Kleber-Express
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Der Kleber-Express war ein zwischen 1954 und 2003 täglich verkehrender Regionalexpress oder Heckeneilzug zwischen Freiburg im Breisgau und München.
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[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung
1937 machten sich etliche Hoteliers aus Bad Wörishofen im Allgäu und Titisee für eine tägliche Eilzugverbindung zwischen Freiburg und München stark, um den Schwarzwald touristisch besser zu erschließen. Der Anschluss Österreichs machte bereits bestehende Pläne für einen solchen Zug zunichte. Die Fahrpläne wurden kurzfristig wieder zu Gunsten eines D-Zuges zwischen Stuttgart und Salzburg umgestellt.
Der Hartnäckigkeit von Andreas Kleber, einem Hotelier aus Bad Saulgau, ist es zu verdanken, dass die Bahnverbindung am 23. Mai 1954 schließlich eingerichtet wurde. Schnell entwickelte sich der sog. "Kleber-Express" zu einer touristischen Attraktion. Die Bewirtung im Zug übernahm die Gaststätte "Kleber-Post" in Bad Saulgau. Die drohende Streckenstilllegung Kißlegg - Herbertingen Ende der siebziger Jahre hätte auch das Aus für den Kleber-Express bedeutet. Andreas Kleber setzte sich jedoch für den Erhalt der Verbindung ein und konnte so die Streckenstilllegung verhindern. Die Person Andreas Kleber ist so fest mit der Direktverbindung verknüpft und hat sich so stark für die Belange der Bahn eingesetzt, dass die Deutsche Bahn dem Zug den offiziellen Namen Kleber-Express gab.
Im Dezember 2000 musste Kleber sein Hotel in Bad Saulgau schließen. Mit dem Rückzug seines Namensgebers und Unterstützers verschwand auch die Direktverbindung München-Freiburg; am 17. Dezember 2003 wurde sie eingestellt.
[Bearbeiten] Streckenführung
Die reizvolle Streckenführung des Kleber-Expresses ist sicher auch mitverantwortlich für seine Berühmtheit. Von Freiburg aus führt die Strecke durch den Schwarzwald, durch den Naturpark Obere Donau und Oberschwaben sowie das Unterallgäu nach München.
Von Freiburg im Breisgau bis Donaueschingen nutzte der Kleber-Express die Höllentalbahn in ihrer ganzen Länge. Danach fuhr der Zug über die Donautalbahn weiter bis Herbertingen, ohne aber wie alle anderen Züge der Donautalbahn weiter nach Ulm zu fahren. Ab Herbertingen fuhr der Zug vielmehr über den südöstlichen Abschnitt der Zollernalbbahn bis Aulendorf, um dort die Württembergische Allgäubahn in ihrer vollen Länge bis Memmingen zu nutzen. Von Memmingen ging es weiter bis Buchloe, um ab dort über die Allgäubahn das letzte Stück bis München zurückzulegen.
Die Fahrtdauer von zuletzt noch über sechs Stunden machte den Zug für fernreisende Fahrgäste eher uninteressant, da Umsteigeverbindungen von Freiburg mit dem ICE bis Karlsruhe und von dort weiter mit IC bzw. EC über Stuttgart nach München nur zwischen vier und fünf Stunden daueren, und diese Verbindungen im Stunden-Takt angeboten werden, der Kleber-Express jedoch nur je einmal täglich zwischen Freiburg und München verkehrte.
[Bearbeiten] Film
- SWR: Eisenbahn-Romantik – Kleber Express (Folge 487)