Wilhelm Kaisen
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Wilhelm Kaisen (* 22. Mai 1887 in Hamburg; † 19. Dezember 1979 in Bremen) war ein deutscher Politiker (SPD). Er war von 1945 bis 1965 Bürgermeister von Bremen.
[Bearbeiten] Leben und Werk
Kaisen wuchs in einer sozialdemokratisch geprägten Familie in Hamburg auf. Durch die Armut seiner Familie war es ihm nicht möglich, eine höhere Schulbildung zu bekommen oder zu studieren. Veranlasst durch seine aus Bremen stammende Ehefrau Helene Schweida zog er kurz nach dem Ersten Weltkrieg nach Bremen. Er führte die SPD ins Landesparlament, die Bremische Bürgerschaft und wurde 1928 Senator für Wohlfahrtspflege. Die Zeit des Nationalsozialismus verbrachte Kaisen von Verfolgung relativ unbehelligt mit Landwirtschaft im Bremer Vorort Borgfeld.
Am 1. August 1945 ernannte ihn die US-amerikanische Militärregierung zum Bürgermeister von Bremen. Er regierte, gestützt auf eine breite Koalition von den Liberalen bis zu den Kommunisten, und versuchte die politischen und wirtschaftlichen Strukturen der Weimarer Zeit wieder herzustellen. Bei den ersten freien Wahlen nach dem Krieg bestätigte ihn das bremische Volk in seinem Amt. Seine Regierung auf breiter Basis setzte er auch in Zeiten fort, in denen die SPD überwältigende absolute Mehrheiten bei Wahlen in der Stadt gewann.
Obwohl (oder weil) aufgrund dieses pragmatischen Kurses in der Stadt äußerst beliebt, wurde er innerhalb der SPD oft angefeindet. Über den Kurs der Westbindung der Bundesrepublik nahm Kaisen auch den Bruch mit dem SPD-Parteivorsitzenden Kurt Schumacher in Kauf.
Nach Wilhelm Kaisen wurde ein Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die ihren Sitz in Bremen hat, benannt. Er ist in Sassnitz auf der Insel Rügen stationiert. Des Weiteren ist eine der Weserbrücken in Bremen nach ihm benannt. Außerdem wurde auch der 1971 in Betrieb genommene Containerterminal in Bremerhaven nach ihm benannt.
Siehe auch: Senat Vagts, Senat Kaisen I, Senat Kaisen II, Senat Kaisen III, Senat Kaisen IV, Senat Kaisen V, Senat Kaisen VI, Senat Kaisen VII
[Bearbeiten] Literatur
- Karl-Ludwig Sommer: Wilhelm Kaisen. Eine politische Biographie. Hrsg. von der Wilhelm-und-Helene-Kaisen-Stiftung Bremen, Verlag J. H. W. Dietz Nachf., Bonn 2000, 541 S., geb., ISBN 3801202933
- Hartmut Müller (Hrsg.), Begegnungen mit Wilhelm Kaisen, im Auftrage des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Verlag H. M. Hauschild, Bremen 1980, ISBN 3-920699-33-5
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Wilhelm Kaisen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rezension des Sommer-Buches bei der Friedrich-Ebert-Stiftung
- Lebenslauf auf Webseite der Wilhelm-Kaisen-Schule Bremen
Erich Vagts | Wilhelm Kaisen | Willy Dehnkamp | Hans Koschnick | Klaus Wedemeier | Henning Scherf | Jens Böhrnsen
Personendaten | |
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NAME | Kaisen, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), Bremer Bürgermeister |
GEBURTSDATUM | 22. Mai 1887 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 19. Dezember 1979 |
STERBEORT | Bremen |