Killing Joke
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Killing Joke | |
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Gründung | 1978/79 |
Auflösung | |
Genre | Postpunk/Alternative |
Website | www.killingjoke.com |
Gründungsmitglieder | |
Gesang | Jaz Coleman |
Gitarre | Kevin "Geordie" Walker |
Bass | Martin Glover |
Schlagzeug | Paul Ferguson |
Die englische Postpunk-Band Killing Joke, benannt nach einem Sketch der ersten Folge von Monty Python's Flying Circus (siehe: Der tödlichste Witz der Welt), wurde Ende 1978/Anfang 1979 in London von Jaz Coleman, Paul Ferguson (Schlagzeug), Martin Glover (genannt Youth, Bass) und Kevin "Geordie" Walker (Gitarre) gegründet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bandgeschichte
Bereits die erste im Jahre 1979 von Killing Joke veröffentlichte Single „Turn To Red“ wurde, nicht zuletzt durch die Unterstützung des Radio DJs John Peel, ein Untergrundhit.
Ein durch diesen vielversprechenden Einstand gewonnenen Plattenvertrag bei Malicious Damage erlaubte die Produktion mehrerer Alben. Auch ein paar Singles ("Follow The Leaders", "Empire Song", "Let´s all Go") landeten in den Top 30 der britischen Charts
Nach dem dritten Album verfiel Jaz Coleman zusehends der okkulten Mystik und glaubte 1982, dass der Weltuntergang unmittelbar bevorstand, weshalb er sich nach Island zurückzog. Da die Apokalypse auf sich warten ließ, musizierte er auch in Island. Unter anderem entstand ein Album mit dem Projekt „Theyr“, aus denen sich, nachdem Coleman bereits 1983 wieder nach England ging, die Sugarcubes formierten. Daheim wurde unter dem alten Bandnamen ein viertes Album eingespielt.
Nach diversen Umbesetzungen in der Band stellte sich 1985 mit dem Album "Night Time" und vor allem mit der Single-Auskopplung „Love Like Blood“ der kommerzielle Erfolge ein. Der Titel erreichte bis heute als einziges Killing Joke-Stück auch die deutschen Charts. „Love Like Blood“ ist nicht repräsentativ für den eigentlichen Stil der Band, aber Auslöser für eine weit poppigere Platte im folgenden Jahr.
1988 arbeitete Coleman an einem Soloalbum, unter anderem als Ehrerbietung an den verstorbenen Conny Plank. Die Plattenfirma jedoch veröffentlichte die LP unter dem vermeintlich verkaufsträchtigerem Bandnamen Killing Joke.
Nach einer erneuten Pause reformierte sich die Band 1990 mit Martin Atkins (Ex-Ministry, Ex-P.I.L.) am Schlagzeug, der die Gruppe schon bald wieder verließ, um das All-Star-Indie-Projekt Pigface zu gründen. Die Band zerfiel erneut. Coleman interessierte sich nun für orientalische Musik und veröffentlichte mit Anne Dudley von The Art Of Noise das ägyptisch anmutende Album „Songs From The Victorious City“, Youth wurde vorübergehend Bassist bei Godflesh und gründete das Goa-Label Dragonfly, Raven ging zu Prong.
Der Wahlneuseeländer Coleman ging seinen weitgefächerten musikalischen Interessen nach und wurde Komponist und Dirigent des neuseeländischen Symphonieorchesters und veröffentlichte seine, noch in Island geschriebene „Symphony No. #1“. Während er mit klassischer Musik beschäftigt war, gründete der Rest der Band mit weiteren Gästen das Projekt Murder Inc., auch diese Formation hatte nur für ein Album und eine EP bestand.
Erst 1994 kam es zu einer neuen Zusammenkunft von Coleman und Youth, die Killing Joke reaktivierten und das kommerziell erfolgreichste Album der Bandgeschichte aufnahmen. Manche Aufnahmen entstanden sogar illegal in der großen Grabkammer der Cheopspyramide. Im Folgenden gab es diverse Remixcompilations und Live-Wiederveröffentlichungen sowie ein weiteres Album, nur um bald darauf wieder in der Versenkung zu verschwinden. Aus Murder Inc. wurde derweil The Damage Manual.
Mit wahlweise den Prager oder Londoner Symphonikern spielte Coleman nebenbei und zwischendurch Orchesterversionen von Bands wie Led Zeppelin („Kashmir“), The Doors („Concerto“, mit Nigel Kennedy), Rolling Stones, Pink Floyd („Us Or Them“) oder The Who („Who's Serious“) ein, zu denen Youth bisweilen Goa-Mixe anfertigte. Coleman arbeitete unter anderem z.B. auch als Arrangeur des Violinisten Nigel Kennedy.
2003 wurde mit Dave Grohl am Schlagzeug ein neues Album eingespielt, das eine Rückkehr zu den musikalischen Wurzeln der Band darstellte. Die Mitarbeit Grohls überraschte viele auf Grund der Differenzen zwischen dessen ehemaliger Band Nirvana und Killing Joke, da „Come As You Are“ von Nirvana stark an das Intro von Killing Jokes „Eighties“, einem Kultsong der 80er Jahre, angelehnt war. Allerdings hatte sich Grohl zuvor bereits mehrmals als Fan von Killing Joke geoutet, unter anderem auch mit einer Coverversion des Songs Requiem.
Bevor zum 25. Jubiläum der Band ein Live-Album mit entsprechender DVD veröffentlicht wurde, wurden bereits ihre ersten vier Lp´s und die beiden 90er Alben wiederveröffentlicht.
[Bearbeiten] Stil
Die vier Tracks der ersten EP sind sehr unterschiedlich: (Post-) Punk, Dub und die Urform des NWoBHM. Die ersten drei Alben hatten noch einen sägenden, rauhen Sound, der diverse Industrial-Metal-Bands beeinflusste; Album nummer vier polterte munter vor sich hin, um direkt die Pop-Phase einzuleiten. Ende der 90er besann man sich auf die frühen Tage, Mitte der 90er mischten Killing Joke Metal und Goa mit ägyptischer Folklore und um 2003 kehrten sie zum ursprünglichen Stil zurück. Sehr charakteristisch sind Walkers dichter Gitarrensound und Colemans Stimme.
[Bearbeiten] Diskografie
[Bearbeiten] Alben
- Killing Joke (1980)
- What's THIS For...! (1981)
- Revelations (1982)
- Ha! Live EP (1982) (6-Track-10", erst 2005 als Album wiederveröffentlicht)
- Fire Dances (1984)
- Night Time (1985)
- Brighter Than A Thousand Suns (1986)
- Outside The Gate (1988)
- The Courtauld Talks (1989) (Spoken Word)
- Extremities, Dirt And Various Repressed Emotions (1990)
- Laugh? I Nearly Bought One! (1992) (Best Of)
- Pandemonium (1994)
- Wilful Days (1995) (Raritäten)
- BBC In Concert (1995) (Live 1986, später veröffentlicht als "Love Like Blood")
- Democracy (1. April 1996)
- Alchemy (1996) (Remixes)
- Wardance (1998) (Remixes)
- No Way Out But Forward Go (2001) (Live Loreley 1985, CD 2 mit komplettem Filmmaterial)
- The Unperverted Pantomime? (2003) (Raritäten, Demos, Live)
- Killing Joke (2003)
- Chaos For Breakfast (2003) (5-CD-Box mit den ersten vier Singles und einer Demo-CD)
- For Beginners (2004) (Best-Of und Rares)
- XXV Gathering: Let Us Prey (2005) (Live, auch als DVD)
- Hosannas From The Basement Of Hell (2006)
- Inside Extremities, Mixes, Rehearsals And Live (2007)
- Bootleg Vinyl Archive Vol. 1 & Vol. 2 (2007)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Killing Joke – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Website
- Fanseite mit ausführlicher Chronologie, Pressearchiv, Memorabilia etc.
- Killing Joke bei laut.de