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Donaueschingen

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Donaueschingen
Donaueschingen
Deutschlandkarte, Position von Donaueschingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Schwarzwald-Baar-Kreis
Koordinaten: Koordinaten: 47° 57′ N, 8° 30′ O47° 57′ N, 8° 30′ O
Höhe: 686 m ü. NN
Fläche: 104,63 km²
Einwohner: 21.439 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 205 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 78151–78168 (alt: 7710)
Vorwahl: 0771
Kfz-Kennzeichen: VS
Gemeindeschlüssel: 08 3 26 012
Stadtgliederung: Kernstadt und 7 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
78166 Donaueschingen
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Thorsten Frei (CDU)

Donaueschingen ist eine Stadt im Südwesten Baden-Württembergs. Sie ist nach der etwa 13 km nördlich gelegenen Kreisstadt Villingen-Schwenningen die zweitgrößte Stadt des Schwarzwald-Baar-Kreises und ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.

Bis zur Kreisreform am 1. Januar 1973 war Donaueschingen Kreisstadt des Landkreises Donaueschingen (Kfz.-Kennzeichen DS) und gehört seitdem zum Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Stadt ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbands "Donaueschingen", dem die Städte Bräunlingen, Donaueschingen und Hüfingen angehören. Seit 1. Juli 1993 ist Donaueschingen Große Kreisstadt.

Die nächstgrößeren Städte sind neben Villingen-Schwenningen noch Tuttlingen, etwa 24 km östlich, Singen (Hohentwiel) etwa 34 km südöstlich und das in der Schweiz gelegene Schaffhausen, etwa 30 km südlich von Donaueschingen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Die Stadt liegt auf dem Hochplateau der Baar, am Ostrand des südlichen Schwarzwaldes in einer Talfalte der Brigach, deren Zusammenfluss mit der Breg in der Nähe von Donaueschingen als der eigentliche Beginn der Donau gilt. Eine gefasste Karstaufstoßquelle im Schlosspark wird als "Donauquelle" bezeichnet.

Der Musikantenbrunnen in Donaueschingen, vom Aachener Bildhauer Bonifatius Stirnberg erschaffen.
Der Musikantenbrunnen in Donaueschingen, vom Aachener Bildhauer Bonifatius Stirnberg erschaffen.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Donaueschingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordwesten genannt:

Vöhrenbach, Brigachtal, Bad Dürrheim (alle Schwarzwald-Baar-Kreis), Geisingen (Landkreis Tuttlingen) sowie Blumberg, Hüfingen und Bräunlingen (alle Schwarzwald-Baar-Kreis).

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Das Stadtgebiet besteht aus der Kernstadt, den in den 1930er Jahren eingegliederten Orten Allmendshofen und Aufen und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Aasen, Grüningen, Heidenhofen, Hubertshofen, Neudingen, Pfohren und Wolterdingen.

Die zuletzt eingegliederten Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne von § 67ff der Gemeindeordnung, das heißt, sie haben jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl direkt zu wählenden Ortschaftsrat, mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Die Zahl der Ortschaftsräte beträgt je nach Einwohnerzahl zwischen sechs und zehn.

Zu einigen Stadtteilen gehören weitere räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenem Namen, die oft sehr wenige Einwohner haben oder Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen dann meist nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Gebiete:

  • zur Kernstadt: Dürrheimer Landstraße, Fohrenhöfe und In den Tannenäckern, Jägerhaus, Karlsruher Kindersolbad sowie Bruch- und Schluchsiedlung und Neue Heimat
  • zu Neudingen: Auf Teil, Gnadental und Mariahof
  • zu Pfohren: Immenhöfe
  • zu Wolterdingen: Hintere Schand, Lettenäcker und Zindelstein

[Bearbeiten] Raumplanung

Donaueschingen bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, in der Villingen-Schwenningen als Oberzentrum ausgewiesen ist. Zum Mittelbereich Donaueschingen gehören neben der Stadt Donaueschingen noch die Gemeinden Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen.

[Bearbeiten] Geschichte

Donaueschingen um 1900
Donaueschingen um 1900

Donaueschingen wurde 889 als "Esginga" erstmals urkundlich erwähnt. Von 1101 bis ins 15. Jahrhundert gehörte der Ort zu einer örtlichen Adelsfamilie, die vermutlich Dienstleute der Reichenau waren. Im 13. Jahrhundert waren es die Herren von Blumberg, die über den Ort herrschten, dann folgten bis 1465 die Ritter von Stein.

Schon im Jahr 1283 belehnte Rudolf von Habsburg den Grafen Heinrich von Fürstenberg mit der Grafschaft Baar und Donaueschingen. Damit war auch das Recht verbunden, Bier zu brauen. Hier hat die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei ihren Ursprung.

Im Jahre 1488 ging der Ort Donaueschingen durch Kauf in den Besitz der Grafen von Fürstenberg über. 1653 wählte Ferdinand Friedrich von Fürstenberg Donaueschingen als Residenz. Seit 1716 ist der Ort Hauptsitz der Fürsten von Fürstenberg. 1801 wurde Donaueschingen Sitz eines Obervogteiamtes der Herrschaft Fürstenberg. Doch kam der Ort im Jahr 1806 an das Großherzogtum Baden und wurde ein Jahr später Sitz eines Amtes, das jedoch 1810 wieder aufgelöst wurde. Dafür erhielt Donaueschingen 1810 das Stadtrecht. 1813 wurde das Amt Donaueschingen wieder errichtet, 1818 erneut aufgelöst und 1849 zum zweiten Mal wieder errichtet und später zum Bezirksamt erhoben. 1908 fiel ein großer Teil der Stadt einem Brand zum Opfer. Aus dem Bezirksamt Donaueschingen ging 1939 der Landkreis Donaueschingen hervor, der bei der Kreisreform 1973 aufgelöst wurde. Die meisten seiner Gemeinden und mit ihm die Kreisstadt Donaueschingen wurden dem neu gebildeten Schwarzwald-Baar-Kreis zugeordnet. Infolge der Eingliederung von sieben Nachbargemeinden in den 1970er Jahren entwickelte sich Donaueschingen zur zweitgrößten Stadt des Kreises, deren Einwohnerzahl 1992 die 20.000-Grenze überschritt. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Juli 1993 beschloss.

Auch die Stadtteile Donaueschingens haben eine lange Geschichte. Sie gehörten meist zum Fürstentum Fürstenberg und kamen 1806 an Baden. Zunächst zum Oberamt Hüfingen, 1813 zum Amt Donaueschingen, 1819 wieder zum Amt Hüfingen und seit 1849 erneut zum Amt Donaueschingen, später Bezirksamt Donaueschingen, aus dem 1939 der Landkreis Donaueschingen hervorging. Grüningen kam jedoch erst 1936 zum Bezirksamt Donaueschingen.

  • Aasen wurde 973 als "Usin" erstmals erwähnt. Ab 1094 ist ein örtlicher Adel genannt, von deren Burg ist aber nur noch der Burgstall erhalten.
  • Allmendshofen wurde 870 als "Aleuuigeshouun" erstmals erwähnt. Auch hier ist ein Ortsadel genannt, von deren Burg jedoch nichts mehr erhalten ist. Wohl über die Herrschaft Blumberg und von Schellenberg kam der Ort an Fürstenberg.
  • Aufen wurde 889 als "Uffheim" erstmals erwähnt. Es handelt sich wohl um einen Ausbauort von Donaueschingen, der im 14. Jahrhundert in Unteraufen (später Niederaufen), Suntheim und Oberaufen aufgeteilt war. Über Barbara von Habsberg gelangte der Ort mit Donaueschingen 1488 an die Herren von Fürstenberg.
  • Grüningen wurde 1109 als "Gröningen" erstmals erwähnt. Im 13. Jahrhundert gab es einen Ortsadel, doch gelangte der Ort dann an Fürstenberg und mit dem Verkauf von Villingen 1326 an Österreich (Vorderösterreich). 1805 kam Grüningen an Württemberg und wurde 1806 im Tausch an Baden abgegeben. Der Ort gehörte dann zum Obervogteiamt bzw. Bezirksamt Villingen und kam erst 1936 an das Bezirksamt/Landkreis Donaueschingen.
  • Heidenhofen wurde 759/60 als "Heidinhova" erstmals erwähnt. Das Kloster St. Gallen hatte Besitzungen. Im 10. Jahrhundert gelangte der Ort an das Kloster Reichenau. 1447 wurde Heidenhofen an die Herrschaft Fürstenberg verkauft.
  • Hubertshofen wurde 1440 als "Humbrachtzhoven" erstmals erwähnt. Anders als die anderen Stadtteile gehörte Hubertshofen zur Nachbargemeinde Bräunlingen und teilte die Geschicke mit dieser Stadt. Bis 1805 blieb der Ort daher österreichisch. Die Fürstenberger erkannten spätestens 1686 die Landeshoheit über den Ort an. 1805 an Württemberg kam Hubertshofen 1806 an Baden und war dann zunächst dem Amt Villingen, ab 1813 dem Amt Hüfingen, 1832 dem Stabsamt und 1840 dem Amt Villingen zugeordnet, kam dann aber 1849 zum Amt Donaueschingen.
  • Neudingen wurde 870 als "Niginga" erstmals erwähnt. Der Ort war wohl Mittelpunkt eines Königsguts in der Baar. 949 wurde der Ort an das Kloster Reichenau verschenkt. Ab 1108 ist eine Adelsfamilie genannt, doch kam der Ort Anfang des 13. Jahrhunderts an Fürstenberg. Von hier aus wurde die Burg Fürstenberg angelegt. Eine Tiefburg wurde 1503 an das Kloster Mariahof verkauft. Der zu Neudingen gehörige Weiler Mariahof wurde 1274 als "Capella dicta super Curiam" erstmals erwähnt. Wohl im 13. Jahrhundert wurde ein Kloster gegründet. Die Klosterkirche wurde 1274 von der Neudinger Pfarrkiche getrennt. Anschließend wurde das Kloster durch Beginen aus Neudingen besiedelt. Das Nonnenkloster stand unter den Dominikanern aus Rottweil. 1337 wurde das Kloster als Grablege der Fürstenberger gewählt. Während der Reformation wurde das Kloster aufgegeben, 1562 bzw. 1584 jedoch wieder besiedelt und dem Kloster Fiedenweiler inkorpiert. 1802 wurde es säkularisiert und 1852 wurde die Kirche durch einen Brand zerstört. Daraufhin errichteten die Fürstenberger dort eine Gruftkirche.
  • Pfohren wurde 817 als "ad Forrun" erstmals erwähnt. Anfänglich hatte das Kloster St. Gallen Besitzungen, ab 1086 ist eine Adelsfamilie genannt. Wohl über die Zähringer kam der Ort im 13. Jahrhundert an die Fürstenberger.
  • Wolterdingen wurde 772 als "Wuldartingas" erstmals erwähnt. Im 10. Jahrhundert wurde der Ort an die Reichenau verschenkt. Um 1102 ist ein Ortadel genannt. Schon früh war Wolterdingen wohl über die Wartenberger an die Fürstenberger gekommen. Diese gaben den Ort an die Tusser von Lanzenhofen zu Lehen, lösten ihn jedoch vor 1450 wieder ein. Der zu Wolterdingen gehörige Weiler Zindelstein wurde 1225 als "Sindelstein" erstmals erwähnt. Der kleine Ort kam schon früh an die Fürstenberger, wurde dann aber mehrmals an verschiedene Herrschaften zu Lehen gegeben. 1525 wurde der Ort im Bauernkrieg zerstört. 1533 erwarben die Fürstenberger nur noch Ruinen. Zu jener Zeit waren auch drei Maierhöfe hier genannt. Im 17. Jahrhundert gab es nur noch einen Hof der im 30-jährigen Krieg abging. Die Güter wurden dann im 17. Jahrhundert mehrfach verliehen. Hieraus entstanden dann die heutigen Ober- und Unterzindelstein.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

In die Stadt Donaueschingen wurden folgende Gemeinden eingegliedert:

  • 1933: Allmendshofen
  • 1935: Aufen
  • 1. Dezember 1971: Wolterdingen
  • 1. Januar 1972: Grüningen, Pfohren
  • 1. Februar 1972: Aasen
  • 1. April 1972: Heidenhofen
  • 1. Juli 1972: Hubertshofen
  • 1. Januar 1975: Neudingen

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1750 1.800
1812 2.032
1830 3.023
1852 3.012
1860 2.980
1. Dezember 1871 3.109
1. Dezember 1880 ¹ 3.522
1. Dezember 1900 ¹ 3.758
1. Dezember 1910 ¹ 4.077
16. Juni 1925 ¹ 5.002
16. Juni 1933 ¹ 6.260
17. Mai 1939 ¹ 8.901
Jahr Einwohnerzahlen
13. September 1950 ¹ 7.941
6. Juni 1961 ¹ 10.715
27. Mai 1970 ¹ 11.648
31. Dezember 1975 17.578
31. Dezember 1980 17.762
27. Mai 1987 ¹ 18.196
31. Dezember 1990 19.341
31. Dezember 1992 20.141
31. Dezember 1995 20.716
31. Dezember 2000 21.265
31. Dezember 2005 21.439

¹ Volkszählungsergebnis

[Bearbeiten] Religionen

Donaueschingen gehörte zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat "vor der Wald" zugeordnet. Da die Landesherren, die Fürsten von Fürstenberg die Reformation nicht einführten, blieben Donaueschingen und sein Umland bis ins 19. Jahrhundert überwiegend katholisch. Ebenso Grüningen, das jedoch 1326 an Vorderösterreich kam und 1805 über Württemberg 1806 an Baden kam. Seit 1821 bzw. 1827 gehören die katholischen Gemeinden im heutigen Stadtgebiet zum Erzbistum Freiburg und waren zunächst dem Landkapitel Villingen zugeordnet. Seit 1933 war Donaueschingen Sitz eines Landkapitels. Das Dekanat Donaueschingen wurde 1977 errichtet. Zu ihm gehören alle heutigen katholischen Pfarreien im Stadtgebiet. Sie sind zu drei verschiedenen Seelsorgeeinheiten zusammengeschlossen. Die Seelsorgeeinheit Donaueschingen umfasst die beiden Pfarreien St. Johann (Kirche von 1724/47 mit Filialkirche St. Jakobus Allmendshofen, erbaut 1721 (mit älterem Chor) und St. Marien (Kirche von 1927/28) mit Filialkirche St. Vitus Aufen, erbaut 1756. Die Seelsorgeeinheit Donaueschingen-Wolterdingen umfasst die Gemeinden St. Kilian Wolterdingen (Kirche 1903 im neugotischen Stil erbaut), St. Mauritius Grüningen (Kirche aus dem 14. Jahrhundert und Turm aus dem 16. Jahrhundert) und St. Sebastian Hubertshofen (Kirche aus dem 17./18. Jahrhundert mit Erweiterung von 1885). Die Seelsorgeeinheit Donaueschingen-Pfohren umfasst die Gemeinden St. Johannes d. T. Pfohren (Kirche von 1767 neu errichtet), St. Blasius Aasen (Kirche aus dem Jahr um 1100, 1725/26 barock erweitert), St. Hilarius Heidenhofen (Kirche aus dem 15. Jahrhundert) und St. Andreas Neudingen (Kirche aus dem späten 18. Jahrhundert).

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Angehörige der Evangelischen Kirche nach Donaueschingen. 1875 wurde die evangelische Kirchengemeinde gegründet. Eine eigene Kirche wurde 1912 erbaut. Diese wurde im 2. Weltkrieg zerstört und 1949 wieder aufgebaut. Zur Evangelischen Kirchengemeinde Donaueschingen gehören heute auch die Evangelisch Gläubigen der Stadtteile Aasen, Grüningen, Hubertshofen, Neudingen, Pfohren und Wolterdingen. Die Evangelischen des Stadtteils Heidenhofen und des zu Pfohren gehörigen Weilers Immenhöfe gehören zur Nachbarkirchengemeinde Oberbaldingen und Biesingen (Stadt Bad Dürrheim). Alle genannten Kirchengemeinden gehören zum Dekanat Villingen der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch Gemeinden, die zu evangelikalen Freikirchen gehören, darunter eine Freie Evangelische Gemeinde.

Auch die Zeugen Jehovas sind in Donaueschingen mit einem Königreichssaal vertreten.

[Bearbeiten] Politik

Nach der Gemeinderatswahl 2004 hat das Gremium folgende Besetzung:

CDU  : 16 Sitze
FDP/FW  : 7 Sitze
SPD  : 7 Sitze
Gemeinschaft unabhängiger Bürger  : 5 Sitze
Bündnis 90/Die Grünen  : 4 Sitze

[Bearbeiten] Bürgermeister / Oberbürgermeister

An der Spitze der Gemeinde Donaueschingen stand seit dem 13. Jahrhundert ein Ortsvogt sowie ein Bürgermeister und das Gericht (Gemeinderat). Ab 1807 gab es ein Bürgermeister und 8, später 9 Gemeinderäte. Ab 1821 gab es ferner einen Bürgerausschuss. Sowohl Gemeinderat und Bürgerausschuss wurden für vier Jahre gewählt. Ab 1935 gab es einen Bürgermeister und zwei ehrenamtliche Beigeordnete.

Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1992 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung "Oberbürgermeister". Dieser wird heute von den Wahlberechtigten für eine Amtszeit von 8 Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung "Bürgermeister".

Bürgermeister von Donaueschingen seit 1800

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen von Donaueschingen zeigt in einem von Silber und Blau geteilten Schild ein sechsspeichiges Rad in verwechselten Farben. Die Flagge ist weiß-blau. Das Wappen wurde in seiner heutigen Form 1895 angenommen.

In den Siegeln des Ortes ist ab 1790 das Fleckenzeichen, das Sester, abgebildet. Anfang des 19. Jahrhunderts nahm man den fürstenbergischen Adler mit dem Sester in den Fängen in das Siegel auf. Teilweise ist auch das badische Staatswappen in Kombination mit dem Sester zu finden. Mitte des 19. Jahrhunderts war das Sester das alleinige Symbol des Stadtsiegels. 1895 wurde das heutige Wappen auf Vorschlag des Generallandesarchivs Baden angenommen. Dabei griff man auf das Rad zurück, das als Wappen der Herren von Eschingen zurückgeht. Die Blasonierung wurde in den fürstenbergischen Farben blau-weiß gewählt.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Die Stadt Donaueschingen pflegt seit 1964 eine Städtepartnerschaft mit der unterelsässischen Stadt Saverne. Seit 1993 bestehen partnerschaftliche Beziehungen zur ungarischen Stadt Vác und seit 1995 zur japanischen Stadt Kaminoyama.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Der Ringzug am Donaueschinger Haltepunkt "Mitte/Siedlung"
Der Ringzug am Donaueschinger Haltepunkt "Mitte/Siedlung"

Donaueschingen ist ein wichtiger regionaler Eisenbahnknoten, an dem sich insgesamt vier Eisenbahnstrecken treffen. Donaueschingen ist Durchgangsbahnhof auf der Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Konstanz und Beginn der Höllentalbahn von Donaueschingen über Neustadt nach Freiburg im Breisgau. Diese beiden Strecken der Eisenbahn gelten als technisch außergewöhnlich Bauwerke. Donaueschingen ist ebenfalls Anfangspunkt der Donautalbahn nach Ulm sowie der Bregtalbahn nach Bräunlingen (früher bis Furtwangen). Die Stadt gehört zum Gebiet des Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar und ist an das Ringzug-System angeschlossen. Donaueschingen ist Intercity-Halt und hat so beispielsweise einzelne, durchgehende Verbindungen nach Dortmund und Hamburg.

Die Stadt liegt an der A 864, einem Zubringer zur A 81 Stuttgart-Singen (Hohentwiel). Des Weiteren schneiden sich in der Stadt die Bundesstraßen B 27 Stuttgart-Schaffhausen (Schweiz), die B 31 Freiburg im Breisgau-Lindau und die B 33 Offenburg-Konstanz.

Weiterhin gibt es den Verkehrslandeplatz Donaueschingen. Der Verkehrslandeplatz kommt auf ca. 27.500 Starts und Landungen im Jahr. Angestrebt sind 37.000.

In Donaueschingen beginnt der Donauradweg, einer der touristisch bekanntesten und längsten Radwanderwege in Europa.

[Bearbeiten] Gerichte und Behörden

Donaueschingen ist Sitz eines Amtsgerichts, das zum Landgerichtsbezirk Konstanz gehört, sowie eines Notariats und hat ferner Außenstellen des Finanzamts Villingen-Schwenningen und des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis. Außerdem hat Donaueschingen einen Dienstsitz des Regierungspräsidiums Freiburg im Breisgau, der für Bundesautobahnen und Bundesstraßen im Bereich der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg zuständig ist.

[Bearbeiten] Medien

Über das lokale Geschehen in Donaueschingen berichten als Tageszeitungen eine Lokalausgabe des Südkurier und eine Lokalausgabe des Schwarzwälder Boten. Radio Neckarburg als zuständiger Lokalsender berichtet auch über die Stadt, der UKW-Empfang ist aber nicht überall im Stadtgebiet zufriedenstellend.

[Bearbeiten] Militär

In Donaueschingen findet sich ein Standort der Deutsch-Französischen Brigade, der das deutsche Jägerbataillon 292, die 3. Kompanie des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons und das französische Infanterieregiment 110 beherbergt.

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

In Donaueschingen gibt es in Trägerschaft der Stadt ein allgemeinbildendes Gymnasium (Fürstenberg-Gymnasium), eine Realschule (Realschule Donaueschingen), eine Förderschule (Heinrich-Feurstein-Schule), eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule (Eichendorffschule), drei Grundschulen (Erich-Kästner-Schule) mit Außenstellen in Allmendshofen und Grüningen, Grundschule Pfohren mit Außenstelle Aasen und Grundschule Wolterdingen).

Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist Träger der beiden Beruflichen Schulen (Gewerbliche Schulen Donaueschingen und Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schulen (KHS Donaueschingen) unter anderem mit einem Wirtschaftsgymnasium) sowie der Karl-Wacker-Schule für Kinder mit geistiger Behinderung mit einem Schulkindergarten.

Die Abendrealschule, die Altenpflegeschule des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg e.V. und die Fachschule für Landwirtschaft runden das schulische Angebot in Donaueschingen ab.

Ferner ist Donaueschingen einer der vier Standorte der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen (früher staatliche Akademie für Lehrerfortbildung). Die zuständige Aufsichtsbehörde dieser "rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts" ist das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Kulturgeschichte

Bereits Thomas Mann verewigte Donaueschingen in seinem Roman Doktor Faustus als Zentrum neuer Musik literarisch. Donaueschingen ist seit den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts ein wichtiger Ort europäischer Musikgeschichte. Unter der Schirmherrschaft des Fürsten von Fürstenberg fanden hier seit 1921 die Festtage Neuer Tonkunst unter dem Titel "Donaueschinger Kammermusik-Aufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst" statt, auf denen zahlreiche Vertreter der europäischen Avantgarde ihre Werke vorstellten.

[Bearbeiten] Museen

  • Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen
  • Fürstlich Fürstenbergisches Schloss
  • Das Fastnacht-Museum der Narrenzunft Frohsinn e.V. Donaueschingen
Donauquelle um 1900
Donauquelle um 1900
Donauquelle 2005
Donauquelle 2005

[Bearbeiten] Musikalische Einrichtungen

  • Jugendmusikschule Donaueschingen
  • Stadtkapelle Donaueschingen
  • Fanfarenzug Donaueschingen
  • Musikvereine in den Ortsteilen Aufen, Aasen, Hubertshofen, Neudingen, Grüningen, Pfohren und Wolterdingen.
  • Überregionale musikalische Bedeutung hat Donaueschingen vor allem durch die jährlich stattfindenden Donaueschinger Musiktage erlangt, das weltweit traditionsreichste Festival für Neue Musik.

[Bearbeiten] Bauwerke

Das Fürstlich Fürstenbergische Schloss und die dazu gehörige öffentliche Parkanlage ist wohl die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Das Schloss wurde 1723 als langgestreckter Zweckbau errichtet. 1893/96 wurde es im Stil des Neobarock umgestaltet und mit einer Kuppel versehen. Der zugehörige Marstall wurde 1850 von Theodor Dibold errichtet. Ein weiteres Gebäude des Schlosskomplexes ist die 1732 bis 1735 als Regierungsgebäude errichtete Hofbibliothek und das Archiv. Im 1869 errichteten Karlsbau sind heute die Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen untergebracht.

Im 1763 bis 1819 als Landschaftsgarten angelegten Schlosspark befindet sich die gefasste "Donauquelle".

Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist wurde 1724 bis 1747 im böhmischen Barockstil erbaut. Die beiden Türme prägen das Stadtbild Donaueschingens und gelten als Wahrzeichen der Stadt. Die katholische Kirche St. Marien wurde 1927/28 erbaut. Die evangelische Christuskirche stammt aus dem Jahr 1949, doch wurde die Vorgängerkirche bereits 1912 erstellt.

In den Stadtteilen gibt es meist alte katholische Kirchen (siehe hierzu Abschnitt Religionen).

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Hansel und Gretle
Hansel und Gretle
  • Die schwäbisch-alemannische Fastnacht wird in Donaueschingen von der Narrenzunft „Frohsinn“ betrieben. Die wichtigsten Narrenfiguren sind „Hansel“ und „Gretle“.
  • Konzertreihe Donaueschinger Musiktage mit zeitgenössischer Tonkunst (jedes Jahr am dritten Wochenende im Oktober)
  • Reitturnier CHI Donaueschingen
  • Donaueschinger Drachentage (alle 2 Jahre treffen sich Anfang Mai Drachenbauer aus ganz Deutschland, Frankreich und der Schweiz)

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Die Stadt Donaueschingen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 2005: Dr. Bernhard Everke, Oberbürgermeister (bis Okt. 2004)
  • 1974: Elisabeth Rothweiler, Lehrerin und Wohltäterin
  • 1973: Joachim Fürst zu Fürstenberg
  • 1956: Max Egon Prinz zu Fürstenberg
  • 1953: Georg Mall, Beigeordneter
  • 1923: Max Egon II. Fürst zu Fürstenberg
  • 1918: Monsignore Carl Scheu, Pfarrer
  • 1913: Dr. Wilhelm Lukas Strauß, Geheimer Regierungsrat
  • 1908: Hermann Fischer, Bürgermeister
  • 1896: Prof. Hermann Götz, Direktor der Großherzoglichen Kunstgewerbeschule
  • 1840: John Ruegger, Hofmeister

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Literatur

  • Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
  • Deutscher Städteatlas; Band: III; 2 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis - Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Donaueschingen, Autor: Wilfried Ehbrecht. ISBN 3-89115-002-4; Dortmund-Altenbeken, 1984.

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