K.u.k. Kriegspressequartier
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Das kaiserlich und königliche Kriegspressequartier (KPQ) wurde am 28. Juli 1914 als Abteilung des Armeeoberkommandos gegründet.
Seine Aufgabe war die Koordination aller Presseinformationen und Propagandatätigkeiten von Österreich-Ungarn während des Ersten Weltkrieges unter Einbeziehung sämtlicher damals verfügbarer Medien.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Konzentration der Kräfte
1914 wurde das K.u.k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureau (heute APA) eingegliedert.
Zur Steigerung der künstlerischen Qualität wurde eine große Anzahl namhafter Künstler zur Mitarbeit gewonnen. Folgende Namen unter anderen werden in Zusammenhang mit dem KPQ genannt: Egon Schiele, Albert Paris Gütersloh, Alfred Kubin, Egon Erwin Kisch, Robert Musil, Leo Perutz, Alice Schalek, Hugo von Hofmannsthal, Roda Roda, Ferenc Molnár, Robert Michel und Franz Werfel.
Viele waren überzeugte Patrioten und meldeten sich freiwillig, einige versuchten durch die Mitwirkung im KPQ dem Dienst mit der Waffe zu entgehen (Mitarbeiter waren freigestellt) und einige wurden schlichtweg zwangsversetzt.
[Bearbeiten] Konzentration der Medien
Bald nach Kriegsausbruch wurde neben der Schrift und der Bildnerischen Kunst die Bedeutung der Fotografie und des Films für die wirksame Öffentlichkeitsarbeit erkannt.
[Bearbeiten] Schrift
Die Journalisten, unter Ihnen die erste weibliche, offiziell zugelassene Kriegsberichts-Erstatterin der Geschichte Alice Schalek, und Schriftsteller verfassten die Presseberichte für das KPQ.
[Bearbeiten] Bildnerische Kunst
Von den mitwirkenden Künstlern wurden unzählige Produkte wie Plakate, Künstlerpostkarten, Illustrationen im Auftrag des KPQ erstellt.
[Bearbeiten] Fotografie
Mehr als 33.000 vom KPQ beauftragte Fotografien befinden sich heute im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
[Bearbeiten] Filmexpositur
1915 erhielt Sascha Kolowrat-Krakowsky, der Gründer der Sascha-Film-Fabrik, die Leitung der Filmexpositur des KPQ. Damit wurde dem Film seine propagandistische Bedeutung zuerkannt. Die erste Kriegswochenschau erschien im September 1914 von der Wiener Kunstfilm-Industrie unter dem Namen „Kriegs-Journal“. Nach den ersten acht Ausgaben folgte Österreichs größte Filmproduktionsgesellschaft, die Sascha-Film, mit seinem „Österreichischer Kino-Wochenbericht vom nördlichen und südlichen Kriegsschauplatz“, welcher sich als erfolgreicher herausstellte. Dieser wurde später in „Kinematographische Kriegsberichterstattung“ umbenannt, und hieß letztendlich „Sascha-Kriegswochenbericht“. Gleichzeitig erschien auch die „Sascha-Meßter-Woche“, die vom deutsch-österreichischen Gemeinschaftsunternehmen „Sascha-Meßter-Film“ herausgebracht wurde.
Ebenfalls der Filmexpositur des KPQ unterstand die Propagandafilmproduktion. Zahlreiche Filmschaffende konnte Kolowrat-Krakowsky vor den Kriegsgemätzeln bewahren, in dem er sie zur Filmproduktion abkommandieren ließ.
siehe auch: Österreichische Filmgeschichte, Propagandafilm und Propaganda im Ersten Weltkrieg