Josef Emler
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Josef Emler (* 10. Januar 1836 in Libáň; † 10. Februar 1899 in Prag), war tschechischer Historiker und Archivar an der Prager Universität.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Emler besuchte das Gymnasium in Jičín, studierte an der Wiener Universität Philosophie. Er war aktiv an dem öffentlichen und gesellschaftlichen Leben der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beteiligt. 1864 war er Mitarbeiter an der Rieger Enzyklopädie (Riegrův Slovník naučný), 1862 bis 1863 redigierte er Archäologische Denkmäler (Památky archeologické) von Karel František Vladislav Zapa. Er arbeitete im Verein des königlichen böhmischen Museums mit und war von 1871 bis 1890 Redakteur der Zeitschrift des Museums. 1871 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Bildung berufen, derer Sekretär er 1890 wurde.
1872 berief man ihm zum Professor der Geschichtswissenschaften an der Karls-Universität, er trug zunächst in deutsch, nach der sprachlichen Trennung der Universität in Tschechisch vor.
[Bearbeiten] Werke
Er schätzte vor allem die editive und historische Arbeit des František Palacký und war bestrebt sein Nachfolger zu werden. Besonders unter den Studenten sind die Werke aus der Emler-Edition bekannt und werden als Quelle benutzt. Emler schrieb daneben Artikel für Politik (Politika) und Nationalblätter (Národní listy). Er arbeite daneben an Svatoborm, Matice česká und im Geschichtlichen Verein mit.
Als Mitarbeiter im Landesarchiv, später im Prager Archiv bereitete er in umfangreiche Werke zur böhmischen Geschichte vor, die dann verlegt wurden. Er setzte de Arbeit des Karel Jaromír Erben and der weiteren Herausgabe des Regest fort, welches urkundliches Material beinhaltete. In der Auseinandersetzung über die Echtheit einiger Handschriften, stand er an der Seite der Befürworter ihrer Echtheit, wie Václav Vladivoj Tomek, Josef Kalousek oder Martin Hattala.
[Bearbeiten] Historische Literatur
- Rukovět chronologie křesťanské
- Průvodce po radnici staroměstské
- Die Kanzlei der böhmischen Könige Přemysl Ottokars II. und Wenzels II. und die aus derselben hervorgegangenen Formelbücher
[Bearbeiten] Edition
- Fontes rerum Bohemicarum
- Českomoravská regesta
- Pozůstatky desk zemských království českého roku 1541 pohořelých
- Deset urbářů českých z doby před válkami husitskými
- Sněmy české
- Regesta imperii
- Libri confirmationum ad beneficia ecclesiastica pragensem per archidiocesim, I.-X., 1865-1889.
[Bearbeiten] Biographie
- F. Kutnar: Přehledné dějiny českého a slovenského dějepisectví I, Prag 1973
siehe auch Liste tschechischer Philosophen
[Bearbeiten] Weblinks
- Josef Emler. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 48, S. 353.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Emler, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Historiker und Archivar an der Prager Universität. |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1836 |
GEBURTSORT | Libáň |
STERBEDATUM | 10. Februar 1899 |
STERBEORT | Prag |