Johann Friedrich Eosander von Göthe
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Friedrich Nilsson Eosander Freiherr von Göthe, genannt Eosander von Göthe (* 1669, getauft 23. August 1669 in Stralsund; † 22. Mai 1728 in Dresden) war ein deutscher Baumeister des Spätbarocks.
Eosander wuchs als Sohn eines Generalquartiermeisters im schwedischen Stralsund und später in Riga auf. In Stettin erlernte er das Baumeisterhandwerk. Sein erstes Werk, ein Landhaus für den Grafen Bielke, gestaltete er so vorzüglich, dass ihn sein Auftraggeber dem Kurfürsten Friedrich III. empfahl.
Zur Krönungsfeier Friedrichs I. am 16. Januar 1701 entwarf Eosander die Ausgestaltung der Schlosskirche in Königsberg.
Der Baumeister wirkte zur selben Zeit in Berlin wie Andreas Schlüter. Nach Eosanders Plänen erfolgte der Umbau der Schlösser Charlottenburg in Berlin, des Schlosses Monbijou in Berlin sowie des Schlosses Oranienburg in Oranienburg und des ersten Rathauses Charlottenburg in der Schloßstraße.
1699 ernannte ihn der Kurfürst zum Hofbaumeister. Eosander war damit bis zu Schlüters Entlassung dessen Konkurrent. 1707 löste er Schlüter als Leiter des Stadtschlossbaus in Berlin ab, wo er jedoch künstlerisch nicht gänzlich frei das Werk Andreas Schlüters zu vollenden hatte. Bedeutsamer ist die Erweiterung von Schloss Charlottenburg, welche er 1701 - 1713 leitete. Sein spätbarocker Stil hat gewisse Verwandtschaften zu dem Filippo Juvaras. Wie diesen zeichnet Eosander von Göthe ein Hang zum Klassizismus aus und er verzichtet auf hochbarockes Pathos. Die unter seiner Leitung entstandene Innendekoration von Schloss Charlottenburg zeugt von nordischer Strenge.
Nach dem Tode König Friedrichs I. legte Eosander 1713 sein Amt nieder und trat in schwedische Dienste. Im gleichen Jahr wurde er in Stockholm durch Karl XII. zum Freiherrn von Göthe erhoben. Bei der Belagerung Stralsunds kam der Generalmajor 1715 in preußische Gefangenschaft.
Nach seiner Freilassung ging Eosander von Göthe nach Sachsen in die Dienste Augusts des Starken. In Übigau bei Dresden errichtete er zwischen 1724 und 1726 für Jakob Heinrich von Flemming ein barockes Lustschloss. Bei diesem Bau konnte er all seine Pläne verwirklichen und es wurde zu seinem bedeutendsten Werk.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Johann Friedrich Eosander von Göthe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Geschichte des Schlosses Übigau
Personendaten | |
---|---|
NAME | Göthe, Johann Friedrich Eosander |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Ingenieur und Baumeister des Spätbarock |
GEBURTSDATUM | 1669, getauft 23. August 1669 |
GEBURTSORT | Stralsund |
STERBEDATUM | 22. Mai 1728 |
STERBEORT | Dresden |