Iguaçu
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Der Iguaçu (Portugiesische Schreibweise, im Spanischen Iguazú) ist ein ca. 1.320 km langer Fluss in Südamerika. Sein Name leitet sich von dem Wort Yguazú ("großes Wasser" in Guaraní, der Sprache der Tupi-Guaraní), her.
Er entsteht durch den Zusammenfluss des Iraí mit dem Atuba unweit von Curitiba. Während der letzten Kilometer bis zu seiner Mündung in den Paraná bildet er die Grenze zwischen Argentinien (Provinz Misiones) und Brasilien (Bundesstaat Paraná).
In der Nähe der Mündung in den Paraná befinden sich auf der brasilianischen Seite die Stadt Foz do Iguaçu und auf der argentinischen Seite die Stadt Puerto Iguazú. Die beiden Städte sind durch eine Brücke, die den Fluss überspannt, verbunden.
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[Bearbeiten] Wasserfälle
Am bekanntesten ist der Iguaçu durch die Wasserfälle, wenige Kilometer von der Mündung flussaufwärts gelegen. Sie sind die größten Wasserfälle der Welt. Der Großteil der Fälle liegt auf argentinischem Staatsgebiet, von wo normalerweise ein Zugang bis zum spektakulären "Schlund des Teufels" spanisch:Garganta del Diablo besteht. Den besseren Gesamteindruck erhält man von brasilianischer Seite. Auf der Gesamtbreite der Fälle von etwa 2.700 m stürzen durchschnittlich 1.700 m³/s, nach längeren Niederschlägen bis zu 7.000 m³/s, in zwei Stufen bis zu 75 m hinab. Im November 2005 waren es nach schweren Regenfällen sogar 12.000 m³/s.
Einer Gedenktafel zufolge entdeckte Álvar Núñez Cabeza de Vaca im Jahre 1542 diese "Schönheit der Natur". Eleanor Roosevelt soll beim Anblick dieses atemberaubenden Naturwunders nur folgende zwei Worte ausgesprochen haben: „Poor Niagara!“ („Arme Niagarafälle“)
[Bearbeiten] Nationalpark
Der Nationalpark beiderseits der Wasserfälle wurde 1984 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Er schützt eines der letzten Reste Atlantischen Regenwaldes und stellt aufgrund des Fremdenverkehrs einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Der Nationalpark ist ein wichtiger Rückzugsraum für die Artenvielfalt auf dem Gebiet des Iguaçu. Hier leben allein etwa 800 verschiedene Schmetterlingsarten. Wilderei durch ärmere Bevölkerungsteile ist ein Problem im Nationalpark und durch die Wachsamkeit der Park-Ranger werden einige Arten in ihrem Bestand gesichert. Dennoch scheint der Riesenotter bereits ausgerottet worden zu sein. Besonders begehrt ist die Haut der Kaimane, die daher entsprechend geschützt werden.
Hinter den Wasserfällen leben und brüten die Rußsegler [1] im Fels, der einzigartige Schutz des Wassers bewahrt sie vor allen natürlichen Feinden. Die einzige Gefahr droht der Population bei Hochwasser während der Regenzeit.
Der Iguaçu wird am Itaipu Staudamm in dem Stausee Foz do Areia zum Zweck der Wasserkraftgewinnung aufgestaut.
[Bearbeiten] Film
- Die größten Wasserfälle der Erde - Naturwunder Iguazu. Dokumentation, 45 Min., Regie: Christian Baumeister, Produktion: NDR, Erstsendung: 8. Januar 2007 (Inhaltsangabe des NDR)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Reichholf, J. H.: Brut- und Schlafplätze hinter Wasserfällen: Evolutionsbiologische Betrachtung des außergewöhnlichen Verhaltens der brasilianischen Rußsegler Cypseloides senex, in: Ornithologischer Anzeiger. Zeitschrift bayerischer und baden-württembergischer Ornithologen, Band 43, Heft 1, Mai 2004, 49 - 55.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Iguazú-Wasserfälle – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Seite der brasilianischen Parkgesellschaft mehrsprachige Seite, deutsche Übersetzung jedoch teils schwer verständlich
- Gute Beschreibung (Parques Nacionais anklicken) (port.)
- Lagekarte
- Seite der argentinischen Parkverwaltung mehrsprachige Seite, nicht auf deutsch
- Iguazú-Wasserfälle in "Waterfalls of the world" englisch links
- Wissenwertes zum Nationalpark, der Sage und Allgemein
- Lucadea.com - 29 Fotos der Kaskaden
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Koordinaten: 25° 40' 48" S; 54° 26' 6" W