Klaus Wockenfuß
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Klaus Wockenfuß (* 29. August 1951 in Ratzeburg) ist ein deutscher Schachmeister.
Wockenfuß ist aus dem schleswig-holsteinischen Schach hervorgegangen (Ratzeburg, Mölln, Kiel) und kam erst als 15-Jähriger mit Schach in Berührung. Beim internationalen Juniorenturnier in Büsum 1970 wurde er auf Anhieb bester deutscher Teilnehmer.
Ab 1973 spielte er für die Kieler SG von 1884 am 1. Brett in der vierteiligen Schachbundesliga. Seit Gründung der 1. Bundesliga 1980 spielte er (bis 1990) für die Vereine Favorite Hamburg, Lasker Steglitz Berlin und SK Zehlendorf Berlin vorwiegend am 1. Brett. Er war der erste und lange Zeit der einzige Spieler in der einteiligen Bundesliga, der 100 Partien en suite gespielt hat (später gelang dies auch Ľubomír Ftáčnik), wobei seine Punktausbeute knapp unter 50 % lag. Bei der Deutschen Meisterschaft 1974 in Menden wurde er Sechster, die Einzelmeisterschaft 1976 in Bad Pyrmont gewann er. Da er 1980 bei der Freiplatzvergabe herabgestuft worden war, verzichtete er in der Folge auf die Teilnahme an deutschen Meisterschaften.
Er gewann die internationalen Turniere in Wilhelmsfeld 1983 und Krakau 1986. Damit errang er auch den Titel eines Internationalen Meisters. Wockenfuß wurde auch deutscher Hochschulmeister und internationaler Studentenmeister von Frankreich. Ebenso betätigte er sich mehrmals erfolgreich als Blindsimultanspieler an 10 Brettern.
Für die deutsche Nationalmannschaft spielte er 32 Partien und nahm an der Schacholympiade 1976 in Haifa teil (4,5 Punkte aus 6 Partien). Zu dieser Zeit war er jüngster Spieler im deutschen A-Kader. Wockenfuß gilt als sehr vielseitiger und sicherer Spieler, seine beste Elo-Zahl war 2440.
In seiner Laufbahn spielte er gegen Weltmeister und Top-Großmeister wie M.Botwinnik(simultan,gewonnen), A.Karpov, B.Spassky, V.Kortschnoi, W.Unzicker, R.Hübner, J.Timman, U.Anderson, H.Pfleger, J.Smejkal, T.Miles, N.Short, J.Nunn, W.Uhlmann u.a. Beim Open-Turnier in Liechtenstein 1984 (Platz2) kam Unruhe auf, als Vize-WM V.Kortschnoi gegen W. an einem Zug über 80 Minuten überlegte, V.K. gewann. Oftmals erzielte er ein Remis wie z.B. vs. Spassky, Unzicker, Hübner, Anderson, Miles, Short, Nunn, Uhlmann u.a. aber auch Siege wie gegen Pfleger und Smejkal. Diese Bilanz vermochte zu dieser Zeit kein anderer Amateurspieler als Nichtgroßmeister in der deutschen BL u.a. aufweisen.
Seine zweite große Leidenschaft gilt dem Laufen (Marathon und Halbmarathon). Seit 1988 lebt er in München und spielte für Milbertshofen sowie sporadisch für den FC Bayern, außerdem veranstaltet er für den SC Trudering seit 2003 jährlich ein Schnellschachopen. Wockenfuß ist ausgebildeter Dipl.-Volkswirt, aber seit über 20 Jahren (Stand 2006) in der EDV-Branche tätig als Programmierer, Datenbankadministrator, Qualitätssicherer und Sicherheitsbevollmächtigter. 1995 verfasste er eine kurze Autobiographie mit 55 Partien (Milbertshofener Schachbriefe Ausgabe Nr. 1). Seit 2002 ist er auch Mitglied der Emanuel-Lasker-Gesellschaft. Aktuelle Elo-Zahl: 2308 (Stand: Juli 2006)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Wockenfuß, Klaus |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schachmeister |
| GEBURTSDATUM | 29. August 1951 |
| GEBURTSORT | Ratzeburg |
