Iwan Michailowitsch Maiski
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Iwan Michailowitsch Maiski (auch Majski; russ. Иван Михайлович Майский (1884 in Kirillow bei Wologda, † 1975, vermutlich in Moskau) war ein sowjetischer Diplomat und Historiker.
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[Bearbeiten] Leben
Maisky wurde als Sohn russifizierter Polen unter dem Namen Jan Lachowiecki geboren. 1903 trat er nach dem Abschluss seines Studiums der Geschichte der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands bei. Innerhalb der Partei gehörte er zunächst zu dem Flügel der Menschewiki. Er verließ 1908 Russland in Richtung Westeuropa, wo er Französisch und Englisch erlernte.
Maiski kannte Lenin, Stalin und Litwinow von deren Aufenthalten in London. Er studierte in München und kehrte 1918 zu Beginn des Russischen Bürgerkrieges nach Russland zurück. Dort ließ er sich zunächst in Samara nieder und unterstützte die dortigen Kommunisten. Hierfür wurde er aus der Partei der Menschiwiki ausgeschlossen. Maisky trat 1921 der Kommunistischen Partei bei und war seit 1922 Mitarbeiter des Außenkommissariats. Im Auftrage Lenins war er maßgeblich an der Errichtung der Mongolischen Volksrepublik 1919/20 beteiligt. 1927 wurde er der Botschafter der Sowjetunion in Finnland, anschließend Botschafter in Japan. Maiski war von 1932 bis 1943 sowjetischer Botschafter in London. 1937 bis 1939 war er zugleich Völkerbund-Delegierter. Er war Anhänger von Litwinows Kurs der kollektiven Sicherheit, also einem Zusammenschluß mit den Westmächten gegen Deutschland) und gehörte damit zur Fraktion derjenigen, die eine sowjetische Beteiligung am Spanischen Bürgerkrieg ablehnten. Ivan Maiski unterzeichnete in London 1941 mit der exilpolnischen Regierung das Sikorski-Majski-Abkommen.
Von 1943 bis 1946 amtierte er als stellvertretender Außenminister. Dann zog er sich aus dem diplomatischen Dienst zurück und wurde Mitglied der Akademie der Wissenschaft. 1953 wurde er kurz vor Stalins Tod inhaftiert und wegen Spionage zu sechs Jahren Haft verurteilt. 1955 wurde Maisky entlassen und rehabilitiert.
[Bearbeiten] Werke
Über diese Zeit in London schrieb er spater viel gelesene Memoiren, denen sein Tagebuch zugrunde lag. In einem weiteren Buch ging er auf die britischer Hilfe für die Nationalsozialisten ein.
Memoiren über seine Jugendzeit wurden in Moskau unter dem Titel Vor dem Sturm auf russisch veröffentlicht. Das Tagebuch von Ivan Maiski soll von der Yale University Press veröffentlicht werden. Außerdem soll der Text komplett ins Netz gestellt werden.
[Bearbeiten] Publikationen
- Das Drama von München, Iwan Maiski, (APN-Verlag, Moskau 1972).
- Memoiren eines sowjetischen Botschafters, I.M.Maiski, (Dietz Verlag, Berlin 1967).
- Neuere Geschichte Spaniens 1808-1917, Iwan M. Maiski, (Verlag Rütten & Loening, Berlin 1961).
- Vor dem Sturm - Erinnerungen an Kindheit und Jugendjahre, Iwan Maiski, (Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin 1950).
- Wer half Hitler? (aus den Erinnerungen eines sowjetischen Diplomaten), Iwan M. Maiski, (Progress Verlag, Moskau undatiert/ca. 1960).
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Maiski, Iwan Michailowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Maiski, Iwan Mikhaylovich; Majski, Iwan Mikhaylovich; Иван Михайлович Майский |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Diplomat, Politiker und Historiker |
GEBURTSDATUM | 1884 |
GEBURTSORT | Kirillow bei Wologda |
STERBEDATUM | 1975 |
STERBEORT | vermutlich in Moskau |