Johann Nepomuk Mälzel
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Johann Nepomuk Mälzel (* 15. August 1772 in Regensburg; † 21. Juli 1838 im Hafen von La Guaira, Venezuela) war Erfinder und Mechaniker, sowie Konstrukteur zahlreicher mechanischer Musikinstrumente.
[Bearbeiten] Erfindung
Er ist bekannt geworden durch die Erfindung des Metronoms 1816 auf die Anregung von Beethoven hin, der sich eine präzisere Tempodefinition als die bisherigen (Adagio, Allegro, Presto, etc.) wünschte. Viele Musikstücke werden heute mit der Tempobezeichnung von beispielsweise MM 144 angegeben. (Mälzels Metronom, 144 Schläge pro Minute). Als eigentlicher Erfinder des Metronoms wurde 1816 in einem Rechtststreit der in Amsterdam lebende deutsche Mechaniker und Orgelbauer Dietrich Nikolaus Winkel festgestellt; ob Mälzel nun dessen Erfindung als seine eigene ausgegeben hat oder schlicht und einfach sein Metronom aus einer ähnlichen Idee wie dieser entwickelt hatte, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Beethoven komponierte einen Scherzkanon „Auf den Erfinder des Metronoms“, den er im zweiten Satz seiner 1812 komponierten und 1814 uraufgeführten 8. Sinfonie (op. 93) zitiert.
[Bearbeiten] Leben
Geboren in Regensburg als Sohn eines Orgelbauers und Mechanikers, genoss Mälzel eine gute musikalische Ausbildung. 1792 zog er nach Wien, von wo aus er durch seine Musikautomaten schnell in ganz Europa große Berühmtheit erlangte. 1808 wurde er zum dortigen kaiserlichen Hofkammermaschinisten ernannt. In Wien entwickelte Mälzel auch sein Panharmonikon, ein mechanisches Musikinstrument, das die Instrumente einer ganzen Militärmusikkapelle spielen konnte. Es wurde mit einem Blasebalg angetrieben und hatte die Noten auf rotierenden Scheiben gespeichert. Nach und nach entstanden mehrere dieser gewaltigen Orchestrien, die bald überall Aufsehen erregten.
Für Ludwig van Beethoven konstruierte Mälzel mehrere Hörrohre, von denen vier aus der Zeit zwischen 1812 und 1814 im Bonner Beethoven-Haus erhalten sind. Vermutlich als Dank hierfür schrieb Beethoven ein Stück für eine neues Panharmonikon von Mälzel, für dessen dramaturgischen Verlauf der Konstrukteur dem Komponisten recht genaue Vorgaben machte. Als Beethoven dieses „Wellingtons Sieg oder Die Schlacht bei Vittoria“ genannte Werk dann später für Orchester bearbeitet (op. 91) und 1813 in Wien uraufführte, kam es zum Streit zwischen den beiden, weil Mälzel der Meinung war, er habe Rechte daran. Erst 1817 wurde der Streit freundschaftlich beigelegt. Im Jahre 1818 veröffentlicht die „Allgemeine musikalische Zeitung“ eine gemeinsame Erklärung von Beethoven und Salieri über den Nutzen des Mälzel´schen Metronoms.
Mälzel konstruierte zahlreiche weitere Musikautomaten, wie etwa einen mechanischen Trompeter, für den Johann Ladislaus Dussek und Ignaz Pleyel 1813 ein Konzertstück mit Orchesterbegleitung schrieben, und eine sprechende Puppe, die die Augen bewegen konnte.
Nach dem Tod von Wolfgang von Kempelen 1804 kam er in den Besitz von dessen Schachtürken. Mit diesem ging er dann auf Tournee, und es gab viele, die an einen Trick dachten, andere machten sich jedoch Gedanken über künstliche Intelligenz. Im Jahre 1825 reiste er mit seinem Schachtürken in die USA und sorgte damit für Furore. Er baute ihn dort so um, dass er auch Whist spielen konnte.
In Baltimore jedoch wurde von Zeugen beobachtet, wie Mälzels Assistent, der aus dem Elsass stammende Schachspieler Wilhelm Schlumberger, dem Apparat entstieg, und die Baltimore Gazette ließ den Schwindel auffliegen. Auch Edgar Allan Poe verfasste 1836 unter dem Titel Maelzels Schachspieler eine Analyse des angeblichen Automaten.
Mälzel starb auf einem Schiff im Hafen von La Guaira, Venezuela, angeblich an einer Überdosis Alkohol.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Johann Nepomuk Mälzel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag in: Biografisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd.16, S.248-250
- Maelzels Schachspieler von Edgar Allan Poe
Personendaten | |
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NAME | Mälzel, Johann Nepomuk |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Erfinder und Mechaniker |
GEBURTSDATUM | 15. August 1772 |
GEBURTSORT | Regensburg |
STERBEDATUM | 21. Juli 1838 |
STERBEORT | La Guaira, Venezuela |