Knud Rasmussen
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Knud Rasmussen (* 7. Juni 1879 in Ilulissat, West-Grönland; † 21. Dezember 1933 in Kopenhagen, Dänemark) war ein grönländisch-dänischer Polarforscher und Ethnologe.
Knud Rasmussen war der Sohn des Pastors und Sprachforschers Vilhelm Rasmussen und Sofie Louise Rasmussen, geborene Fleischer, einer Grönländerin mit dänischen und Inuit-Vorfahren. Bereits als kleiner Junge war er ein auch für grönländische Verhältnisse ausgezeichneter Hundeschlittenfahrer. Ein bekanntes Zitat von ihm ist: "Gib mir Schnee, gib mir Hunde, und den Rest kannst Du behalten". Sein grönländischer Spitzname war Kunuunguak. Auch im Kajakfahren war er ein Meister.
1910 gründete er die Handels-, Forschungs- und Missionsstation Thule, die Ausgangspunkt seiner Expeditionen wurde. Den Gewinn der Handelsstation steckte Rasmussen in den Aufbau eines örtlichen Krankenhauses. Heute befindet sich an diesem Ort die Thule Air Base. 1946 wurde die Handelsstation aufgegeben. Das kleine Gebäude wurde in seine Einzelteile zerlegt und 1986 nach Qaanaaq gebracht, wo es wieder aufgebaut wurde und seitdem als Heimatmusuem (Thule Museum) dient.
Finanziert durch Spenden von Inuit führte Rasmussen zwischen 1912 und 1933 sieben Expeditionen nach Nordgrönland und in die arktischen Gebiete Kanadas und Alaskas durch. Ziel war neben der geographischen Forschung vor allem auch die Erforschung und Konservierung der Inuit-Kultur, der Inuit-Sprache, der Inuit-Sagen und -Geschichten und die Förderung des Zusammenhalts der Inuit in den verschiedenen Staaten. Auch die Inuit Circumpolar Conference (ICC), die Gesamtkonferenz aller Inuit, geht letztlich auf das Wirken von Knud Rasmussen zurück. Besonders die weitgehend erfolgreiche Überführung der Inuit in die Neuzeit ist auf Rasmussen zurückzuführen.
Auch als Schriftsteller war Rasmussen bedeutend. Einige seiner Bücher sind
- Min rejsedagbog (Mein Reisetagebuch), 1915
- Der Sängerkrieg – Eskimosagen aus Grönland, 1922
- Myter og sagn på Grønland (Mythen und Sagen auf Grönland), 1921-25
- Fra Grønland til Stillehavet (Von Grönland bis zum Stillen Ozean), 1925-26.
- Den store slæderejse (Die große Schlittenreise), 1932
1925 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Kopenhagen.
Auch Filmgeschichte schrieb Knud Rasmussen. So war er Schirmherr des Leni Riefenstahl-Films "SOS Eisberg", Regie: Arnold Fanck, der als erster Spielfilm die besondere Schönheit der Eislandschaften Grönlands zeigte.
In Knud Rasmussens Geburtshaus befindet sich heute das Ilulissat Museum, das insbesondere auch an diesen berühmtesten aller Grönländer erinnert. Weitere Erinnerungsstücke befinden sich im Thule Museum in Qaanaaq.
[Bearbeiten] Weblinks
- Ilulissat Museum
- Thule Museum
- Amassalik.de: In der linke Spalte auf Grönland klicken
- Mythology & Folklore from Greenland (Aus Rasmussens Werk "Myter og sagn på Grønland", Dänisch, Englisch)
Personendaten | |
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NAME | Rasmussen, Knud |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Polarforscher |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1879 |
GEBURTSORT | Ilulissat, West-Grönland |
STERBEDATUM | 21. Dezember 1933 |
STERBEORT | Kopenhagen, Dänemark |