Lac du Salagou
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Der französische Lac du Salagou ist ein Stausee des Flusses Salagou. Er liegt inmitten des Departements Hérault, im Fluss Salagou, der nach Verlassen des Sees in den Fluss Lergue einfließt, der wiederum in den Herault mündet. Im See sind Teile der Gemeinden Clermont-l’Herault im Osten, Liausson im Süden, Octon im Westen und Celles im Norden versunken. Die Tiefe des Stausees beträgt im Durchschnitt 140m. Der See ist im Durchschnitt im Sommer 28° warm. Der See wird im Osten von 300m hohen Bergen und Hochebenen überragt, im Westen sogar durch den 407m hohen Carels.
Der See ist ein Touristenziel und kann leicht über die Landstraßen erreicht werden, insbesondere seit der Eröffnung der Autobahn A75.
Von wirtschaftlicher Bedeutung für die Gegend des Lac du Salagou sind vor allem Tourismus und Weinbau.
[Bearbeiten] Geologie
Der Lac du Salagou ist im so genannten Becken von Lodève gelegen, einer Kleinstadt, nordöstlich des Sees. Auffällig sind die tiefroten Ablagerungen, feine blättrige Sedimente, wegen ihrer Farbe "ruffes" genannt. Sie sind sehr anfällig und bilden geschwungene Kissenlandschaften und tiefe Erosionsgräben.
Während des Karbon, ab ca. 350 Millionen Jahren, begann die Auffaltung eines der gewaltigsten Gebirge, die Variszische Orogenese, und sie hielt bis ins Zeitalter des Perm an (280 - 230 Millionen Jahre). Während der Erhebung setzte schon die Erosion ein und gewaltige Mengen Abtragungsschutt wurden von Flüssen in Meere und Seen transportiert.
Gegen Ende des Perm erstreckte sich im heutigen Südfrankreich anstelle des Gebirges eine riesige Ebene . Der abgelagerte Kontinentalschutt erreichte Mächtigkeiten von mehreren 1000 Metern. Während des Perm bildete sich im heutigen Bassin de Lodève eine Verwerfung, ein Teil der Sedimente sackte schräg nach unten und wurden so vor der Erosion bewahrt. Durch die Hebung der Pyrenäen liegen sie nun offen. Aufgrund der Schrägstellung liegen im Süden des Beckens die jüngsten Schichten.
Im nördlichen Lodève treten die älteren Karbonschichten zu Tage, reich an Planzenfossilien. Das folgende permische Terrain scheint durchgehend ein seichtes Gewässer gewesen zu sein, ein Flussdelta oder ähnliches. Häufig fiel es auch trocken. Trockenrisse, Rippelmarken und sogar fossile Regentropfen sind überall zu finden. Die älteren Permsedimente weisen Spuren von Vertebraten, vor allem auch erster Reptilien auf. Die jüngeren Perm-Sedimente sind weitgehend fossilleer, was vermutlich schon eine Folge der klimatischen Verschärfung war.
Die Hebung der Pyrenäen schließlich sorgte für zahlreiche Verwerfungen und Spannungen des nördlichen Vorlandes, die eine rege vulkanische Aktivität zur Folge hatten. So entluden sich vor 3 bis 1,5 Millionen Jahre explosive Vulkane und hinterließen Ascheregen und Basaltflüsse. Heute ragen herausgewitterte Teile von Basaltströmen aus den Hügeln am Stausee. Emporgeschleuderte Lavabomben liegen in großer Zahl verstreut auf den roten Sedimenten.
[Bearbeiten] Literatur
- Dercourt, Jean: Géologie et géodynamique de la France : Outre-mer et européenne, Dunod, Collection : Sciences Sup, 2002, ISBN 2100064592
- Bousquet, Jean-Claude: Géologie du Languedoc-Roussillon, Montpellier 1997