Käthe Popall

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Käthe Popall (* 15. Februar 1907 in Bremen; † 23. Mai 1984 ebenda; gebürtig Käthe Fürst) war eine bremische Politikerin der KPD und das erste weibliche Mitglied im Bremer Senat.

[Bearbeiten] Leben

Käthe Popall legte eine Lehre beim Konsumentenverein „Vorwärts“ ab und war zunächst Angestellte des Vereins. 1922 trat sie in die Sozialistische Arbeiterjugend und schließlich in die SPD ein. 1927 trat sie dann zur KPD über. Nachdem sie 1929 arbeitslos geworden war wurde sie Angestellte bei der Bremer Jutespinnerei. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten tauchte sie in Berlin unter, wurde aber 1935 festgenommen. 1937 verurteilte sie der Volksgerichtshof zu zwölf Jahren Zuchthaus. Die Zeit des Nationalsozialismus verbrachte sie in unterschiedlichen Zuchthäusern, zuletzt im KZ Ravensbrück, und kehrte nach ihrer Befreiung 1945 zu Fuß nach Bremen zurück. 1945 heiratete sie den Kommunisten Reinhold Popall.

[Bearbeiten] Politik

Nach ihrer Rückkehr schloss sie sich in Bremen der „Kampfgemeinschaft gegen den Faschismus“ in Bremen an. Diese stark von Sozialisten und Kommunisten dominierte Organisation war zu diesem Zeitpunkt die einzige, wenn auch nicht offiziell anerkannte so doch von den britischen Besatzungsbehörden geduldete, parteiähnliche Organisation in Bremen. Am 17. April 1946 wurde Käthe Popall Mitglied der ernannten Bürgerschaft und wurde bei der Wahl vom 13. Oktober 1946 in die Bremer Bürgerschaft gewählt, wo sie als Mitglied der KPD-Fraktion Vizepräsidentin wurde.

Bereits am 1. August 1946 war Käthe Popall durch die Militärregierung zur ersten Senatorin in der bremischen Geschichte ernannt worden. Sie gehörte dem Senat Vagts als Gesundheitssenatorin und nach dem Rücktritt Erich Vagts ab dem 1. August dem Senat Kaisen I an. Am 28. November 1946 wurde sie in den Senat Kaisen II gewählt. Auch unter Wilhelm Kaisen war sie Gesundheitssenatorin und später für das Wohlfahrtswesen zuständig. Am 22. Januar 1948 trat Popall als Senatorin zurück und blieb bis 1959 Abgeordnete in der KPD-Fraktion der Bremer Bürgerschaft.

Nachdem die westdeutsche KPD immer stärker unter den Einfluss des Stalinismus geraten war, wurde Reinhold Popall aus der Partei ausgeschlossen und Käthe Popall aufgefordert sich von ihm zu trennen. Sie trat daraufhin 1956 aus der KPD aus. Das Ehepaar zog nach Ottweiler, wo Käthe Popall noch in der Arbeiterwohlfahrt und den Naturfreunden aktiv war. Nachdem ihr Mann gestorben war kehrte sie 1984 nach Bremen zurück und starb dort an Lungenkrebs.

[Bearbeiten] Literatur

• Horst Adamietz: Das erste Kapitel - Bremer Parlamentarier 1945 - 1950. Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Bremen 1975
• Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2002, ISBN 3-86108-616-6

Personendaten
NAME	Popall, Käthe
ALTERNATIVNAMEN	Fürst, Käthe
KURZBESCHREIBUNG	bremische Politikerin (KPD) und erste Senatorin in Bremen
GEBURTSDATUM	15. Februar 1907
GEBURTSORT	Bremen
STERBEDATUM	23. Mai 1984
STERBEORT	Bremen