Johann Georg Scheffner
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Johann Georg Scheffner (* 8. August 1736 in Königsberg; † 16. August 1820 in Königsberg) war ein deutscher Jurist, Schriftsteller, Übersetzer aus dem Italienischem, preußischer Beamter und Freimaurer.
Seine Schriften geben Einblick in das Leben Königsbergs zur dieser Zeit. Er war Immanuel Kants langjähriger und engster Freund und gehörte zu dessen Tafelrunde. Eng befreundet war er außerdem mit Theodor Gottlieb von Hippel und Christian Jakob Kraus. [1] Weiter war er bekannt mit Gotthold Ephraim Lessing, Johann Christoph Gottsched und Johann Georg Hamann. Er führte als Kenner der deutschsprachigen Literatur, ausgelöst durch einen Rezensentenstreit seit 1766 freundschaftliche Korrespondenz mit Johann Gottfried Herder; beide kannten sich aus Königsberg und waren dort Mitglieder eine gelehrten Königsberger Clique, bestehend außerdem aus Hamann, Hippel und Kant. Scheffners erotisch-frivolen Gedichte sind für die deutsche Literatur der Zeit einmalig. Er gilt als Kantianer, der als einziger Deutscher eine den Franzosen ähnliche erotische Philosophie auszubilden versuchte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Der Vater war ein preußischer Beamter und Gutpächter. Nach dem Jura Studium von 1752 bis 1759 in Königsberg nahm er als Freiwilliger am Siebenjährigen Krieg von 1761 bis 1763 teil. Am 28. Januar 1761 wurde er in die Königsberger Freimaurerloge Zu den drei Kronen aufgenommen.[1] Er heiratete 1765 Susanne Elisabeth (Babet, Babette), geborene Bouissont (* 7. Februar 1734; † 21. Juni 1813). Seit diesem Jahr war er im Staatsdienst, erst als Sekretär der Kriegs- und Domänenkammer in Königsberg, dann mit den Stationen 1767 als Kriegs- und Steuerrat in Gumbinnen in gleicher Funktion, 1770 Königsberg und ab 1772–1775 nach Marienwerder versetzt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst 1775 lebte er zunächst in Stolzenberg bei Danzig. Danach auf erworbenen Gütern, zunächst 1780 auf Gut Spritzlack bei Taigau danach auf dem Gut Ebertswalde. 1788 kaufte die Loge Zu den drei Kronen Scheffners Bibliothek für 3000 Thaler.[1] 1795 zog er wieder nach Königsberg.
[Bearbeiten] Werke
- 1761 Jugendliche Gedichte
- 1761 Campagnen-Gedichte zum Zeitvertreib im Lager, 63 Seiten
- 1764 Freundschaftliche Poesien eines Soldaten
- 1771-73 Gedichte im Geschmack des Grécourt (anonym)
- 1773 Übersetzung Guarini: der treue Schäfer
- 1780 Erotische Gedichte, Berlin Stahlbaum
- 1786 Gedichte nach dem Leben
- 1794 Aehrenlese vom Calenderfelde Lagarde
- 1798 Die Küsse des Johannes Sekundus...
- 1802 Gedanken und Meynungen über Manches im Dienst und über andere Gegenstände
- 1803 Spätlinge (Freimaurerlieder), Königsberg
- 1808 P. M. über die Freymaurerey in Schenkendorfs Studien
- 1813 Ein Vierblatt-Klee gewachsen unter Schnee und Eis
- 1816 Mein Leben, wie ich es selbst beschrieben, 512 S., Leipzig
- 1884 Nachlieferung zu: Mein Leben ...
- 1918-1938 Warda, Arthur (Hg) / Diesch, Carl (Hg) Briefe von und an Johann Georg Scheffner, 5 Bde. (München / Leipzig)
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Uwe Hentschel, Erotisches Dichten und bürgerliches Wohlverhalten am Beispiel von Johann George Scheffner. In: Wirkendes Wort 1993/1, S. 25-35
[Bearbeiten] Weblinks
Wikisource: Johann Georg Scheffner – Quellentexte |
- Werke von Johann Georg Scheffner als nicht textkritische Online-Texte beim Projekt Gutenberg-DE
- Gedichte
Personendaten | |
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NAME | Scheffner, Johann Georg |
KURZBESCHREIBUNG | Jurist, Schriftsteller und Freimaurer |
GEBURTSDATUM | 8. August 1736 |
GEBURTSORT | Königsberg |
STERBEDATUM | 16. August 1820 |
STERBEORT | Königsberg |