Landkreis Rummelsburg i. Pom.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Landkreis Rummelsburg i. Pom. ist ein ehemaliger Landkreis in Pommern und bestand als preußisch-deutscher Landkreis in der Zeit zwischen 1816 und 1945.
Der Landkreis Rummelsburg i. Pom. umfasste am 1. Januar 1945:
- die Stadt Rummelsburg i. Pom.
- sowie 73 weitere Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verwaltungsgeschichte
[Bearbeiten] Königreich Preußen
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand 1816 der Kreis Rummelsburg i. Pom. im Regierungsbezirk Cöslin (seit den 1920er Jahren: Köslin) in der preußischen Provinz Pommern. Dieser umfasste meist ländliche Gebiete um die Stadt Rummelsburg i. Pom.. Das Landratsamt war in Rummelsburg i. Pom..
[Bearbeiten] Norddeutscher Bund/Deutsches Reich/Großdeutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis Rummelsburg i. Pom. zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.
Zum 10. August 1876 fanden folgende Veränderungen der Kreisgrenzen statt:
- Eingliederung der Landgemeinden Cunsow, Quakenburg und Scharsow und der Gutsbezirke Cunsow (teilweise), Quakenburg und Scharsow aus dem Kreis Rummelsburg i. Pom. in den Kreis Stolp,
- Eingliederung der Landgemeinden Goershagen, Marsow, Schlackow und Vietzke und der Gutsbezirke Goershagen, Marsow, Schlackow und Vietzke aus dem Kreis Rummelsburg i. Pom. in den Kreis Schlawe i. Pom..
Am 28. März 1878 traten die Landgemeinden Beßwitz, Varzin, Wendisch Puddiger und Wussow und die Gutsbezirke Beßwitz, Misdow B., Techlipp, Varzin, Wendisch Puddiger (teilweise) vom Kreis Schlawe i. Pom. zum Kreis Rummelsburg i. Pom.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Rummelsburg i. Pom. entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Zum 1. Oktober 1932 wurden Landgemeinden Groß Karzenburg, Hölkewiese und Klein Karzenburg aus dem Landkreis Köslin in den Kreis Rummelsburg i. Pom. eingegliedert.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde danach ein Teil Polens. Heutige Organisationsstruktur: Miastko (Land)
[Bearbeiten] Kommunalverfassung
Die Kreis Rummelsburg i. Pom. gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinde Rummelsburg i. Pom., in Landgemeinden und – bis zu deren vollständigen Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherige Stadtgemeinde Rummelsburg i. Pom. führte jetzt die Bezeichnung Stadt.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
[Bearbeiten] Ortsnamen
Die durchweg deutschen Ortsnamen wurden im wesentlichen bis 1945 beibehalten. Nur der Ortsname
- Wendisch Puddiger
wurde 1937 durch „Puddiger“ ersetzt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Lothar Bisky (Vorsitzender der Linkspartei.PDS, *17. August 1941 in Zollbrück)
[Bearbeiten] Verkehr
Der Kreis Rummelsburg wurde erst im Jahre 1878 durch die Preußische Ostbahn mit der Strecke Neustettin - Rummelsburg - Zollbrück erschlossen, die sich hier nach Stolp und Schlawe gabelte >111.q+u<. Vom Bahnknoten Zollbrück führte die Preußische Staatsbahn 1883/84 weiter durch den Norden des Kreises nach Bütow >111.q<. Nach der Jahrhundertwende kamen im Süden folgende Strecken hinzu:
- 1902 Reinfeld - Schlochau >111.x< und
- 1909 Rummelsburg - Bütow >111.v<.
Als letzte Netzergänzung kam 1921 - also schon zu Zeiten der Deutschen Reichsbahn - die Verbindung Zollbrück - Bublitz zustande >111.m<.
(Die Zahlen in >< beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939).