Faschismus
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Faschismus (italienisch fascismo, abgeleitet von lat. fasces für Rutenbündel) bezeichnete ursprünglich die von Benito Mussolini in Italien 1922 zur Macht geführte politische Bewegung (movimento) der „Schwarzhemden“. Heute wird der Begriff Faschismus für verschiedene sich ähnelnde politische Ideologien verwendet, die sich gegen liberale, sozialistische und kommunistische Weltanschauungen richten. Die faschistische Ideologie und die sie tragenden nationalistisch-kollektivistischen Bewegungen wurden von einem Konglomerat verschiedener Theorien getragen, die im 19. Jahrhundert entstanden und nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ihre praktische Wirkung entfalteten. Ein zentrales Element der faschistischen Ideologie ist der Autoritarismus.
Im ehemaligen als realsozialististisch bezeichneten Machtbereich Osteuropas, insbesondere in der DDR wurde vor allem der Nationalsozialismus, sowie auch andere antikommunistische Bewegungen oder Parteien als faschistisch oder faschistoid bezeichnet; alternativ war auch die Bezeichnung Hitlerfaschismus für die Ideologie und die Zeit des NS-Regimes gebräuchlich.
Abgeleitet ist der Begriff „Faschismus“ von fasces, dem Rutenbündel, das die antiken Liktoren als Symbol der Macht des Römischen Reiches dem römischen Machthaber (Konsul, Imperator, Statthalter) vorantrugen. Außerhalb des Antiken Roms wurde die Machtdemonstration verstärkt, indem die Liktoren nicht nur die fasces, also die Rutenbündel, sondern zusätzlich ein darin eingewickeltes Beil mit sich führten. Ein solches Rutenbündel mit Beil wird deshalb auch als Liktorenbündel (italienisch littorio) bezeichnet. In der Späten Neuzeit wurde das Bild von den fasces in der Französischen Revolution wieder aufgegriffen und im Sinn der Aufklärung umgedeutet als Staatsgewalt, die das Volk nun innehaben sollte; in den Bildern wurde dies durch die bäuerliche Pike und Wollmütze mit Kokarde in Trikolore ausgedrückt. Das Rutenbündel wurde nach dem Ersten Weltkrieg zu einem offiziellen Zeichen der italienischen Bewegung – „Bündel“ kann sich aber im Italienischen auch auf „Bünde“ beziehen, Gemeinschaften, was eine positive Konnotation hat, so dass Mussolini es in Monumentalbauten wie dem Siegesdenkmal Bozen und seiner Standarte nutzte. Alle drei Bedeutungen – Symbol der Staatsgewalt, Volksbesitz und Zusammenhalt – konnte Mussolini für seine Propaganda nutzen.
Faschismus im engeren Sinn: Italien
Zunächst war „Faschismus“ nur die Bezeichnung der politischen Bewegung, die aus den von Benito Mussolini 1919 gegründeten Fasci Italiani di Combattimento („Italienische Kampfbünde“) hervorging und die 1922 die Macht in Italien eroberte.
Wesentliche Elemente des italienischen Faschismus
- Eine extrem nationalistische, populistische Herrschaftsform mit ausgeprägtem Führerkult.
- Nachdrückliche Ästhetisierung von Politik und die Betonung des voluntaristischen Zuges der Politik, also des Vorrangs des Willens vor der Ökonomie. Der Faschismus ist hier Erbe des Futurismus und seiner Theorien.
- Der exzessive Gebrauch von politischen Symbolen wie Fahnen, Marschkolonnen und Uniformen in rituellen Massenzeremonien.
- Ein an der Antike ausgerichteter Traditionalismus, der sich besonders im Kult der römischen Vergangenheit äußerte, zugleich aber auch eine revolutionär - dynamische Selbstdarstellung und entsprechende Politikansätze.
- Ein korporatives Wirtschaftsmodell mit nach Produktionszweigen gegliederter Organisation, mit einem das Parlament ersetzenden Plenarorgan („Kammer der Fasci und der Korporationen“, Camera dei Fasci e delle Corporazioni, seit 1938/39) und einem aus Partei- und Staatsfunktionen gemischten Organ, dem „Faschistischen Großrat“ (Gran Consiglio del Fascismo, seit 1922, seit 1928 Staatsorgan), an der Spitze.
- Die ideologische Verherrlichung von Gewalt in der Tradition von Georges Sorel.
- Das Streben, weite Teile der kroatischen Ostküste der Adria Italien einzuverleiben (Irredentismus).
- Parteienkritik, wie sie insbesondere der Soziologe Robert Michels betrieb, und Selbstverständnis als (während der Bewegungsphase 1919 bis 1922) Anti-Partei bzw. (danach) als Massenpartei eines neuartigen Typus.
Zwischen dem modernistisch-revolutionären und dem konservativ-traditionalistischen Flügel kam es immer wieder zu Spannungen. Mussolini lavierte lange zwischen den Positionen und hatte dabei vor allem in der Zeit zwischen 1921 und 1925 große Mühe, diese zentrifugalen Kräfte zusammenzuhalten. Gleichzeitig aber fungierte die gegensätzliche Selbstdarstellung nach außen auch zur Bindung verschiedener gesellschaftlicher Strömungen an den Faschismus.
1932 veröffentlichte Mussolini seine theoretische Ausarbeitung: Der Geist des Faschismus.
Geschichte des italienischen Faschismus
Der Gründer des Faschismus, Benito Mussolini, kam aus der Sozialistischen Partei Italiens, in der er den linkssyndikalistischen Flügel vertrat. Mussolini war unter anderem Chefredakteur der Parteizeitung L’Avanti.
Obwohl Mussolini 1914 das Anti-Kriegsmanifest des Partito Socialista Italiano (PSI) unterzeichnet hatte, gründete er kurz darauf die Fasci d'Azione Rivoluzionaria (FAR - Bünde der revolutionären Aktion), die für den Kriegseintritt Italiens eintrat. Zusammen mit anderen rechtsgerichteten nationalistischen Gruppen wie beispielsweise der 1910 gegründeten Associazione Nazionalista Italiana vertrat Mussolini mit seiner Organisation das Ziel, auch die „terre irredente“ (unerlöste Gebiete - vgl. auch Irredentismus)), die damals noch zu Österreich-Ungarn gehörenden italienischsprachigen Regionen (Trentino, Triest) Italien anzugliedern. Daraufhin wurde er aus dem PSI ausgeschlossen. In der Folgezeit bekämpfte Mussolini mit seinen Kampfbünden sozialistische und kommunistische Parteien und Organisationen der entsprechend ausgerichteten Arbeiterbewegung mit oft massiven gewaltsamen Übergriffen.
Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligte sich Mussolini im März 1919 in Mailand an der Gründung der Fasci di Combattimenti („Kampfbünde“ - Squadristen), die eine autoritäre Ordnung und die Revision der Versailler Verträge zugunsten Italiens forderten, zumal Frankreich und Großbritannien einige ihrer bei der Londoner Geheimkonferenz von 1915 gemachten Zusagen, die Italien zum Verlassen des Dreibunds mit Österreich-Ungarn und Deutschland und zum Kriegseintritt gegen Österreich bewogen hatten, nicht mehr einhalten wollten, und so die Legende des „verstümmelten Sieges“ (Vittoria mutilata) landesweit die Runde machte. Tatsächlich aber hatte Italien Südtirol, das Trentino und Istrien vom zerfallenen Kaiserreich Österreich-Ungarn erhalten, weit mehr als italienische Truppen im Laufe des Krieges hatten einnehmen können, aber weniger als die irredentistischen Träume beinhalteten. Die Squadri, die paramilitärischen Verbände der Fasci, übten unter Mussolinis Oberbefehl jahrelang Terror gegen Gewerkschafter, linke Parteien und unliebsame Politiker in Nord- und Mittelitalien aus.
Ebenfalls bereits 1919 schuf der Schriftsteller und Kampfflugzeugpilot des Ersten Weltkrieges Gabriele D'Annunzio mit seiner handstreichartigen Eroberung von Fiume (heute Rijeka) ein erstes „präfaschistisches“ System mit einer korporativen Ordnung, Massenzeremonien und den Faschismus vorwegnehmender Symbolik. Die fasci wuchsen vor allem 1921 und 1922 rasch zur größten Massenbewegung Italiens, und Mussolini wurde, als er 1922 beim „Marsch auf Rom“ mit einem Putsch drohte, von König Vittorio Emanuele III. zum Ministerpräsidenten ernannt.
1925 verbot Mussolini die sozialistische Partei und antifaschistische Organisationen und schuf mit seinem Führerkult – dem „mussolinismo“ – ein Modell für andere faschistische Diktaturen. Der Duce („Führer“), wie er sich nennen ließ, präsentierte sich als Mann des Volkes: Arbeiter, Vater, Sportler, Frauenheld, Soldat, mit Uniform und martialischem Auftreten. Der Großmachtanspruch des antiken römischen Weltreiches blieb leitende Idee des italienischen Faschismus und führte namentlich zum Überfall auf Äthiopien 1935. Ab 1938 verfolgte der Faschismus auch offiziell eine antisemitische Politik, und zwar, darauf weist die neueste Forschung hin, aus eigenem Antrieb, nicht auf deutschen Druck, wie lange angenommen worden ist.
1943 wurde Mussolini vom Großrat, dem faschistischen Exekutivorgan, abgesetzt. Diese Absetzung erfolgte systemkonform mit einfachem Mehrheitsbeschluss, da der Rat die höchste Instanz des faschistischen Staates war. Mussolini wurde inhaftiert. Die deutsche Waffen-SS befreite Mussolini in einer abenteuerlichen Aktion aus seinem Gefängnis auf dem Gran Sasso in den Abruzzen. Unter deutscher Vorherrschaft gründete Mussolini in Norditalien die Repubblica Sociale Italiana („Republik von Salò“), die allerdings bis zum Kriegsende kaum mehr als ein deutsches Marionettenregime war.
Unterschiede zum Nationalsozialismus
Lange Zeit vertrat die Forschung die Ansicht, im Gegensatz zum Nationalsozialismus sei der Faschismus nicht ursprünglich antisemitisch gewesen. Antisemitische Elemente habe er erst aufgenommen, als Mussolini das „Achsen“-Bündnis mit dem Deutschen Reich unter Adolf Hitler geschlossen habe; der Antisemitismus sei noch verstärkt worden, als Mussolini nach seinem Sturz seine unter deutscher Vorherrschaft stehende Repubblica Sociale Italiana gründete.
Neue Forschungserkenntnisse erweisen diese Ansicht zumindest als fragwürdig, wenn nicht als falsch. Im Faschismus waren seit 1919 von maßgeblichen Protagonisten immer wieder antisemitische Parolen und Gedanken geäußert worden, die allerdings erst 1938 - also anders als beim von Anfang an offen antisemitischen Nationalsozialismus - offizielle Regimepolitik wurden. Dennoch trat der Antisemitismus nicht erst gegen Ende der dreißiger Jahre als neues Merkmal zum Faschismus hinzu, sondern war ihm von Anfang an inhärent gewesen und trat jetzt nach einem jahrzehntelangen Radikalisierungsprozess in den Vordergrund. Die judenfeindliche Gesetzgebung seit 1938 war das Ergebnis dieser Radikalisierung. Während aber der NS-Staat mit der Ermordung der europäischen Juden ein singuläres Verbrechen beging, gingen Mussolini und seine faschistischen Gefolgsleute über Entrechtung, Enteignung und Vertreibung kaum hinaus. Der vernichtende Antisemitismus, der sich bis spätestens 1939/40 mit der Ermordung polnischer Juden entwickelt hatte, ist im faschistischen Italien nur in Ansätzen zu finden.
Im italienischen Faschismus gab es keine wie im Nationalsozialismus ausgearbeitete Rassenideologie. Wo das Wort „Rasse“ (razza) überhaupt benutzt wurde, hatte es zumindest bis 1938 oft keine biologische Bedeutung, sondern wurde in dem auch in Deutschland früher gebräuchlichen Sinn von „rassig“ als „edel“ benutzt, ohne auf Abstammung abzuheben. Nach 1938 allerdings verbreiteten sich auch im faschistischen Diskurs biologistische Auffassungen immer stärker. Rassistische Überzeugungen, die sich zunächst vor allem gegen farbige Afrikaner und gegen Slawen gerichtet hatten, wurden in den dreißiger Jahren zunehmend antisemitisch gefärbt.
Die faschistische „Neue Ordnung“ unterscheidet sich deutlich von dem vom Nationalsozialismus angestrebten Modell - während Hitler einen völkisch geordneten Rassestaat zu errichten versuchte, strebte Mussolinis Regime nach einem starken Staat unter Einbindung der alten Eliten und nach der Etablierung einer zwar skrupellosen, aber doch größtenteils traditionellen Macht- und Expansionspolitik. Das faschistische Italien führte von Anbeginn an Krieg. In Libyen und in Äthiopien setzte es Mittel ein, die in der Geschichte des Kolonialismus ohne Beispiel sind und die später im Zweiten Weltkrieg im allergrößten Maßstab angewandt wurden: Massenumsiedlungen, Repressaltötungen, Massenerschiessung von Kriegsgefangenen, Konzentrationslager, Einsatz von Giftgas. Von 100.000 Menschen, die 1930 in Lagern interniert wurden, um einem Aufstand in der Cyrenaika die Basis zu entziehen, kamen bis 1933 rund 40.000 um. Wieviele Tote die Eroberung Äthiopiens kostete, wird kaum mehr zu ermitteln sein. Nach Schätzungen waren zwischen 350.000 und 760.000 der rund 10 Millionen Einwohner des Landes. Auf dem Balkan entfaltete der italienische Faschismus wiederum ein gewalttätiges Potential. Unter dem Deckmantel der Partisanenbekämpfung hinterliessen italienische Soldaten Spuren der Vernichtung, die denen des Dritten Reiches in Polen, in der Sowjetunion und auf dem Balkan nicht unähnlich waren. Im Vergleich mit dem Nationalsozialismus ist in der Militärgeschichte des Faschismus ein ähnliches Maß an Brutalität und Gewaltbereitschaft anzutreffen[1].
Der Faschismus kultivierte wie der Nationalsozialismus ein rigides Führerprinzip, allerdings nicht in der radikalen Konsequenz wie in der deutschen Diktatur. Die Bezeichnung Duce („Führer“, ab Mitte der dreißiger Jahre stets in Großbuchstaben: DUCE) war ideologisch überhöht. Neben dem Duce gab es jedoch noch einen „Faschistischen Großrat“ und den König, und Mussolini brauchte bedeutend länger als Hitler, um seinen unumschränkten Führungsanspruch durchzusetzen.
Überhaupt trug die faschistische Herrschaft in Italien deutlich mehr den Zug eines Herrschaftskompromisses mit den alten Eliten - der Monarchie, dem Militär, der Industrie und der Kirche - als in Deutschland, wo sich das nationalsozialistische Regime relativ schnell der meisten Bindungen an traditionelle Herrschaftsschichten entledigte.
Ein weiterer wichtiger Unterschied war der faschistische Etatismus, der sich deutlich vom völkischen und von der SS geprägten antietatistischen Nationalsozialismus abhob. Im Nationalsozialismus manifestierte sich nachdrücklich die Vorherrschaft der Partei gegenüber dem Staat, die schließlich zur völligen Auflösung des überlieferten Normen- und Institutionengefüges führte. Im Gegensatz dazu schuf der Faschismus in Italien zwar eine Reihe neuer Institutionen, tastete aber die bestehende Ordnung nicht oder kaum an (siehe dazu: Geschichte Südtirols.)
Die Zahlen der politischen Opfer des italienischen Faschismus sind weitaus geringer als die des Nationalsozialismus. Im Faschismus wurden kaum Todesurteile gegen Regimegegner gefällt; dennoch ist nicht zu übersehen, dass auch das faschistische Regime Oppositionelle umbringen oder hinrichten ließ. Unter dem Strich bleibt jedoch das Ergebnis, dass Mussolini und seine Schwarzhemden nicht wie das nationalsozialistische Regime zum systematischen Terror gegriffen haben, um sich an der Macht zu halten.
Verarbeitung des Faschismus in der italienischen Gesellschaft
Nach Kriegsende wurde die Beseitigung demokratischer Strukturen, die Zusammenarbeit der faschistischen Regierung unter Mussolini mit dem Nationalsozialismus und die aktive Beteiligung der darauffolgenden Italienischen Sozialrepublik an der Vertreibung und Ermordung von einem Viertel der italienischen Juden vollkommen unterschiedlich rezipiert und verarbeitet als in Deutschland. Ursachen dafür waren nicht nur der im Vergleich zum Nationalsozialismus geringere Wirkungsradius der faschistischen Innen-, Außen- und Militärpolitik, sondern auch das Ausbleiben eines öffentlichkeitswirksamen und aufklärenden internationalen Kriegsverbrecherprozesses wie in Nürnberg - eng verbunden mit dem internen - nicht wie in Deutschland von außen herbeigeführten - Sturz des Regimes.
So wird die Person Benito Mussolinis an seinen Wirkungsstätten, wie dem Amtssitz der von ihm geführten Sozialrepublik in Salò am Gardasee, der Familiengruft der Mussolinis in Predappio oder in einem Mussolini-Museum in der Nähe von Forlì, heute von neofaschistischen Gruppierungen mystifziert und ein Personenkult gepflegt. Die Verherrlichung des Faschismus ist nach heutiger italienischer Rechtslage zwar strafbar, zu einer konsequenten Anwendung kommen die Gesetze allerdings nicht.
Als bekennende neofaschistische Politikerin gilt Alessandra Mussolini, die Enkelin des ehemaligen italienischen Diktators, die für die Fraktion „Identität, Tradition, Souveränität“ im Europäischen Parlament sitzt.
Faschistische Theoretiker und Vordenker des Faschismus
- Benito Mussolini (1883-1945) war 1919 der Begründer des Faschismus. Mussolini kam aus dem syndikalistischen Flügel der Sozialistischen Partei Italiens und war stark von Georges Sorel beeinflusst, weniger von - wie er anfangs behauptete - Vilfredo Pareto.
- Robert Michels (1876-1936) war deutscher Soziologe. Michels kam aus der SPD und wurde als Parteiensoziologe bedeutend. Er wechselte nach Italien, wandte sich dem Syndikalismus und später dem Faschismus zu. 1928 errichtete ihm Mussolini einen Lehrstuhl in Perugia, um die Theorie des Faschismus weiterzuentwickeln.
- Giovanni Gentile (1875-1944) war ein neoidealistischer Philosoph. Er vertrat eine „Aktualismus“ genannte radikale philosophische Richtung, die die absolute Existenz der Dinge verneinte und die Theorie vertrat, sämtliche Erscheinungen würden erst im „reinen Akt“ erzeugt. Gentile war 1922/23 faschistischer Erziehungsminister und setzte eine tradtionalistische Schulreform durch, geriet aber nach 1929 wegen seiner radikalen Positionen zunehmend ins Abseits.
- Sergio Panunzio (1886-1944) war ein Theoretiker des Syndikalismus. Er entwickelte nach 1922 einen wichtigen Teil der faschistischen Staatslehre, indem er das Verhältnis von Partei und Staat abzugrenzen versuchte. Panunzio lehrte an der einflussreichen Fakultät für politische Wissenschaft der Universität von Perugia.
- Der Jurist Alfredo Rocco (1875-1935) war ursprünglich einflussreicher Vordenker der nationalistischen Bewegung Italiens, die 1923 mit dem Faschismus fusionierte. Rocco wurde während des totalitären Umbaus des italienischen Staates ab 1925 zum Architekten des faschistischen Institutionengefüges. Unter anderem zeichnete er auch für die Verschärfung des Strafrechts verantwortlich.
- Enrico Corradini (1865-1931) war ebenfalls von Hause aus Nationalist. Er vertrat einen entschiedenen Expansionskurs Italiens, das als „proletarische Nation“ gegen die reichen Nationen des Westens kämpfen müsse. Diese im Faschismus später sehr einflussreiche Denkfigur verband sich bei Corradini mit einer leidenschaftlichen Verehrung des antiken Rom.
- Julius Evola (1898-1974) war Kulturphilosoph und entstammte einer katholisch-traditionellen Familie in Rom. Später entwickelte er einen an der Antike ausgerichteten heidnisch-rassistischen „Traditionalismus“. Evola repräsentierte einen reaktionären Teil des Faschismus, der immer wieder in Gegensatz zum modernistischen Flügel geriet, welchen Evola als Entartung des Faschismus kritisierte. Evolas extreme Ansichten blieben aber im Faschismus stets eine Minderheitenposition.
Faschismus in Europa bis 1945
Hauptartikel: Faschismus in Europa bis 1945
Der italienische System wurde zum Modell für mehrere faschistische bzw. dem Faschismus ähnelnde Bewegungen, Parteien und Organisationen in verschiedenen Staaten und Regionen Europas. Neben Italien selbst waren der Nationalsozialismus unter Adolf Hitler in Deutschland ab 1933, der sogenannte Franquismus mit der Falange unter Francisco Franco ab 1939 in Spanien und die Salazar-Diktatur in Portugal ab 1933 die bekanntesten und einflussreichsten entsprechenden Regime/Diktaturen, die mit von Mussolini beeinflussten Inhalten auch politisch wirksame staatliche Machtsysteme errichteten. Weitere von Mussolini und auch Hitler bis zum Ende des zweiten Weltkriegs protegierte faschistische Diktaturen bestanden in Ungarn unter den Pfeilkreuzlern und Rumänien unter Ion Antonescu
Faschismus außerhalb Europas bis 1945
Japan
Die japanische Ausformung des Faschismus war der japanische Imperialismus in der Anfangsperiode der Shōwa-Zeit. 1937 griff Japan China an, besetzte den Nordosten des Landes sowie Korea (Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg). Dabei kam es zu medizinischen Versuchen an Kriegsgefangenen. Innenpolitisch wurde von der Bevölkerung verlangt, den Staat mit dem Tennō an der Spitze in Form des Staats-Shintō kultisch zu verehren, die Japaner wurden als "göttliche Rasse" dargestellt.
Vereinigte Staaten von Amerika
In den 1920er und 1930er Jahren gab es in den USA, nicht zuletzt unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise 1929 mit bis zu 15 Millionen Arbeitslosen, einige Politiker, die als „faschistoid“ gelten können, wobei dies damals wie heute von Fall zu Fall umstritten war oder ist.
Huey Long war Mitglied der Demokratischen Partei und von 1928 bis 1932 Gouverneur von Louisiana und anschließend bis zu seiner Ermordung 1935 Senator. 1935 hatte er noch begonnen, den Präsidenten der Demokratischen Partei Roosevelt für die nächste Präsidentschaftswahl 1936 herauszufordern. Dies kam durch seine Ermordung zu einem abrupten Ende. Für seine Gegner war er ein Populist mit diktatorischen Neigungen, der je nachdem als potentieller faschistischer oder kommunistischer Diktator eingeschätzt wurde.
Father Charles Edward Coughlin (1891 bis 1979) war ein katholischer Priester, der in den 1930er Jahren das neue Massenmedium Radio für sozialkritische Ansprachen nutzte und bis zu 40 Millionen Zuhörer erreichte. Zunächst unterstützte er noch Roosevelt und dessen Politik des New Deal, fand sich von diesem aber dann nicht gebührend gewürdigt und begann sich mehr und mehr nach rechts zu radikalisieren, agitierte gegen Juden, Bankiers, Kapitalisten und Kommunisten. Er unterstützte offen Hitler und die Nationalsozialisten. 1936 gründete er das antisemitische Blatt „Social Justice“ (Soziale Gerechtigkeit). 1942, Deutschland hatte inzwischen den USA den Krieg erklärt, erteilten ihm seine Vorgesetzten in der katholischen Kirche, auch aufgrund massiven Drucks durch Roosevelt, Rede- und Schreibverbot. Coughlin zog sich daraufhin in seine Gemeinde nach Detroit und aus dem politischen Leben zurück. Nach seiner Pensionierung 1966 schrieb er Pamphlete gegen den Kommunismus und das Zweite Vatikanische Konzil, erreichte jedoch kein größeres Publikum mehr.
Deutsche Auswanderer gründeten vereinzelt „Heimatvereine“, die sich an der NSDAP orientierten. Dies endete allerdings mit der deutschen Kriegserkärung an die USA.
Faschismus nach 1945
Griechenland
1967 kam es erneut durch den „Putsch der Obristen“ zu einem „faschistoiden“ Regime in Griechenland, das als Militärjunta bis 1974 an der Macht blieb. In Griechenland gab es eine starke kommunistische Bewegung, nicht zuletzt, weil Stalin den Balkan machtpolitisch und metaphorisch als seinen Hinterhof betrachtete, die dann schließlich auch zum Sturz der Diktatur beitrug. Die Obristen hielten sich mit brutaler Gewalt an der Macht.
Chile
In Chile stürzte 1973 General Augusto Pinochet durch einen Putsch mit Unterstützung der USA die demokratisch-sozialistische Regierung Salvador Allendes. Das Regime Pinochets, das bis 1989/90 herrschte, überzog Chile mit Terror und Mord, um sich an der Macht zu halten.
Unter Historikern ist jedoch umstritten, inwieweit das Pinochet-Regime als faschistisch bezeichnet werden kann. Bisweilen wird für den chilenischen Staat in der Ära Pinochet auch die Bezeichnung postfaschistisch verwendet. Pinochets Militärdiktatur war zwar antikommunistisch ausgerichtet und wendete innenpolitisch ähnliche staatsterroristische Methoden wie die faschistischen Regime der 1920er bis 1940er Jahre an, um potenziell opponierende Teile der Bevölkerung einzuschüchtern und auszuschalten. Wirtschaftspolitisch folgte der Staat allerdings eher einem kapitalistischen Marktliberalismus und öffnete die Wirtschaft des Landes wieder für ausländische Investoren, insbesondere aus den USA. Für den Faschismus typische ideologische Merkmale wie beispielsweise Rassismus, Führerkult oder ein aggressiv nach außen gerichteter übersteigerter Nationalismus spielten unter dem Pinochet-Regime nicht die bestimmende Rolle, wie es noch in den faschistischen Diktaturen der 1930er und 1940er Jahre der Fall war.
Faschismusdefinitionen und -theorien
Charakteristische Merkmale faschistischer Bewegungen
Faschistische Bewegungen weisen eine Reihe von Merkmalen auf, die allen Strömungen mehr oder weniger gemeinsam sind. Faschismusforscher betonen in ihren Definitionen und Theorien oft schwerpunktmäßig eine unterschiedliche Auswahl dieser charakteristischen Eigenschaften und kommen so zu verschiedenen Akzentsetzungen. Nachfolgend sind einige typische Elemente faschistischer Strömungen zusammengestellt.
Ideologie und Ziele
- Das Führerprinzip: Nach diesem Prinzip wird eine einzige Ideologie als verbindlich erklärt, die das gesellschaftliche Leben in allen Bereichen durchdringen soll. Sowohl Staat wie Verwaltung wurden weltanschaulich und dem Führerprinzip gemäß organisiert und dominiert. Ebenso gestaltete man in den Betrieben die Beziehung Arbeitgeber – Arbeiter um, in das Verhältnis Betriebsführer – Gefolgschaft.
- Nationalismus: Bereits das 19. Jahrhundert war von einer globalen Renaissance des Nationalen durchdrungen, die im 20. Jahrhundert in vielfältigen und extremen Nationalismen gipfelte.
- Gewaltsames Machtstreben: Häufige, oftmals misslungene Putsche faschistischer Militärs kennzeichnen den jeweiligen Weg zur Macht.
- Eine ideologisch geprägte Weltanschauung: Faschismus tritt mit seinen Blut- und Weiheritualen, seiner mystisch-irrationalen Weltanschauung als antiaufklärerisches Programm auf.
- Antisemitismus und Rassismus: Dabei trat der Terror des deutschen Nationalsozialismus gegen ganze Teile der Bevölkerung deutlicher als in anderen Ländern hervor.
- Funktionalisierung des Rechtswesens.
- Tendenzielle Aufhebung des Tötungsverbotes (Töten im Dienst der als gut erklärten Sache).
- Sozialdarwinismus, das heißt die Vorstellung von der „Auslese der Besten“ (siehe dazu Entwicklungsbiologie) und der Herrschaft der Tüchtigen.
- Superiorismus, d.h. eine generelle Vorstellung von Überlegenheit von Menschen einer Gruppe, einer Nation, Kultur oder Rasse gegenüber einer anderen. Dies steht im Unterschied zu anderen Ideologien, die die Überlegenheit eines Systems (politisch, sozial) propagieren. Superiorismus reflekiert sich auch im Führerprinzip, der Überzeugung, dass eine bestimmte Person bessere Entscheidungen treffen kann als andere, oder ein Kollektiv.
- Autoritäre Machtstrukturen (im Sinne eines politischen Systems, das durch Einschüchterung usw. keine politische Opposition zulässt), nicht unbedingt aber ein totalitäres System (im Sinne eines Systems, das alle Lebensbereiche zu erfassen versucht und dem einzelnen möglichst wenig Freiräume lassen möchte). Totalitarismus wird für Deutschland und etwas eingeschränkt für Italien angenommen, nicht jedoch z.B. für das austro-faschistische Österreich oder für das späte franquistische Spanien, wenngleich es sich bei diesen fraglos um autoritäre Systeme handelte.
Faschistische Negationen
- Antikommunismus: Besonders die Revolution in Russland und die Furcht vor ihrer weiteren Ausbreitung nach Europa machten sich faschistische Führer zu Nutze, um mit Liberalen und Konservativen Bündnisse zu schließen.
- Antiliberalismus und Demokratiefeindlichkeit: Im Gedanken der Demokratie, Freiheit und Pluralismus und der Trennung zwischen Staat, Ökonomie und Privatem sah der Faschismus seine Hauptbedrohung.
- Antikonservatismus: Auch wenn faschistische Gruppierungen oft über konservative Eigenschaften verfügten, war die Konservative meist der erbittertste Gegner des revolutionären Anspruchs, des säkularen Vitalismus und der Idee eines „neuen Menschen“.
Stilistische und organisatorische Merkmale
- Zentrale Bedeutung des Geheimdienstes, der bewaffnet ist und einen „Maßnahmenstaat“ in und neben dem regulären Staat aufzubauen tendiert, Geheimpolizei. Ausspähung und Überwachung auch der eigenen Anhänger.
- Militarismus: Militarisierung des öffentlichen Lebens einschließlich der Wirtschaft. Das Erscheinungsbild des Faschismus wurde durch militärische Massenaufmärsche und Großkundgebungen bestimmt.
- Versuch zur Unterwerfung der Wissenschaften unter das Gesetz der Parteilichkeit.
- Versuch einer Massenmobilisierung, Monopolisierung des öffentlichen Raums und der Medien durch Parteipropaganda.
- Daueragitation der gesamten Gesellschaft, Zwangsenthusiasmus zugunsten der als revolutionär erklärten Sache.
- Einflussnahme auf Bildung und Erziehung als Indoktrination.
- Kollektivismus: Das Verständnis des Volkes als Masse: Seit Mussolinis Konzept des "stato totalitario" durchdringt der faschistische Anspruch alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens bis ins Privatleben. So wurde die Familie als Kameradschaftsverband aufgefasst, die mit Kindern zum Wachstum der Volksgemeinschaft beizutragen hatte.
- Verächtlichmachung des Pazifismus.
- Neigung zur Ausmerzung des politischen Gegners, der Gegner ist Feind.
- Parteimilizen
- Ästhetizismus und Mystifizierung
- Betonung des Männlichen
- Betonung der Jugendhaftigkeit
- Schließlich in einigen Ländern auf der einen Seite eine reaktionäre Tendenz zur Monarchie und zum Klerikalismus, auf der anderen Seite durch eine mit religiösen Elementen durchsetzte Fortschritts- und Technikgläubigkeit. (Tausendjähriges Reich etc.)
Diese Charakteristika werden manchmal in einem Drei-Säulen-Modell zusammengefasst, mit dem Faschismus als Trias aus Nationalismus, Militarismus und Chauvinismus definiert wird. Dies stellt jedoch eine Verkürzung und übermäßige Vereinfachung dar, durch die andere wesentliche Elemente faschistischer Ideologien bzw. Bewegungen nicht in den Blick kommen.
Faschismusdefinitionen von Matthew Lyons und Robert O. Paxton
Im Jahr 2004 formulierte der US-amerikanische Politikwissenschaftler Matthew Lyons die folgende Faschismusdefinition:
„Faschismus ist eine Form rechtsextremer Ideologie, die die Nation oder Rasse als organische Gemeinschaft, die alle anderen Loyalitäten übersteigt, verherrlicht. Er betont einen Mythos von nationaler oder rassischer Wiedergeburt nach einer Periode des Niedergangs und Zerfalls. Zu diesem Zweck ruft Faschismus nach einer `spirituellen Revolution´ gegen Zeichen des moralischen Niedergangs wie Individualismus und Materialismus und zielt darauf, die organische Gemeinschaft von `andersartigen´ Kräften und Gruppen, die bedrohen, zu reinigen. Faschismus tendiert dazu, Männlichkeit, Jugend, mystische Einheit und die regenerative Kraft von Gewalt zu verherrlichen. Oft – aber nicht immer – unterstützt er Lehren rassischer Überlegenheit, ethnische Verfolgung, imperialistische Ausdehnung und Völkermord. Faschismus kann zeitgleich eine Form von Internationalismus annehmen, die entweder auf rassischer oder ideologischer Solidarität über nationale Grenzen hinweg beruht. Normalerweise verschreibt sich Faschismus offener männlicher Vorherrschaft, obwohl er manchmal auch weibliche Solidarität und neue Möglichkeiten für Frauen einer privilegierten Nation oder Rasse unterstützen kann.“ (Zitiert nach publiceye.org vom 12. Januar 2004)
In seinem im Jahre 2004 veröffentlichten vielbeachteten Buch „The Anatomy of Fascism“ (deutsche Übersetzung 2006 „Die Anatomie des Faschismus“) definiert der US-amerikanische Geschichtsprofessor Robert O. Paxton Faschismus so:
„Faschismus kann definiert werden als eine Form des politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft und durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit, wobei eine massenbasierte Partei von entschlossenen nationalistischen Aktivisten in unbequemer, aber effektiver Zusammenarbeit mit traditionellen Eliten demokratische Freiheiten aufgibt und mittels einer als erlösend verklärten Gewalt und ohne ehtische oder gesetzliche Beschränkungen Ziele der inneren Säuberung und äußeren Expansion verfolgt.“ (S. 319)
Faschismustheorie von Ernst Nolte und die Folgen
Der Historiker Ernst Nolte gab 1963 mit seinem Werk Der Faschismus in seiner Epoche der Geschichtswissenschaft neue Impulse. Nolte verwendete den Begriff Faschismus zum ersten Mal als Epochenbegriff und kennzeichnete damit eine Gruppe politischer Bewegungen im Europa zwischen den Weltkriegen. Nolte definierte Faschismus als „Antimarxismus, der den Gegner durch die Ausbildung einer radikal entgegengesetzten und doch benachbarten Ideologie und die Anwendung von nahezu identischen und doch charakteristisch umgeprägten Methoden zu vernichten trachtet, stets aber im undurchbrechbaren Rahmen nationaler Selbstbehauptung und Autonomie“. Nolte fasst damit nicht nur den deutschen Nationalsozialismus und den italienischen Faschismus Mussolinis, sondern auch die Action française, eine rechtsradikale französische Bewegung zusammen. Damit war er der erste bürgerliche Historiker, der einen umfassenderen Faschismusbegriff benutzte. Faschismus ist für Nolte Kennzeichen der Epoche von 1917 bis 1945: Allein in dieser Zeit wurde die Notwendigkeit gesehen, der Bedrohung durch die Sowjetunion in ihrem Anspruch auf Weltrevolution mit faschistischen Mitteln zu begegnen.
Mit Noltes Faschismusbegriff, der sich oft in deutlich verflachter Gestalt durchsetzte, wurde alles unter Faschismus rubriziert, was eine nicht-kommunistische Diktatur im Europa des 20. Jahrhunderts anstrebte oder realisierte. Insbesondere wurde damit der Nationalsozialismus als faschistisch bezeichnet. Es kam schließlich auch dazu, dass faschistisch als eine polemische Bezeichnung für autoritär orientierte Antikommunisten verwendet wurde.
Marxistische Theorien
Die marxistische Faschismustheorie bezeichnet man als Agententheorie nach der die Führer der NSDAP Agenten oder Marionetten der Großindustrie gewesen sein sollen. Marxistische Theoretiker befassten sich intensiv mit dem Faschismusbegriff und definierten ihn im Wesentlichen aus einem spezifischen historischen und ökonomischen Kontext heraus als eine Variante des Kapitalismus in der Krise. Nach den umfassenden Theoriedebatten der 1970er und 1980er Jahre hat sich in der Geschichtswissenschaft heute mehrheitlich die Meinung durchgesetzt, unter Faschismus sei sinnvoll nur das europäische politische Phänomen der Zeit zwischen 1917 und 1945 zu verstehen. Der sehr weite Gebrauch des Begriffs Faschismus – wie er von marxistischen Theoretikern verwendet wird, zumal für Phänomene der Zeit nach 1945 – ist in der Geschichtswissenschaft nicht mehr verbreitet.
Marxistische Theoretiker (so in Deutschland zuerst Clara Zetkin, 1923) bezeichneten Faschismus als eine terroristische Herrschaftsform des Kapitals. Die klassisch gewordene Definition lieferte Georgi Dimitroff vor dem VII. Weltkongress der Komintern am 2. August 1935, als er vor dem Plenum der Kommunistischen Internationale feststellte, Faschismus sei „die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“. Damit war gemeint, dass zwischen Faschismus und Kapitalismus kein grundsätzlicher, vor allem kein ökonomischer Unterschied bestehe: In dem Moment, in dem der Kapitalismus sich in seinen ungezügelten Verwertungsbedingungen bedroht fühle - etwa durch eine drohende revolutionäre Bewegung, wie in den frühen zwanziger Jahren in Italien oder während der Weltwirtschaftskrise in Deutschland - streife er seine pseudodemokratische Maske ab und zeige im Faschismus eine besonders harte Gangart der Ausbeutung und Unterdrückung. Außerdem helfe die faschistische Diktatur dem Kapitalismus zu überleben, da dieser besonders auf die Entrechtung der Arbeiter und die Zerschlagung ihrer Organisationen (Gewerkschaften, Arbeiterparteien) abziele. In marxistischer Interpretation ist der deutsche Nationalsozialismus eine Form des Faschismus, da er die gleichen „typischen“ Grundzüge das Faschismus aufweist und die „kapitalistischen Verhältnisse“ dieser Ansicht nach im Faschismus weiter existieren und dort (auch entgegen der nationalsozialistischen Proganda) nicht in Frage gestellt werden. Begründet wird diese These mit den hohen Gewinnen, die besonders Stahl- und Rüstungskonzerne in jener Zeit erwirtschafteten.
Es sei eine bürgerliche ideologische Manipulation, dass im Faschismus die Kapitalisten nicht selber herrschten, sondern Angehörige anderer Klassen, und dass die faschistischen Diktatoren manchmal auch gegen die Bourgeoisie selbst vorgingen, deren „Agenten“ sie doch in orthodox-marxistischer Interpretation sein sollten. Diesen Widerspruch löste auch August Thalheimer nicht auf, als er Marx' Bonapartismus-Begriff auf den Faschismus anzuwenden suchte: Demnach wären die Faschisten mit ihrem Anhang deklassierter oder von der Deklassierung bedrohter Massen in einer klassenkämpferischen Pattsituation – ähnlich wie Napoléon III. und sein lumpenproletarischer Anhang nach der Februarrevolution 1848 – relativ unabhängig von der Bourgeoisie an die Macht gelangt, obwohl sie objektiv deren Interessen der Verhinderung einer Revolution verträten. Thalheimer definierte Faschismus als „politische Unterwerfung aller Massen, einschließlich der Bourgeosie selbst, unter die faschistische Staatsmacht bei sozialer Herrschaft der Groß-Bourgeosie und der Großgrundbesitzer“.
Unter die Definition als nützliche Büttel des Kapitals fielen in leninistischer und stalinistischer Definition alle Antikommunisten gleich welcher politischen Richtung. Die Bezeichnung der SPD als sozialfaschistisch, da sie in den Jahren nach 1918 mehrfach die Polizei gegen revolutionäre Arbeiter eingesetzt hatte, verstärkte die Kluft zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten am Ende der Weimarer Republik. Den engen Zusammenhang zwischen Faschismus und Kapitalismus, den Marxisten unterstellen, formulierte der Neomarxist Max Horkheimer 1939 in dem apodiktischen Diktum, wer nicht vom Kapitalismus reden wolle, solle vom Faschismus schweigen.
Als soziale Basis des Faschismus nehmen Marxisten auch das Kleinbürgertum an, das befürchte, im Antagonismus von Arbeiterklasse und Kapitalistenklasse, dem Hauptwiderspruch nach Marx, zerrieben zu werden. Durch die massenhafte ideologische bürgerliche Manipulation wurde seine Furcht vor der Arbeiterklasse und dem krisenbedingten Abstieg in sie und die Abneigung gegen die übermächtige Konkurrenz des Kapitals so zu einer pseudo-antikapitalistischen, objektiv aber arbeiterfeindlichen und damit pro-kapitalistischen Bewegung: dem Faschismus. (Dies traf sich mit nichtmarxistischen soziologischen Analysen, z.B. derjenigen Theodor Geigers.) Mit dieser Interpretation lässt sich auch der für den deutschen Faschismus so typische Antisemitismus marxistisch erklären: Er ist damit das falsche Bewusstsein der Kleinbürger, die ihren verständlichen Antikapitalismus weg von der eigentlichen Ursache ihres drohenden Abstiegs in systemverträglicher Weise auf einen Sündenbock richteten.
Totalitarismustheorie
Die Analyse des italienischen Faschismus wurde im Gefolge von manchen Theoretikern als Prototyp auch auf andere nationalistische Diktaturen in Europa und Lateinamerika angewandt. Die Totalitarismustheorie thematisiert Ähnlichkeiten der verschiedener diktatorischer Regierungssysteme, ob sie nun faschistisch oder kommunistisch begründet werden.
Der Begriff „faschistoid“
Als „faschistoid“ werden Eigenschaften bzw. Haltungen bezeichnet, die faschistische Züge tragen oder dem Faschismus ähnlich sind, aber in abgeschwächter Form auftreten. Das Wortelement -oid aus dem Griechischen bedeutet „ähnlich“, wie auch z.B. in „kristalloid“ oder „mongoloid“. „Faschistoid“ heißt also in etwa „wie ein Faschist“ oder „dem Faschismus ähnlich“. Auch einzelne Bestandteile einer Ideologie bzw. eines politischen Systems werden manchmal als faschistoid bezeichnet. Man spricht dann von faschistoiden Tendenzen des jeweiligen Systems bzw. der betreffenden Ideologie.
Der Begriff wird häufig polemisch bzw. als politischer Kampfbegriff verwendet, um politischen Gegnern übermäßig autoritäres oder autoritätsgläubiges Verhalten vorzuwerfen. Beispielsweise unterstellten Teile der 68er-Bewegung sowie die Rote Armee Fraktion den maßgeblichen Vertretern der Bundesrepublik der 1960er und 1970er Jahre „faschistoide“ Züge bzw. eine postfaschistische Attitüde.
Siehe auch
- Ideologie
- Autoritäre Persönlichkeit
- Historikerstreit
- Religion während des Nationalsozialismus
Literatur
Sammlungen unterschiedlicher älterer Ansätze
- Costanzo Casucci (Hrsg.): Interpretazioni del fascismo. Bologna ²1982 [1961]. (Anthologie verschiedenster Interpretationen, von faschistischer wie von antifaschistischer Seite.)
- Ernst Nolte (Hrsg.): Theorien über den Faschismus. 6. Auflage. München 1984. (Eine Sammlung von z.T. klassischen Texten von den zwanziger bis zu den sechziger Jahren.) ISBN 3-492-10365-0
Nichtmarxistische Werke der neueren und neuesten Faschismusforschung
- Maurizio Bach: Die charismatischen Führerdiktaturen. Drittes Reich und italienischer Faschismus im Vergleich ihrer Herrschaftsstrukturen. Baden-Baden (Nomos) 1990
- Arnd Bauerkämper: Der Faschismus in Europa 1918-1945, Stuttgart: Reclam 2006, ISBN 3150170494.
- Ruth Ben-Ghiat: Fascist modernities. Italy, 1922–1945. Berkeley/Los Angeles/London 2001. (Eine kulturell orientierte Untersuchung des faschistischen Regimes mit starker - berechtigter - Betonung seiner modernistischen Züge.)
- Mabel Berezin: Making the fascist self. The political culture of interwar Italy. Ithaca/London 1997. (Eine lokal verankerte Untersuchung - über das faschistische Regime in Verona -, die den Akzent auf die Untersuchung der Konstruktion einer faschistischen Identität legt.)
- Jerzy W. Borejsza: Schulen des Hasses. Faschistische Systeme in Europa, Frankfurt a.M.: Fischer TB 1999, ISBN 3596601606.
- Richard J.B. Bosworth: The Italian dictatorship. Problems and perspectives in the interpretation of Mussolini and Fascism. London 1998. (Sammlung von Zusammenfassungen des Forschungsstands zu verschiedenen Fragen des Faschismus.)
- Alberto De Bernardi: Una dittatura moderna. Il fascismo come problema storica. Milano 2001. (Eine Analyse des faschistischen Regimes, insbesondere seiner revolutionär-korporativistischen Seite.)
- Renzo De Felice: Mussolini. 8 Bde. Torino 1965–1997. (Mammutbiographie, die zugleich eine Geschichte des Faschismus darstellt.)
- Victoria De Grazia: The culture of consent. Mass organizing of leisure in Fascist Italy. Cambridge u.a. 1981. (Eine Analyse der faschistischen Freizeit- und Konsenspolitik, besonders der Rolle der Regimeorganisation Opera Nazionale Dopolavoro.)
- Simonetta Falasca Zamponi: Fascist spectacle. The aesthetics of power in Mussolini‘s Italy. Berkeley/Los Angeles/London 1997. (Eine Untersuchung der faschistischen Ästhetisierung der politischen Wirklichkeit.)
- Emilio Gentile: The Italian road to totalitarianism. London 2004 [it. 1995]. (Standardwerk der neueren Totalitarismusforschung zu Italien.)
- Emilio Gentile: The sacralization of politics in Fascist Italy. Cambridge u.a. 1996 [it. 1993]. (Umstrittenes Pionierwerk der kulturalistischen Geschichtsschreibung, das die These formuliert, der Faschismus habe eine eigene "Religion" etabliert.)
- Roger Griffin (Hrsg.): Fascism. Oxford/New York 1995. (Pointiertes Grundlagenwerk - zu seiner Definition des "generischen Faschismus" siehe unter Autor.)
- Roger Griffin: "Völkischer Nationalismus als Wegbereiter und Fortsetzer des Faschismus: Ein angelsächsischer Blick auf ein nicht nur deutsches Phänomen". In: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn, Jobst Paul (Hg.): Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analysen rechter Ideologie. Münster, 2005. ISBN 3-89771-737-9
- Mario Isnenghi: L‘Italia del fascio. Firenze 1996. (Eine Studie zur italienischen Lebenswirklichkeit unter dem Regime.)
- Denis Mack Smith: Modern Italy. A political history. New Haven/London 1997. (Geschichte des neueren Italien mit ausführlicher Darstellung des Faschismus.)
- Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus. Berlin 1999 [it. 1994]. (Kurze, flüssige Darstellung der wichtigsten Fakten des Faschismus, verbunden mit einer innovativen Interpretation.)
- Mittelweg 36, 2007, H. 1 (Themenheft „Faschismus“ mit Beiträgen von Emilio Gentile, Michael Mann, Robert O. Paxton, Sven Reichardt)
- George L. Mosse: The fascist revolution. Toward a general theory of fascism. New York 1999. (Aufsatzsammlung, die sich vor allem mit kulturellen Fragen beschäftigt, etwa dem römischen Cäsarismus des Regimes und seiner Selbstdarstellung als Avantgarde des 20. Jahrhunderts.)
- Ernst Nolte: Der Faschismus in seiner Epoche. Action francaise - Italienischer Faschismus - Nationalsozialismus. München 1963 [zuletzt Neuausg. 2000]. (Das Standardwerk, das die neuere Faschismusforschung anstieß und noch immer die Forschung beschäftigt.) ISBN 3-7610-7248-1
- Stanley G. Payne: Geschichte des Faschismus. Aufstieg und Fall einer europäischen Bewegung Berlin 2001 (Rassistische Aspekte des Faschismus werden hier wenig berücksichtigt.)
- Stanley G. Payne: Fascism in Spain, 1923 - 1977, Madison [u.a.] : University of Wisconsin Press, 1999, ISBN 0-299-16564-7
- Robert O. Paxton Anatomie des Faschismus Aus dem amerik. Engl. Dietmar Zimmer. München: DVA 2006 ISBN 3421059136 EAN 9783421059130 Sammelrez. [1] über den gesamteurop. F.
- Jens Petersen & Wolfgang Schieder (Hgg) Faschismus und Gesellschaft in Italien. Staat – Wirtschaft – Kultur Köln 1998. (Sammelband mit neueren Erkenntnissen zur italienischen Sozialgeschichte zwischen 1922 und 1945)
- Sven Reichardt Faschistische Kampfbünde. Gewalt und Gemeinschaft im italienischen Faschismus und in der deutschen SA Köln, Weimar, Wien 2002 (Vergleichendes Standardwerk zur Geschichte der politischen Gewalt in Deutschland und Italien mit umfangreichem empirischem Teil, aber auch überzeugenden kulturgeschichtlichen Ansätzen.)
- Günter Rohrmoser: Deutschlands Tragödie - Der geistige Weg in den Nationalsozialismus Olzog Verlag 2002, ISBN: 3789280747
- Thomas Schlemmer & Hans Woller Der italienische Faschismus und die Juden In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 53, 2005, Heft 2. (Neue Erkenntnisse zum italienischen Antisemitismus.)
- Zeev Sternhell, u.a.: Die Entstehung der faschistischen Ideologie. Von Sorel zu Mussolini; Hamburger Edition 1999 ISBN 3930908530
- Petra Terhoeven Liebespfand fürs Vaterland. Krieg, Geschlecht und faschistische Nation in der italienischen Gold- und Eheringsammlung 1935/36 Tübingen 2003 (Darstellung der großen faschistischen Propagandaaktion, anhand derer zugleich Grundstrukturen des Regimes untersucht werden. Unter anderem Kritik des Begriffs der politischen Religion - siehe auch Emilio Gentile.)
- Nicola Tranfaglia La prima guerra mondiale e il fascismo. Torino 1995. (Gesamtdarstellung der italienischen Geschichte zwischen 1914 und 1945 mit Akzent auf der widersprüchlichen Modernisierungsleistung des faschistischen Regimes.)
- Wolfgang Wippermann: Europäischer Faschismus im Vergleich (1922-1982), Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1983, ISBN 3518112457
- Wolfgang Wippermann: Faschismustheorien. Zum Stand der gegenwärtigen Diskussion. 5. Auflage. Darmstadt 1989 (Knapp und allgemein recht brauchbar, wenn auch mittlerweile nicht mehr ganz aktuell.)
- Hans Woller: Rom, 28. Oktober 1922. Die faschistische Herausforderung. München 1999. (Aus der Reihe "Zwanzig Tage im 20. Jahrhundert - am Beispiel des faschistischen "Marsches auf Rom" werden hier ebenso knapp wie gut lesbar Aufstieg, Erfolg und Untergang der faschistischen Bewegungen in Europa zwischen 1918 und 1945 dargestellt.)
Marxistisch beeinflusste Interpretationen
- Johannes Agnoli: Faschismus ohne Revision. ça ira, Freiburg (Breisgau) 1997, ISBN 3-924627-47-9 (Dieses Buch beinhaltet mehrere Abhandlungen zum italienischen und deutschen Faschismus und warnt, dass seit Ernst Noltes Definitionserweiterung Geschichtsrevisionisten versuchen würden, mit dem Begriff Linksfaschismus den ebenfalls als faschistisch bezeichneten Nationalsozialismus zu relativieren. Weiterhin postuliert der Autor, die linke 68er Studentenbewegung könne keinesfalls mit dem Begriff in Verbindung gebracht werden.)
- Wilhelm Alff: Der Begriff Faschismus und andere Aufsätze zur Zeitgeschichte. edition suhrkamp, Frankfurt am Main 1971, ISBN 3-518-00456-5 (Das Buch behandelt in sechs Aufsätzen die Themen 1. Faschismus, 2. Die Associazione Nazionalista Italiana von 1910, 3. Der Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg, 4. Zur Interpretation des Zwanzigsten Juli, 5. Die Angst vor der Dekadenz. Zur Kunstpolitik des deutschen Faschismus., 6. Die Flüchtlinge der spanischen Republik als politische Verfolgte der deutschen Besatzungsmacht in Frankreich (1940-1944).)
- Konrad Hecker: Der Faschismus und seine demokratische Bewältigung. Gegenstandpunkt Verlag, München 1996, ISBN 3-929211-02-5 (Eine marxistisch orientierte Analyse und Kritik am strukturellen Versagen der so genannten demokratischen Vergangenheitsbewältigung.)
- jour fixe initiative berlin (Hrsg.): Theorie des Faschismus - Kritik der Gesellschaft. Unrast, Münster 2000, ISBN 3-89771-401-9 (Vor dem Hintergrund der Kritischen Theorie, den Erkenntnissen der Psychoanalyse und der Gesellschaftskritik des Poststrukturalismus wird in diesem Sammelband versucht, Beiträge für die Analyse, was Faschismus ist, auf der Höhe der Zeit zu liefern. Gefordert wird, dass eine Theorie des Faschismus heute in der Lage sein muss, eine Gesellschaftskritik zu entwickeln, die emanzipatorischen Ansprüchen genügt und Auschwitz grundlegend in ihren Analysen miteinbezieht.)
- Reinhard Kühnl: Faschismustheorien. Ein Leitfaden. Aktualisierte Neuauflage. Distel-Verlag, Heilbronn 1990, ISBN 3-923208-22-7 (Erstausgabe 1979. Auf der Grundlage marxistischer Gesellschaftskritik.)
- Wilhelm Reich: Massenpsychologie des Faschismus. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1986, ISBN 3-462-01794-2 (Original: Massenpsychologie des Faschismus. Zur Sexualökonomie der politischen Reaktion und zur proletarischen Sexualpolitik. Verlag für Sexualpolitik, Kopenhagen 1933. Dieses Werk blieb lange vergessen und wurde von der 68er Generation wieder aufgegriffen. Es ist sicher grundlegend für alle Versuche, den Faschismus als auf die Masse gerichtete Ideologie und in seinen psychologischen Wirkungen hin zu analysieren.)
- Bernd A. Weil: Faschismustheorien. Eine vergleichende Übersicht mit Bibliographie. R. G. Fischer, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-88323-528-8 (Im Wesentlichen ein guter bibliographischer Überblick, allerdings von 1984.)
Weblinks
Wiktionary: Faschismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Commons: Faschismus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Artikel Faschismus auf shoa.de
- Zusammenfassung/Rezension zu Wolfgang Wippermann: Europäischer Faschismus im Vergleich 1922-1982
- Längere Arbeit über den Italienischen Faschismus bis 1935 von Beate Scholz als pdf-Datei
- Faschismustheorie des Faschismus-Forschers Reinhard Kühnl
- Artikel Faschismus im Historischen Lexikon der Schweiz
- Einführung in die Faschismus-Theorie von Leo Trotzki - von Ernest Mandel
- Hamburger Bildungsserver über die Kollaborationsregimes in Jugoslawien 1941-1945
- Faschistische Relikte in Südtirol
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