Langues d’oïl
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Langues d’oïl (Oïl-Sprachen) wird eine Gruppe romanischer Sprachen, genauer gesagt galloromanischer Sprachen bezeichnet, die mitunter auch als Dialekte angesehen werden. Der Name leitet sich von der im Mittelalter in diesen Sprachen üblichen Bezeichnung für „ja“ ab. Aus dem lateinischen hoc ille ist im Laufe der Zeit oïl entstanden, im heutigen Standardfranzösisch heißt es oui. Im Gegensatz dazu stehen die südlichen langues d’oc (aus lat. hoc), die zusammenfassend als Okzitanische Sprache bezeichnet werden.
Verbreitungsgebiet der Langues d’oïl ist Nordfrankreich (u. a. Gallo), die Inseln im Ärmelkanal, Belgien (Wallonische Sprache) und im Nordwesten der Schweiz. Das moderne Französisch hat sich aus einer Variante der Langue d’oïl des Raumes Paris, dem franzischen Dialekt, entwickelt.
Die Sprachen sind folgende:
- Bourguignon-morvandiau (burgundische Zone, Bourgogne),
- Champenois (fränkische Zone, Champagne),
- Franc-comtois (burgundische Zone, Franche-Comté),
- Gallo (armorikanische Zone),
- Lorrain (Lothringen),
- Normand (fränkische und armorikanische Zone),
- Anglonormannisch (mittlerweile ausgestorbene Sprache des englischen Adels im Mittelalter),
- Auregnais (Insel Alderney),
- Jèrriais (Insel Jersey, vom Aussterben bedroht),
- Sercquiais (Insel Sark)
- Picardisch (fränkische Zone),
- Poitevin-saintongeais (Marais Poitevin) und
- Wallonisch (fränkische Zone).
Zur zentralen Zone des franzischen Dialektes gehören folgende Gebiete: Ile de France, Orléanais, Touraine, Ouest de la Champagne, Berry und Bourbonnais.