Jubla
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Jubla ist der Name der zwei rechtlich selbständigen, aber eng zusammenarbeitenden römisch-katholischen Kinder- und Jugendverbände Jungwacht und Blauring in der deutschsprachigen Schweiz. Die Jungwacht ist für Burschen und der Blauring für Mädchen zuständig. In der Öffentlichkeit werden beide Verbände heute in der Regel als ein gemeinsamer Verband unter der Bezeichnung Jubla (Jungwacht + Blauring) wahrgenommen. Beide Verbände haben sich im Zuge der Ökumene auch gegenüber anderen Konfessionen geöffnet. Zusammen bringen Jungwacht und Blauring die Verbandszeitschrift ideejubla heraus.
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[Bearbeiten] Geschichte
Ihre Ursprünge haben Jungwacht und Blauring in der katholischen Jugendbewegung nach dem Ersten Weltkrieg.
[Bearbeiten] Jungwacht
Im Jahr 1932 wurde der Schweizerische Jungwachtbund als Vorstufe zum bereits 1893 gegründeten Schweizerischen Katholischen Jungmannschaftsverband (SKJV) geschaffen. Auf der Verbandsführertagung des SKJV am 11. und 12. September des Jahres wurde vorgeschlagen, in der Jungwacht die bereits an vielen Orten innerhalb der deutschsprachigen Schweiz entstandenen katholischen Gruppen junger Burschen zusammenzuschliessen. Namensgeber für den neuen Bund wurde die in Birsfelden bei Basel entstandene Jungwacht Birsfelden, die auch für die äussere Erscheinung des Jungwachtbundes mit seinem grünen Hemd mit dem stilisierten Christuszeichen prägend wurde.
[Bearbeiten] Blauring
Die Gründung des Blauringes geht auf eine Versammlung am 17. September 1933 zurück. Als Kinderstufe der damaligen Jungfrauen-Kongregation geplant, wurden bei der Zusammenkunft die Grundlinien des neu geschaffenen Verbandes festgelegt. Der Name Blauring symbolisierte dabei einerseits das Weibliche (der katholischen Mutter Gottes, Maria, wird die Farbe blau zugeordnet) und andererseits die Gemeinschaft (Ring).
[Bearbeiten] Jubla
Seit den 1970er Jahren arbeiten beide Verbände eng zusammen. Auf Grund der gesellschaftlichen Umbrüche der Zeit, die auch in der Kirche ihre Wirkung entfalteten, lösten sie sich von ihren beiden Gründerverbänden. Als Jubla entwickelten sie sich von volkskirchlich orientierten Verbänden zu Kinderorganisationen, die neben dem Angebot christlich geprägten Freizeitkultur auch gesellschaftliche Zielsetzungen verwirklichen wollen.
[Bearbeiten] Verbandsstruktur
[Bearbeiten] Gruppen und Scharen
Die Arbeit mit den Kindern findet vor Ort in den Pfarreien statt, wo diese in Gruppen und Scharen organisiert sind. Die Gruppen, die etwa fünf bis 15 Kinder umfassen, kommen regelmässig im Ein- bis Zwei-Wochen-Rhythmus zu Treffen (Gruppenstunde) zusammen. Dort wird gemeinsam gespielt, gewerkt, Theater gespielt oder eine Vielzahl anderer Aktivitäten durchgeführt.
Trotz der engen Zusammenarbeit zwischen Jungwacht und Blauring werden auf dieser untersten Ebene der Verbandstätigkeit in der Regel die Gruppen nach Geschlechtern getrennt. Es bestehen allerdings auch vereinzelt gemischte Gruppen. Vor allem bei Jugendlichen ab 14 Jahren, die in sogenannten "15er-Teams" oder der "Plattform Jugend" zusammengefasst sind, findet keine Geschlechtertrennung statt. Die Betreuung der Gruppen liegt in den Händen von älteren Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren. Je ein bis zwei von ihnen leiten eine Gruppe.
Eine Schar besteht aus allen Gruppen einer Pfarrei. Auch die Scharen werden oftmals noch nach Mädchen und Burschen unterteilt, so dass es häufig Pfarreien mit einer Jungwacht-Schar und einer Blauring-Schar gibt. Allerdings gibt es auch gemeinsame Scharen, und neu entstehende werden heute fast ausschliesslich als gemischtgeschlechtliche Jubla-Scharen gegründet. An der Spitze steht die Scharleitung, die grössere Veranstaltungen wie beispielsweise Ferienlager organisiert. Eine wichtige Funktion hat auch der Präses, der sowohl für den Kontakt zur Pfarrei als auch zu den Eltern der Kinder zuständig ist. Sie oder er verfügt teilweise über eine kirchliche Ausbildung und ist auch für die Organisation religiöser Dinge mit zuständig.
[Bearbeiten] Bundesleitung
Gemeinsam unterhält die Jubla in Luzern eine Geschäftsstelle, die Bundesleitung. Neben Verwaltungsaufgaben kümmert sie sich auch um pädagogische und pastorale Anliegen.
[Bearbeiten] Verbandsleitung
Die ehrenamtliche gemeinsame Verbandsleitung von Jungwacht und Blauring ist der Vorstand der beiden Verbände. Die Zusammenarbeit ist auf Bundesebene vertraglich geregelt. Dadurch ist es nicht nötig für beide Verbände getrennt die Posten zu besetzen. Lediglich das Präsidium ist noch gesondert zu wählen.
[Bearbeiten] Bundesversammlung
Die Bundesversammlung ist das höchste Jubla-Gremium. Sie tritt zwei Mal jährlich auf Einladung der Verbandsleitung zusammen. Delegierte aus den einzelnen Kantonen stimmen über Finanzfragen, Mitgliedschaften und andere grundsätzliche Dinge ab.
[Bearbeiten] Mitglieder und Scharen
Auf Bundesebene haben Jungwacht und Blauring folgende Mitglieder und Scharen (Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2005):
- Mitglieder 32.628 (2004: 32.178)
- davon Burschen 9.865 (2004: 9774)
- davon Mädchen 14.620 (2004: 14.588)
- davon Leiter 8.143 (2004: 7.816)
- Scharen 496 (2004: 505)
- davon Jungwacht-Scharen 124 (2004: 136)
- davon Blauring-Scharen 187 (2004: 195)
- davon Jubla-Scharen 185 (2004: 174)
[Bearbeiten] Literatur
- Niklaus Schmid: Jugendführer in Jugendgruppe und Freizeit. Eine sozialpsychologische Untersuchung über die Gruppenführer im Schweizerischen Jungwachtbund. Freiburg in der Schweiz 1968 [Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde von der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg in der Schweiz]