Landschaftsarchitektur
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Unter Landschaftsarchitektur versteht man die Planung und Umweltgestaltung, die nicht den Hochbau betrifft, sondern den Freiraum i.S. von "nicht bebautem Raum", siehe auch Freiraumplanung. Dazu gehören sämtliche Außenräume, im wesentlichen Parks, Sportplätze und Freizeitanlagen, öffentliche Plätze und Gärten, aber auch andere Freiflächen im ländlichen und urbanen Raum. Die aktuelle Landschaftsarchitektur definiert sich selbst als ästhetisch-künstlerische Disziplin auf naturwissenschaftlich-technischer Grundlage, deren zentrales Ziel es ist, intakte Lebensumwelten zu schaffen. Im Unterschied zur Architektur sind die raumbildenden Elemente der Landschaftsarchitektur Pflanzen, Beläge, Oberflächen, Hecken, Mauern, etc. Landschaftsarchitektonische Räume verändern sich durch den Einsatz von dynamischer Vegetation ständig und sind im Gegensatz zu architektonischen Räumen nie "fertig" oder in ihrer Entwicklung abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Berufsfelder
Der Tätigkeitsbereich der Landschaftsarchitektur ist außerordentlich weit und reicht von der Gestaltung kleiner Hausgärten bis zur Planung ganzer Landschaftsteile. Thematisch reicht die Spanne von rein gestalterischen bis hin zu ökologischen Fragen.
[Bearbeiten] Geschichte
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Die historischen Wurzeln der Landschaftsarchitektur sind in der Kulturgeschichte der Landschaft verankert. Die Gartenkunst, die historische Vorläuferin der Landschaftsarchitektur, entwickelte sich im Laufe ihrer Geschichte zeitweise zu einer eigenständigen, vor allem im Barock höchst angesehenen Kunstform. Beispiele historisch bedeutender Parkanlagen sind der Park von Versailles, der Englische Garten in München, der Central Park in New York oder der Parc de La Villette in Paris, die den jeweils geltenden Gesellschafts-, Landschafts- und Naturidealen entsprechend gestaltet wurden. Das dramatische Stadtwachstum im Zuge der Industriellen Revolution hat das allgemeine Verstänsnis von Natur und Landschaft allmählich tiefgreifend verändert. Das wirkte sich entscheidend auf die Entwicklung der Gartenkunst- und Gartenkultur aus, denn die funktionalen Ansprüche an Landschaft und Garten veränderten sich gravierend, während künstlerische Belange zunehmend in den Hintergrund traten. Landschaftsarchitektur ist historisch gesehen vor allem im deutschen Sprachraum ein relativ junger Begriff, der sich von den historischen Bezeichnungen Gartenkunst oder Gartenarchitektur unterscheidet. Der Gartenarchitekt Frederick Law Olmsted war – so ist es der Encyclopedia of Gardens zu entnehmen – wahrscheinlich der erste, der in den USA Mitte des 19. Jahrhunderts den Begriff Landscape Architect in Zusammenhang mit seiner Arbeit am Central Park in New York prägte. Angesichts der gewaltigen Planungs- und Bauaufgabe in New York war er der Ansicht, dass “Landscape Gardening”, zu deutsch: Landschaftsgärtnerei den Fokus zu sehr auf den Garten beschränken würde. 1899 wurde folglich die ASLA, die American Society of Landscape Architects gegründet und wenige Jahrzehnte danach setzte sich der Begriff Landschaftsarchitektur auch in Europa gegen die Bezeichnung Gartenarchitektur durch. Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen des Landschaftsbildes in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts in Europa brauchte es nach Ansicht von Experten einen neuen Beruf, der nicht nur das rein Technische des Ingenieurs, das nur Bauliche des Architekten oder das rein Gärtnerische, sondern das Gesamte, die Landschaft und deren Gestaltung überblicken sollte. Heute wird gerade den ästhetischen Qualitäten der Lebensumwelt wieder verstärkte Bedeutung zugemessen, was sich in der aktuellen Landschaftsarchitektur deutlich spiegelt.
[Bearbeiten] Ausbildung
Um Landschaftsarchitekt zu werden, muss man an einer Universität oder Fachhochschule das entsprechende Studium - teilweise als Landschaftsarchitektur, teilweise als Landespflege oder Landschaftsplanung bezeichnet - absolvieren, mindestens zwei Jahre in diesem Bereich tätig sein und danach auf Antrag in die Architektenkammer eines Bundeslandes eintreten. Bis vor wenigen Jahren war es noch üblich, vor Antritt des Studiums anstatt eines Praktikums eine Gärtnerlehre zu absolvieren, was auch heute noch von Berufspraktikern empfohlen wird.
Die bundesweite Fachvereinigung ist in Deutschland der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA), in der Schweiz der Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA), in Österreich die Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur (ÖGLA). Die internationale Dachorganisation ist die International Federation of Landscape Architects (IFLA).
[Bearbeiten] Studienmöglichkeiten
[Bearbeiten] Deutschland
an Universitäten
- Technische Universität München-Weihenstephan
- Technische Universität Berlin
- Leibniz Universität Hannover
- Technische Universität Dresden
- Universität Kassel
an Fachhochschulen/ Hochschulen:
- Fachhochschule Wiesbaden - Studienort Geisenheim
- Technische Fachhochschule Berlin
- Fachhochschule Osnabrück
- Fachhochschule Weihenstephan
- Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen
- Fachhochschule Anhalt
- Fachhochschule Lippe und Höxter
- Fachhochschule Erfurt
- Fachhochschule Neubrandenburg
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH)
[Bearbeiten] Schweiz
- Hochschule für Technik Rapperswil
- Ecole d'ingenieurs de Lullier
- Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
- École polytechnique fédérale de Lausanne, Fakultät Environnement naturel, architectural et construit (ENAC)
[Bearbeiten] Österreich
[Bearbeiten] Literatur
... zu aktueller Landschaftsarchitektur:
- Christophe Girot: Urbane Landschaften der Zukunft, in: Raimund Blödt, Frid Bühler, Faruk Murat, Jörg Seifert: Beyond Metropolis. Eine Auseinandersetzung mit der verstädterten Landschaft, Sulgen/Zürich: Niggli 2006, ISBN 3721205839.
- Nicole Uhrig: Freiräume Berlin - Ein Begleiter zu neuer Landschaftsarchitektur. Berlin 2005. ISBN 3766716360
- Udo Weilacher: In Gärten. Profile aktueller europäischer Landschaftsarchitektur. Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 2005. ISBN 376437084X
- Günter Mader: Freiraumplanung. Hausgärten, Grünanlagen, Stadtlandschaften Stuttgart: DVA 2004. ISBN 3421034486
- Texte zur Landschaft. München: Callwey 2003. ISBN 3766715585
- Hans Loidl, Stefan Bernard: Freiräumen. Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 2003. ISBN 3764370122
- Wolfgang Weinzierl (Hrsg.): Dreißig Jahre Landschaftsarchitektur. Ingolstadt: DONAUKURIER 2003. ISBN 3936808066
- Jane Amidon: Landschaftsdesign. Stuttgart: DVA 2001. ISBN 3421032955
- Thies Schröder: Inszenierte Naturen. Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 2001. ISBN 3764364289
- Udo Weilacher: Zwischen Landschaftsarchitektur und Land Art. Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 1999 ISBN 3764361204
... zur Geschichte des Berufsstandes:
- Dieter Hennebo: Gartenkünstler - Gartenarchitekt - Landschaftsarchitekt: Versuch einer Übersicht über die Entwicklung des Berufes und Berufsstandes in Deutschland von den Anfängen bis zur Neugründung des BDGA im Jahre 1948. In: Der Landschaftsarchitekt (1973), Sonderheft, S. 16
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- BDLA Bund Deutscher Landschaftsarchitekten
- BSLA Bund Schweizer Landschaftsarchitekten/innen
- ÖGLA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur
- IFLA International Federation of Landscape Architects
- ELASA European Landscape Architecture Students Association
- BuFaLa Bundesfachschaft Landschaft e.V. (deutschsprachige Organisation der Landschaftsarchitekturstudierenden)
- DGGL Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V.
- LE:NOTRE Thematic Network in Landscape Architecture Europäisches Netzwerk