Indien (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Indien |
Originaltitel: | Indien |
Produktionsland: | Österreich |
Erscheinungsjahr: | 1993 |
Länge (PAL-DVD): | 90 Minuten |
Originalsprache: | österreichisches Deutsch zum Teil mit hochdeutschen Untertiteln |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | Paul Harather |
Drehbuch: | Paul Harather, Josef Hader, Alfred Dorfer |
Produktion: | Dor Film |
Musik: | Ulrich Sinn |
Kamera: | Hans Selikovsky |
Schnitt: | Andreas Kopriva |
Besetzung | |
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Der tragikomische Kinofilm Indien machte die beiden Kabarettisten Josef Hader und Alfred Dorfer 1993 in Österreich und (Süd-)Deutschland weithin bekannt. Der Film selbst basiert auf dem gleichnamigen Kabarettstück.
Indien ist einer von 50 Filmen die in der Edition „Der österreichische Film“ als DVD veröffentlicht wurden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der kleinbürgerliche Heinz Bösel überprüft in der niederösterreichischen Provinz Gasthäuser auf die Einhaltung von Hygienebestimmungen und gewerberechtlichen Vorgaben. Dabei sieht er über die eine oder andere Verfehlung der Wirtsleute hinweg, solange er entsprechend mit Wein und Lebensmitteln bestochen wird. Er redet nur das Nötigste und macht einen ruhigen, behäbigen Eindruck, gelegentlich bricht aber seine rohe Natur aus.
Begleitet wird er von dem strebsamen, aber biederen Yuppie Kurt Fellner, der pausenlos redet und mit seinem Wissen beeindrucken möchte.
Die beiden höchst unterschiedlichen Charaktere kommen sich näher und entdecken auf ihren eher trübsinnigen Fahrten durch die Provinz die eigenen Schwächen und Besonderheiten. Langsam entwickelt sich eine innige Freundschaft zwischen den beiden Inspektoren, die gegen Ende des Films eine überraschende und tragische Wendung nimmt, als Fellners Erkrankung an Hodenkrebs bekannt wird.
[Bearbeiten] Zitate
Vor allem die skurrilen Dialoge der beiden Protagonisten führten zum Erfolg des Films.
- „Danke, ganz lieb!“ (Kurt Fellner auf Bösels anfängliche Unfreundlichkeiten)
- „Wanns herneman 90% von de Wirtn, san des zu 100% Trottln!“ (Heinz Bösel bei seiner Arbeit)
- „Na, dann müss ma natürlich ollas ganz genau untersuch'n - Wo is da Weinkölla?“ (Heinz Bösel)
- „Hean S' Meista, wos mach ma do? Dea Soizstreua woa verbickt midd Maggi. Und vom frischen Hirschragout liegn de Konservn im Mistkübl? Und wann Se a Weana Schnitzl auf da Koatn hom, muaß des a koibans sei. Aiso, wos moch ma?“ (Heinz Bösel auf eine Flasche Landwein schielend)
- „Ich vertrete ja die Theorie, dass das Essen sehr stark mit der Landschaft in Verbindung steht. Dort, wo die Landschaft eher karg ist, gibt es viel Gegrilltes. Bei uns is die Landschaft etwas üppiger, deswegen die vielen Mehlspeisen. In Indien zum Beispiel, die essen überhaupt nur Reis. Die sitzen auf der Straße und essen Reis, lachen dabei, andere verhungern. -- Das muss irgendwie eine ganz eigenartige Landschaft sein.“ (Kurt Fellner) – „Immer nur Reis, des wär nix für mich. I bin a jetz ned so da Beilagnessa.“ (Heinz Bösel vor einem Teller mit zwei Wiener Schnitzel und einer halben Zitrone)
- „Das ist mein erstes Wurstsemmerl seit über fünf Monat - bin gespannt, wie mein Körper reagiert.“ (Kurt Fellner)
- „I mach' jetz' die Kiwidiät - alles außer Kiwi.“ (Heinz Bösel)
- „Mogst an Cappy?“ (Heinz Bösel; Cappy ist in Ostösterreich ein Begriffsmonopol für Orangensaft)
- „Ich freu mich schon auf den Sommer, ein bisschen draußen sitzen, herumtollen, tanzen ... obwohl ich glaub so richtig den Rhythmus im Blut haben eh nur die Neger.“ (Kurt Fellner)
- „Plankton? Was könnt' das sein? Ein Waschmittel, ein Verhütungsmittel ...?“ (Kurt Fellner) – „Gengan S' scheißn!“ (Heinz Bösels Kommentar dazu)
- „Herr Bösel, das ist Ihr Niveau, wir können uns auch gegenseitig die Nasenhaare herausreißen, des hams vielleicht während der Völkerwanderung g'macht, aber heutzutag gibt's andere Methoden, als ein 5000-Schilling-Sakko zu ruinieren.“ (Kurt Fellner)
- „Glauben S', das ist leiwand, wenn S' so eine ältere Frau liegen haben, vor einem, und überall, wos'd hingreifst, wie ein kaltes Griaßl (Grießbrei), wäh!“ (Heinz Bösel)
- „Soll ich mich verbrennen lassen? Das Problem ist, ich hab so Platzangst. Gefühlsmäßig ist einer Asche in einer Urne weniger eng als einer Leiche in einem Sarg.“ (Kurt Fellner) – „Naja, das ist schwer zu sagen, wie man sich dann fühlt als Asche.“(Heinz Bösels Antwort)
- „Warum bin ich ein Mensch geworden und ein anderer nur ein Hendl?“ (Kurt Fellner auf der Intensivstation über den Tod nachdenkend)
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Beim Max-Ophüls-Festival 1994 gewann Regisseur Paul Harather für seinen Film Indien den Preis des saarländischen Ministerpräsidenten und den Publikumspreis.
[Bearbeiten] Weblinks
- Indien in der Internet Movie Database
- Didaktisierung zu Indien für das Deutschlernen, angefertigt vom Österreich Institut