Kundun
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Kundun |
Originaltitel: | Kundun |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1997 |
Länge (PAL-DVD): | 134 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | Martin Scorsese |
Drehbuch: | Melissa Mathison |
Produktion: | Barbara De Fina |
Musik: | Philip Glass |
Kamera: | Roger Deakins |
Schnitt: | Thelma Schoonmaker |
Besetzung | |
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Kundun ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs Martin Scorsese, gedreht 1997 an marokkanischen Schauplätzen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Kurzbeschreibung
Der Film zeigt das Leben des 14. Dalai Lamas Tibets von seiner Auserwählung 1937 bis zu seiner Flucht vor den chinesischen Besatzern 1959 nach Indien. Er zeichnet sich durch meditative Bilder und die effektvolle Musikuntermalung aus.
[Bearbeiten] Handlung
Ein zweijähriger Bauernsohn wird von (verkleideten) buddhistischen Mönchen in Tibet auf dem Lande, nahe der chinesischen Grenze, als die gesuchte Wiedergeburt des 13. Dalai Lamas erkannt. Der selbstbewußte Knirps beansprucht vorlaut die Gebetskette seines Vorgängers als die eigene. Aus verschiedenen Gegenständen wählt er diejenigen aus, die seinem Vorgänger gehörten und er kennt die Namen der fremden Mönche. Der kleine Junge wird nach Lhasa, der Hauptstadt Tibets, gebracht, um dort von den Gelehrten auf seine zukünftige Rolle vorbereitet zu werden. Der größte Teil des Films zeigt in farbenprächtigen Bildern das Leben am Hofe des Dalai Lamas mit all seinen buddhistischen Zeremonien und Riten, zeigt aber auch die Irritationen eines kleinen Jungen in einer fernen Stadt mit der Ahnung einer großen Verantwortung. Im letzten Teil sieht der Zuschauer den Einmarsch der Chinesen, die massenhafte Ermordung von Mönchen, die Zerstörung tausender Klöster und der Raub tibetischer Idendität. Der Dalai Lama kann den „Großen Vorsitzenden“ in einem persönlichen Gespräch nicht von der Unabhängigkeit Tibets überzeugen, hält der doch alle Religion und das tibetische Regierungssystem für äußerst rückständig. Der Film endet mit der Flucht des Dalai Lamas nach Indien.
[Bearbeiten] Was bedeutet Kundun?
Kundun leitet sich von den beiden tibetischen Wörtern für vor (ku) und Körper (dun) ab. Im Film wird es in der deutschen Synchronisation kundün ausgesprochen, was der tibetischen Aussprache wohl näher kommt als der korrekt ausgesprochene englische Filmtitel. (Anders ließ es sich im Englischen wegen des fehlenden Umlauts ü nicht ausdrücken). Kundun ist ein Ehrentitel des Dalai Lama und weist auf seine Natur als Wiedergeborener hin.
[Bearbeiten] Entstehung
Die Idee zum Film stammt von der Drehbuchautorin Melissa Mathison, der Ex-Ehefrau von Harrison Ford und Autorin des Oscar-nominierten Drehbuchs zu E.T. – Der Außerirdische. Der Dalai Lama arbeitete selbst am Drehbuch mit. Martin Scorsese stimmte sofort einer Verfilmung zu, als Melissa Mathison ihm 1993 das Drehbuch vorlegte. Der Dalai Lama interessiere ihn als moralische Autorität, der der ganzen Welt als gutes Beispiel dienen könne, sagte er später in einem Interview. Da weder Indien noch China Drehgenehmigungen erteilten, wurde der Film, neben einigen Szenen in Kanada und den USA, vor allem in Marokko gedreht – ausschließlich mit tibetischen Schauspielern, ein großer Teil von ihnen aus der weitverzweigten Familie des Dalai Lama.
[Bearbeiten] Wissenswertes
- Martin Scorsese ist einer von 50 Menschen, denen es untersagt ist, Tibet zu besuchen. Zu den 50 Menschen gehört u.a. auch der US-amerikanische Schauspieler Harrison Ford.
[Bearbeiten] Kritiken
- Franz Everschor (film dienst 05/1998) attestiert Kundun „faszinierende Bilder von geradezu magischer Anziehungskraft“ und einen „selten ingeniösen Soundtrack“, komponiert von Philip Glass. Das Drehbuch sei dem Thema aber in seiner geistigen Dimension nicht gewachsen, liefere oft nur papierene Dialoge.
- TV Today (06/1998) möchte Kundun als gelungenes Filmgedicht für Buddhismus- Hungrige empfehlen, für Normalzuschauer sei der Film aber schwer verträglich.
- „Überwältigende visuelle Kraft“ und „ein authentisches Bild“ der tibetischen Kultur sah der Kritiker von prisma online in dem Film.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Kundun wurde 1998 viermal für einen Oscar nominiert: für die beste Kamera, das beste Szenenbild, das beste Kostümdesign und die beste Musik.
[Bearbeiten] Weblinks
- Kundun in der Internet Movie Database
- Das Drehbuch (Engl.)
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