Kielboot
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Ein Kielboot (oder eine Kielyacht) ist ein Segelfahrzeug, das an seiner Rumpfunterseite einen schweren Ballastkiel in Form einer Flosse trägt. Der Kiel besteht meist aus Blei oder Gusseisen und ist in der Bilge (tiefster Raum im Rumpf) mittels der Kielbolzen mit dem Rumpf verschraubt. Das Gewicht des Kiels kann mehr als 50 % des Gesamtgewicht des Bootes ausmachen. Kielboote sind meistens, ausgenommen Boote unter etwa 8,5 m Länge üA, Kajütboote.
Mit Ausnahme von Katamaranen sind alle seegehenden Segelyachten Kielboote, da sie aufgrund der, durch den Kiel bewirkten Gewichtsstabilität, sehr kentersicher sind, bzw. sich, im Sinne des Stehaufmännchen-Prinzips, nach einer erfolgten Kenterung wieder aufrichten können.
[Bearbeiten] Kieltypen
Man unterscheidet bei Kielbooten im Wesentlichen zwei Typen von Kielen. Klassische Segelyachten haben meist einen sogenannten Langkiel, der bis zu drei Vierteln der Schiffslänge ausmachen kann. Modernere Yachten werden dagegen fast ausnahmslos mit kurzem Flossenkiel, an dessen unterem Ende sich oft noch als zusätzliches Gewicht eine Kielbombe befindet, gebaut.
Vor allem bei modernen Regattayachten kommen zunehmend Schwenkkiele zum Einsatz, Flossenkiele, die rechtwinklig zur Schiffsachse ausgestellt werden können. Schwenkkiele optimieren die Gewichtsverteilung, wenn das Boot krängt und ermöglichen, im Verhältnis zu gleichartigen Booten mit starrer Kielflosse, die Reduzierung des Gesamtgewichtes.
Ein Sonderfall sind die sogenannte Kimmkiele, kurze Flossenkiele, die paarig an den Seiten des Rumpfes ansetzen. Sie ermöglichen in Gewässern mit ausgeprägtem Tidenhub problemlos das Trockenfallen, da die Yacht auf beiden Kimmkielen stehen kann. Durch optimale Position in der Kimm des Rumpfes und bestimmte Profilierungen der Kielflossen, wird bei Am-Wind- oder Halbwindkurs ein hydrodynamischer Auftrieb nach Luv erzeugt.