bei den Fellfarben der einzelnen Arten herrschen verschiedene Brauntöne vor. Die Tüpfelhyäne ist als einzige Art durch ein Fleckenmuster gekennzeichnet, die anderen Arten zeigen Streifenmuster. Das Deckhaar ist bei allen Arten grob, mit Ausnahme der Tüpfelhyäne besitzen sie eine gut entwickelte Rückenmähne.
Auffallend an den Hyänen ist auch ihr Gang. Dies liegt daran, dass sie anders als Katzen oder Hunde Passgänger sind. Abgesehen vom Erdwolf haben alle Hyänen einen großen Kopf mit außergewöhnlich starken Kiefern. Die Zähne sind so kräftig, dass beispielsweise Fleckenhyänen den Oberschenkelknochen eines Zebras durchbeißen können. Beim Erdwolf sind die Backenzähne dagegen zurückentwickelt, weit auseinader und die Reisszähne nicht als Brechschere ausgebildet. Die Eckzähne sind dagegen auch bei dieser Art recht lang und dienen als Waffen. Das Gebiß des Erdwolfs besteht nur aus bis zu 24 Zähnen, das der übrigen Arten aus jeweils drei Schneidezähnen, einem Eckzahn, drei bis vier Prämolaren und einem Molar in jeder Ober- und Unterkieferhälfte.
[Bearbeiten] Lebensweise
Die Hyänen sind allgemein als Aasfresser bekannt und haben keinen sonderlich guten Ruf. So beschrieb der Zoologe Alfred Brehm im 19. Jahrhundert die Hyänen als dumm, böswillig und feige, und schrieb des weiteren: "Unter sämtlichen Raubtieren ist sie unzweifelhaft die mißgestaltetste, garstigste Erscheinung; zu dieser aber kommen nun noch die geistigen Eigenschaften, um das Tier verhasst zu machen." Solche Charakterisierungen waren für damalige Beschreibungen typisch und geben nur wenig Aufschluss über die tatsächlichen Eigenschaften der Hyänen.
Nach heutigen Erkenntnissen kann man kaum etwas Allgemeingültiges über die Lebensweise der Hyänen sagen. Während die Streifenhyäne und die Schabrackenhyäne oder Braune Hyäne tatsächlich in erster Linie Aasfresser sind, betätigt sich die Tüpfelhyäne auch als aktiver Jäger, und der Erdwolf weicht in seiner Lebensweise als Termitenfresser vollkommen ab.
Als Lebensräume dienen allen Hyänenarten offene Landschaftstypen, wie Grasländer und Buschgebiete, seltener auch lichte Wälder. Die Tiere sind vorwiegend nachtaktiv und bewohnen Höhlen, Gebüsche und verlassene Bauten anderer Tiere.
[Bearbeiten] Stammesgeschichte
Hyänen sind eine alte Gruppe, von der weit mehr fossile als rezente Formen bekannt sind. Als älteste Hyäne gilt Protictitherium aus dem Miozän, obwohl sie äußerlich noch wie eine Schleichkatze aussah und ein baumbewohnendes Tier war. Später war die Gattung Plioviverrops auch in Europa verbreitet. Es handelt sich um immer noch sehr kleine Hyänen, die auf Insektennahrung spezialisiert waren. Es ist anzunehmen, dass sich die beiden Linien der Erdwölfe und der Eigentlichen Hyänen schon in dieser Zeit aufspalteten.
Hiernach wurden Hyänen allmählich größer. Am Ende des Miozäns war die schakalähnliche Gattung Ictitherium weit über Europa verbreitet. Es gab große Aasfresser (Adcrocuta), räuberische Hyänen (Lycyaena und Hyaenictis) und eine Gattung, die sogar nach Nordamerika gelangte (Chasmaporthetes). Wahrscheinlich durch die Konkurrenz der erfolgreichen Hunde starben die meisten Hyänengattungen im Pliozän aus, aber Tüpfel- und Streifenhyänen waren noch im Pleistozän in Europa verbreitet.
[Bearbeiten] Systematik
Unter den rezenten Hyänen unterscheidet man zwei Unterfamilien mit jeweils einer beziehungsweise drei Arten.
- Unterfamilie Hyaeninae
- Streifenhyäne (Hyaena hyaena)
- Schabrackenhyäne (Hyaena brunnea)
- Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta)
- Unterfamilie Protelinae
- Erdwolf (Proteles cristatus)
[Bearbeiten] Etymologie
Ihr griechischer Name ist rätselhaft, da er wörtlich "Sau" bedeutet (ὕαινα, aus ὕς "das Schwein" und Femininkennzeichnung -αινα). Eine mögliche Erklärung ist eine gewisse Ähnlichkeit der Umrisse mit denen von Wildschweinen.
[Bearbeiten] Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Hyänen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |